Rudolf Karl Krause

Rudolf Karl Krause

Rudolf Karl Krause (* 18. Dezember 1946 in Breitenhagen) ist ein deutscher Politiker (CDU, REP). Er gehörte von 1990 bis 1994 dem Deutschen Bundestag an.

Der Tierarzt aus Sachsen-Anhalt wurde nach der Wende Mitglied der CDU und zog 1990 über ein Direktmandat im Wahlkreis Altmark in den Bundestag ein. Im Mai 1993 wurde er aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausgeschlossen und gehörte dem Bundestag ab dem 25. Mai 1993 als fraktionsloser Abgeordneter an.

Er hatte im selben Monat der Zeitschrift Nation und Europa ein Interview gegeben und trat nach seinem Fraktionsausschluss und Parteiaustritt in die REP ein. Im Juli 1993 wurde er Landesvorsitzender der Partei in Sachsen-Anhalt. Auch den Posten eines stellvertretenden Bundesvorsitzenden übernahm er. Trotz seiner CDU-Herkunft gehörte er bei den Republikanern dem extremeren Flügel an, der einen Schulterschluss nach Rechtsaußen nicht zwangsläufig ablehnte. Als Franz Schönhubers Wunschkandidat für den Bundesvorsitz unterlag er 1994 gegen Rolf Schlierer. In der Folgezeit verließ er die Partei und kandidierte bei der Bundestagswahl 1998 für die DVU auf Platz eins der Landesliste Sachsen.[1]

Krause war auch Gründungsmitglied und Sprecher des Christlich-Konservativen Deutschlandforums (CKDF).

Parlamentarische Arbeit

Krause entwickelte nach seinem Übertritt zu den Republikanern eine größere Aktivität – 333 parlamentarische Vorgänge in dieser Zeit im Vergleich zu 71 in den drei Jahren zuvor. Er beteiligte sich fast an jedem Sitzungstag mehrfach in Debatten zu diversen Themen. Ein ständig wiederkehrendes Thema seiner Beiträge war die offene Forderung nach Protektionismus und Merkantilismus; im Freihandel sah er die Ursache für einen Niedergang der deutschen Volkswirtschaft. Weitere Schwerpunkte seiner Beiträge waren die neuen Bundesländer. Er betonte stets, in der DDR Oppositioneller gewesen zu sein, wies aber auch oft darauf hin, dass dort nicht alles schlecht gewesen sei. Aktuell sah er die neuen Länder als Opfer von Westdeutschen und internationalen Konzernen; insbesondere die Treuhandanstalt kritisierte er heftig. Er fiel auch dadurch auf, dass er hier stets von „Mitteldeutschland“ sprach. Drittes bedeutendes Thema seiner Tätigkeit war seine eigene Partei, die er vor seiner Meinung nach ungerechtfertigten Angriffen aus Medien und anderen Parteien in Schutz nahm. Im Bundestag umstrittene Beiträge lieferte er hier etwa in Debatten über rechtsextreme Kriminalität, die er in seiner Rede dazu überhaupt nicht erwähnte, oder über die Strafbarkeit der Holocaustleugnung, welche er mit der Einschränkung von Redefreiheit in Diktaturen verglich. Schließlich setzte er sein bereits aus der Zeit bei der CDU bekanntes Engagement gegen die Straffreiheit von Abtreibungen fort. Er erhielt für seine Beiträge keinerlei Unterstützung von irgendeiner Fraktion.

Anders als Franz Handlos und Ekkehard Voigt, die in den 1980ern für die Republikaner im Bundestag gesessen hatten, sah sich Krause oft kritischen, manchmal beleidigenden Zwischenrufen ausgesetzt.

Quellen

  1. http://web.archive.org/web/20070927001341/http://www.bundeswahlleiter.de/wahlen/kandida/d/t/lanka916.htm#DVU000

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rudolf Krause — ist der Name folgender Personen: Rudolf Krause (NSDAP) (1894–nach 1945), deutscher Politiker (NSDAP) Rudolf Krause (Rennfahrer) (1907–1987), deutscher Automobilrennfahrer Rudolf Krause (Fußballtrainer) (1927–2003), deutscher Fußballspieler und… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Krause (Rennfahrer) — Rudolf Krause Automobil /Formel 1 Weltmeisterschaft Nation: Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik Erster Start: Großer Prei …   Deutsch Wikipedia

  • Krause — Der Familienname Krause ist ein Übername, der sich ursprünglich auf das krause Haar des Namensträgers bezog. Varianten und Zusammensetzungen Die alternativen Schreibweisen Krauße, Krauss und Krauß, Kraus, Kruse, Cruse und Crusius (latinisiert),… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Krause (Fußballtrainer) — Krause 1958 als Spieler bei Lok Leipzig Rudolf Krause (* 21. Januar 1927 in Leipzig; † 12. Dezember 2003 in Leipzig) war Fußballspieler und Fußballtrainer in der DDR. Er war promovierter Pädagoge …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Krause (Sachsen) — Rudolf Krause (* 19. Februar 1939 in Neißgrund, Landkreis Glatz) ist ein deutscher Pädagoge und Politiker (CDU). Er ist ehemaliges Mitglied des Sächsischen Landtages und war von 1990 bis 1991 erster Innenminister Sachsens nach der… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Georg Levin von Metzsch-Reichenbach — (* 14. August 1836 in Friesen, Vogtland; † 7. September 1927 in Dresden) war ein sächsischer Politiker, u. a. auch Ministerpräsident (Vorsitzender des Gesamtministeriums). Leben Metzsch stammte aus einem alten vogtländisch thüringischen Adel.… …   Deutsch Wikipedia

  • Krause — (German for ruffle ) is a common German surname that may refer to:* Aurel Krause * Bernie Krause * Brian Krause * Charles I. Krause * Christiane Krause * Dagmar Krause * Fedor Krause * Gerald Krause * Harry Krause * James Krause * Jerry Krause *… …   Wikipedia

  • Rudolf Albert Scharping — (* 2. Dezember 1947 in Niederelbert, Westerwald) ist ein deutscher Politiker (SPD) und Sportfunktionär. Rudolf Scharping Juni 2005 Er war von 1991 bis 1994 Ministerpräsident des Landes …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Erich Raspe — (* März 1736 in Hannover, getauft 26. März 1736 ebenda; † 16. November 1794 in Muckross bei Killarney, Grafschaft Kerry, Irland, begraben 19. November 1794 in Killeaghy) war ein deutscher Bibliothekar, Schriftsteller und Universalgelehrter in der …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Liebknecht — ca. 1912 Karl Paul August Friedrich Liebknecht [1] (* 13. August 1871 in Leipzig; † 15. Januar 1919 in Berlin) war ein prominenter internationalistischer Sozialist und Antimilitarist …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”