- Unterhaching
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Wappen Deutschlandkarte 48.06583333333311.61556Koordinaten: 48° 4′ N, 11° 37′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: München Höhe: 556 m ü. NN Fläche: 10,76 km² Einwohner: 22.774 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 2116 Einwohner je km² Postleitzahl: 82008 Vorwahl: 089 Kfz-Kennzeichen: M Gemeindeschlüssel: 09 1 84 148 LOCODE: DE UHA Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 7
82008 UnterhachingWebpräsenz: Bürgermeister: Wolfgang Panzer (SPD) Lage der Gemeinde Unterhaching im Landkreis München Unterhaching ist die zweitgrößte Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München und liegt südlich der bayerischen Landeshauptstadt München.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Besiedlung des Hachinger Tals kann anhand von Gräberfunden zurück bis mindestens 1100 v. Chr. nachgewiesen werden. Zwischen dem fünften und achten Jahrhundert bildete sich der bayerische Stamm aus, hier belegt durch ein altbajuwarisches Reihengräberfeld. In einem Grabfeld aus der Zeit um 500 mit Skeletten von vier Männern, fünf Frauen und einem Mädchen, das 2004 entdeckt wurde, fanden sich seltene Schmuckstücke, die auf eine reiche Familie hindeuten.[2]
Der Name Haching ist auf den Personennamen Hacho und das Adelsgeschlecht der Hahilinga zurückzuführen. Erstmals erwähnt wird der Name Haching im Jahre 806 in einer Urkunde, mit der der Abt Petto seinen Besitz ebendort dem Kloster Schäftlarn vermachte. Haching ist damit einige hundert Jahre älter als München.
Der Name Unterhaching (lat. inferiori hachingin) taucht erstmals im Jahre 1180 in einem Besitzverzeichnis des Bischofs von Freising auf.
Um 1310 wurde die bis heute unter dem Namen St. Korbinian existierende Dorfkirche erbaut. Sie ist damit das älteste Gebäude Unterhachings und steht im Ortsteil „Alter Ort“.
Bis zur Säkularisation 1803 waren die umliegenden Klöster die Grundherren. Daraus erklärt sich auch das Gemeindewappen, das bis heute den Abtstab des Klosters Schäftlarn und das Seerosenblatt aus dem Wappen des Klosters Tegernsee zeigt. Bis dato war Unterhaching auch dem Bezirk Wolfratshausens zugeordnet, nicht, wie heute, München.
Unterhaching war bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein reines Bauerndorf. Erst mit der Anbindung an das Bahn- (1898) und Postnetz begann die Wandlung zur Wohngemeinde.
1955 spaltete sich der Ortsteil Ottobrunn ab und wurde zu einer selbständigen Gemeinde.
1968 begann der Bau zweier neuer Großsiedlungen, der Grünau und des Fasanenparks, die den Charakter Unterhachings endgültig hin zu einer modernen Wohnsiedlung veränderten.
Die Einwohnerzahl explodierte von 616 Einwohnern im Jahr 1900 auf 22.327 im Jahr 2009.[3]
Bevölkerung
Die Bevölkerungszahl beträgt aktuell 24.346 Einwohner (inkl. Zweitwohnsitze), davon 21.432 deutsche Staatsbürger. Der Anteil ausländischer Bevölkerung bzw. Staatenloser beträgt damit rund 12 %. Unterhaching ist eine Gemeinde, die durch Zuwanderung weiter an Einwohnern gewinnt. Geburten und Todesfälle halten sich in etwa die Waage. [4]
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2008 Wolfgang Panzer (Verwaltungsfachwirt) von der SPD.
