Tholos do Barro

Tholos do Barro

Die Tholos do Barro ist ein kupferzeitliches Kuppelgrab aus Blockmauerwerk. Es liegt an der Ostseite eines weithin sichtbaren Marienheiligtums auf dem Monte da Pena, in der Nähe eines alten Steinbruchs beim Dorf Barro bei Torres Vedras, etwa 45 km nördlich von Lissabon in Portugal.

Von dem runden Kuppelgrab aus Kalksteinblockmauerwerk sind noch bis zu sieben Reihen der Umfassung erhalten. Der Hügel hatte einen Durchmesser von 13 m. Zieht man Befunde aus der neuen Grabung in der Nekropole von Alcalar (Portimão) zu Rate, so könnte es sich auch hier um einen zweistufig angelegten Cairn gehandelt haben.

Die Wand der Kammer, von sechs Meter Durchmesser, ist noch etwa einen Meter hoch. Man erkennt stellenweise noch den Ansatz der falschen Kuppel.

Kammer, Gang und Vorkammer haben zusammen eine Länge von 9,7 m. Der Innere Gang ist 2 m lang und 90 cm breit. Davor liegt (noch innerhalb des Hügels) eine 1,70 m lange und 1,50 m breite Vorkammer. An deren Eingang schließen im rechten Winkel die Reste einer beidseits auf etwa 2,70 m Länge erhaltenen Mauer aus Kalksteinblöcken an, die als Reste eines Vorhofs oder einer Exedra gedeutet werden.

Das Grab wurde im Jahre 1908 von Paolo Bovier-Lapierre und E. Jalhay ausgegraben, blieb jedoch unpubliziert. Zu den Funden gehören Geräte aus Felsgestein (Amphibolit, Diorit, Granit), Kalksteinidole und -gefäße, ein Schieferstab, sowie Keramik, Knochengegenstände und Schmuck, aber auch ein Kupferdolch und Metallringe. Die Funde, die auch aus der nahen Siedlung stammen, liegen im Lissaboner Museu Nacional de Arqueologia. In der Nähe liegt der Fundplatz Cabeço da Arruda.

Literatur

  • G. Leisner & V. Leisner: Die Megalithgräber der Iberischen Halbinsel: Der Westen. In: Madrider Forschungen 1,1 1956
39.067222222222-9.2619444444445

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tholos — (Femininum, im Deutschen oft falsch Maskulinum, plur. Tholoi, von gr. ἡ θόλος, lat. tholus) bezeichnet in der griechisch römischen Antike zunächst einen sakralen Rundbau mit und ohne umgebender Säulenstellung. Der Begriff wurde später auf jeden… …   Deutsch Wikipedia

  • Tholos — de Delfos. Tholos micénico del Teso …   Wikipedia Español

  • Museu Municipal Leonel Trindade de Torres Vedras — Fassade des Museu Municipal Leonel Trindade während der Glockenbecherausstellung, Torres Vedras 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Pintado de Antelas — Der Dolmen Pintado de Antelas (das bemalte Megalithgrab auch „Anta de Antelas“ genannt) liegt in Oliveira de Frades, westlich von Viseu in der Região Centro in Portugal. Der Dolmen ist seit 1956 wegen seiner flächendeckenden Malereien auf den… …   Deutsch Wikipedia

  • Anta — ist die portugiesische Bezeichnung für etwa 5000 Megalithanlagen, die während des Neolithikums im Westen der Iberischen Halbinsel von den Nachfolgern der Cardial oder Impressokultur errichtet wurden. Auch andere volkstümliche Begriffe wie Arcas,… …   Deutsch Wikipedia

  • Torres Vedras — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Monuments of Portugal — The Monuments of Portugal were constructed throughout the Portuguese territory, and date back to the period of pre historic settlement of occupation. Subsequently, the region that is today Portugal has been colonized by many civilizations, which… …   Wikipedia

  • Azinheira dos Barros — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Fiães da Telha — Die Lapa da Orca de Fiães da Telha liegt oberhalb des Rio Mondego in Fiães da Telha, nahe der N 234 zwischen Carregal do Sal und Nelas, südlich von Viseu in der Região Centro in Portugal. Dólmen da Orca Die Megalithanlage vom Typ Anta liegt auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Kalksteinzylinder — bzw. Halbzylinder (port. Idolo calcários) sind eine Gruppe von Idolen, die in portugiesischen Antas, also Megalithanlagen und Tholoi, in Felskuppelgräbern, Grotten in der Estremadura und den Regionen nördlich des Alentejo gefunden wurden. Sie… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”