Till Meyer

Till Meyer

Till Meyer (* 31. März 1944 in Luckenwalde) ist ein ehemaliger deutscher APO-Aktivist. Er gehörte kurze Zeit der DKP an, wurde dann führendes Mitglied der Stadtguerillagruppe Bewegung 2. Juni und später Inoffizieller Mitarbeiter des Bereichs Terrorabwehr der Staatssicherheit der DDR.

Till Meyer war 1975 an der Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz beteiligt. Im Jahr 1972 wurde er festgenommen und verurteilt, ihm gelang die Flucht, 1975 konnte er erneut gefasst werden.

Am 27. Mai 1978 befreiten ihn zwei Gesinnungsgenossinnen mit Waffengewalt aus der Justizvollzugsanstalt Berlin-Moabit. Bereits am 21. Juni 1978 wurden Meyer und die an der Befreiung beteiligten Terroristinnen Gabriele Rollnik, Gudrun Stürmer und Angelika Goder in Bulgarien, wo sie untertauchen wollten, festgenommen und am 22. Juni 1978 an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert. Der Berliner Justizsenator Jürgen Baumann (FDP) zog politische Konsequenzen aus der Flucht und trat am 3. Juli 1978 von seinem Amt zurück.

Im Jahr 1986 wurde Till Meyer vorzeitig aus der Haft entlassen, nachdem er sich vom bewaffneten Kampf losgesagt hatte. Er arbeitete dann als Redakteur bei der tageszeitung (taz). 1992 wurde er als IM des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR enttarnt. Meyer war dort Mitarbeiter der Abteilung 23 (Terrorabwehr).

In seiner 1996 erschienenen Autobiografie Staatsfeind setzt er sich mit seiner Vergangenheit auseinander. Heute arbeitet er als Journalist. Er war zeitweise Frankfurter Korrespondent für die Junge Welt, mittlerweile lebt er in Berlin und ist verheiratet.

Werke

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