→ Liste der Bürgermeister von Unterhaching
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Unterhaching besteht aus 31 Mitglieder (mit dem 1. Bürgermeister) und setzt sich wie folgt zusammen (Gemeinderatswahl 2008)[5]:
- SPD 12 Sitze (bisher 14)
- CSU 10 Sitze (bisher 12)
- Bündnis 90/Die Grünen 4 Sitze (bisher 2)
- FDP 3 Sitze (bisher 1)
- Freie Wähler Unterhaching 1 Sitz (bisher 1)
Städtepartnerschaften
- Le Vésinet (Frankreich)
- Bischofshofen im Pongau (Österreich)
- Witney (England)
- Żywiec (Polen)
- Adeje (Teneriffa/Spanien)
Sport
Bekannt wurde Unterhaching deutschlandweit unter anderem durch die Fußballmannschaft der SpVgg Unterhaching, die in der Saison 1999/2000 sowie 2000/2001 in der Ersten Bundesliga spielte und 2001 den DFB-Hallenpokal gewann. Derzeit spielt der Verein in der 3. Liga.
Die SpVgg Unterhaching hat auch eine sehr erfolgreiche Bobsport-Abteilung, für die der vielfache Welt- und Europameister und Olympiasieger Christoph Langen startete.
Ebenso erfolgreich sind die Volleyballer des TSV Unterhaching, die seit sechs Jahren in der Ersten Bundesliga spielen, in den letzten beiden Saisons Vizemeister wurden und mehrmals den deutschen Volleyballpokal gewonnen haben.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unterhaching konnte zum Ende 2009 2.136 gewerbliche niedergelassene Firmen im Gemeindegebiet ausweisen. Sieben land- und forstwirtschaftliche Betriebe bearbeiteten zusammen rund 350 ha an Flächen. [4]
Unterhaching ist Standort des Senf- und Feinkostherstellers Develey Senf & Feinkost, außerdem Sitz der deutschen Verwaltung des Kaugummiherstellers Wrigley (Mars Deutschland) und der Zentrale des Sportartikelanbieters SportScheck. Die Firma Supremo Kaffeerösterei ist ebenfalls im Ort ansässig.
Die kommunalen Steuersätze der Gemeinde Unterhaching liegen weit unter Landes- und Landkreisdurchschnitt. Der Hebesatz der Gewerbesteuer liegt derzeit bei 295 Punkten; der Hebesatz der Grundsteuer bei 280 Punkten.
Unterhaching ist außerordentlich gut an das deutsche Fernstraßennetz angebunden. Die Anschlussstellen der A 8 und der A 995 befinden sich unmittelbar an den Gemeindegrenzen.
Die S- Bahn verbindet Unterhaching zu den Hauptverkehrszeiten im 10-Minuten-Takt in 15 Minuten mit dem Stadtzentrum der Landeshauptstadt München.
Ehrenamt
Freiwillige Feuerwehr Unterhaching
Am 16. Mai 1870 wurde in Unterhaching die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Ihr stehen 14 Einsatzfahrzeuge und 8 Abrollbehälter zur Verfügung (Stand 31. Dezember 2008). Neben dem abwehrenden Brandschutz und der technischen Hilfeleistung betreibt die Feuerwehr Unterhaching seit dem 1. Juli 2008 einen First Responder Dienst mit zwei Fahrzeugen. 1971 wurde in der Feuerwehr ein Spielmannszug gegründet.
BRK-Wasserwacht Unterhaching
Seit 1966 gibt es im Freibad Unterhaching eine BRK-Wasserwacht-Station. Neben Schwimm- und Rettungsschwimm-Ausbildungen, engagieren sich ca. 170 Mitglieder im Bereich der Wasserrettung und der medizinischen Versorgung von Badegästen.
Geothermie-Standort
Die Gemeinde Unterhaching als eine der wenigen deutschen Gemeinden verfügt über eine geothermische Strom- und Wärmeerzeugungsanlage. Diese kann aus ca. 38 MWth geothermischer Energie bis zu 4,1 MWel (durchschnittlich 3,36 MWel) elektrische Energie erzeugen. Die verbleibende Wärmeenergie wird über ein Fernwärmenetz vertrieben, dessen Ziel-Anschlussleistung bei 70 MWth thermischer Energie für Gewerbebetriebe, öffentliche Gebäude und Haushalte liegt. Die erfolgreiche Umsetzung des Geothermieprojekts Unterhaching konnte für die Gemeinde Unterhaching über die eigens gegründete Projektgesellschaft „Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG“ mit Unterstützung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Rödl & Partner erreicht werden.
Nach den jeweils etwa sechs Monate dauernden Bohrarbeiten konnte die erste Bohrung im Herbst 2004 und die zweite Bohrung im Winter 2007 erfolgreich abgeschlossen werden. Den ökologischen und ökonomischen Erfolg des Projekts garantierte das Auffinden von 122 °C bzw. 133 °C heißem Tiefenwasser bei einer Schüttung von 150 l/s in Tiefen von bis zu 3.580 Metern.
Seit 4. Oktober 2007 ist die Anlage in Betrieb und liefert Wärmeenergie aus Geothermie. Im Dezember 2007 berichtete die Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG von 2.500 angeschlossenen Haushalten mit einer Anschlussleistung von 28 MWth bei einer Leitungslänge von mehr als 20 Kilometern.[6] Im Winter 2008/2009 wurde auch mit der Produktion von elektrischem Strom begonnen, offiziell eröffnet wurde das geothermische Stromkraftwerk im Sommer 2009. Es ist beabsichtigt, ca. 60 Prozent aller Energieverbraucher in Unterhaching vom Anschluss an die geothermische Energienutzung zu überzeugen, dazu wird das Verteilnetz weiter ausgebaut. Dieses umweltfreundliche und nachhaltige System mit seinem Gesamtkostenaufwand von 80 Millionen Euro soll sich nach 15 Jahren amortisiert haben.
Bildung
In Unterhaching gibt es folgende allgemeinbildende Schulen:
- Erwin-Lesch-Schule (Förderschule)
- Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching (Naturwissenschaftlich-technologisches und neusprachliches Gymnasium)
- Volksschule an der Fasanenstraße (Grund- und Hauptschule)
- Volksschule an der Jahnstraße (Grundschule)
Die nächste Realschule befindet sich im benachbarten Taufkirchen. Die Gemeinde Unterhaching ist über einen Zweckverband an der Finanzierung beteiligt.
Für die Erwachsenen- und Weiterbildung existiert eine Volkshochschule in Unterhaching.
Baudenkmäler
Liste der Baudenkmäler in Unterhaching
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.merkur-online.de/nachrichten/bayern/sensationeller-fund-prinzessin-unterhaching-mm-372829.html
- ↑ http://www.unterhaching.de/unterhaching/web.nsf/id/pa_unser_ort.html
- ↑ a b Jahresbericht Gemeinde Unterhaching 2009/10
- ↑ Gemeinde Unterhaching - Gemeinderat (2008-2014)
- ↑ Süddeutsche Zeitung, Nr 299, vom 29./30. Dezember 2007 – Seite R3]
Weblinks
Commons: Unterhaching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde Unterhaching
- Unterhaching: Wappengeschichte vom HdBG
- Unterhaching: Amtliche Statistik des LStDV
Verwaltungsgliederung im Landkreis MünchenStädte und Gemeinden: Aschheim | Aying | Baierbrunn | Brunnthal | Feldkirchen | Garching b.München | Gräfelfing | Grasbrunn | Grünwald | Haar | Hohenbrunn | Höhenkirchen-Siegertsbrunn | Ismaning | Kirchheim b.München | Neubiberg | Neuried | Oberhaching | Oberschleißheim | Ottobrunn | Planegg | Pullach i.Isartal | Putzbrunn | Sauerlach | Schäftlarn | Straßlach-Dingharting | Taufkirchen | Unterföhring | Unterhaching | Unterschleißheim
Gemeindefreie Gebiete: Forstenrieder Park | Grünwalder Forst | Perlacher Forst
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