SPD Bayern

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Florian Pronold
 
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Basisdaten
Gründungsdatum: 26. Juni 1892
Gründungsort: Regensburg
Vorsitzender: Florian Pronold
Stellvertreter: Dr. Thomas Beyer, Annette Karl, Ewald Schurer
Schatzmeister: Thomas Goger
Generalsekretärin: Natascha Kohnen
Landesgeschäftsführer: Holger Reise
Mitglieder: 69.023 (Februar 2010)
Website: www.bayernspd.de

Die BayernSPD ist der bayerische Landesverband der SPD und der zweitgrößte Landesverband einer Partei in Bayern mit 69.000 Mitgliedern (2010). Vorsitzender ist der Bundestagsabgeordnete Florian Pronold, Generalsekretärin ist Natascha Kohnen.

Mit über 1.800 Ortsvereinen ist die BayernSPD in fast ganz Bayern vertreten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die SPD im Königreich Bayern

Sozialdemokratische Organisationen sind auch in Bayern schon früh entstanden. So gibt es seit 1866 in Nürnberg einen Arbeiterbildungsverein.[1] 1881 erringt Karl Grillenberger in Nürnberg das erste Reichstagsmandat für die SPD in Bayern. 1887 tritt die SPD (noch nicht unter diesem Namen) im Königreich Bayern erstmals bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer des Königreiches an, kann mit 2,1 Prozent der Stimmen aber keinen Sitz gewinnen.[2]

Die Geschichte der SPD Bayern als eigener Organisation beginnt mit dem ersten Parteitag der SPD in Bayern 1892, der auf Initiative von Georg von Vollmar in Reinhausen bei Regensburg zusammentrat. Der Parteitag beschloss, dass die SPD 1893 zu den Landtagswahlen antreten sollte und verabschiedete ein Wahlprogramm.[3] In diesem Wahlprogramm hieß es u. a.: „Pflege der Wissenschaft und Kunst, unbeschränkte Freiheit ihrer Lehre und Uebung. Schaffung eines Schulgesetzes auf folgenden Grundlagen: Unentgeltlichkeit des Schulunterrichts und der Lehrmittel, Bestreitung der Kosten durch den Staat, Verbesserung der Volksschule, insbesondere durch Ausdehnung der Schulzeit und Ersetzung der nutzlosen Feiertagsschule durch einen wirksamen Fortbildungsunterricht. Verpflegung bedürftiger Schulkinder auf öffentliche Kosten. Entlastung der Lehrer vom Kirchendienst und Aufbesserung ihrer Gehälter; weltliche Schulinspektion.“[4]

Bei der Landtagswahl 1893 zogen die ersten fünf SPD-Abgeordneten in die Abgeordnetenkammer des bayerischen Landtags ein; insgesamt kam die SPD auf einen Stimmenanteil von 3,7 Prozent. Den Vorsitz der kleinen SPD-Fraktion übernahm Georg von Vollmar, der ein Jahr später auch zum ersten Vorsitzenden der bayerischen SPD gewählt wurde und beide Ämter bis 1918 behielt. In dieser Zeit konnte die SPD ihren Stimmenanteil und die Zahl ihrer Mandate ausbauen. 1912, bei der letzten Wahl eines Landtages im Königreich Bayern, erzielte die Partei mit 19,5 Prozent der Stimmen 30 Mandate und war damit gemeinsam mit den Liberalen zweitstärkste Fraktion.[5]

Die Politik der bayerischen SPD unter Georg von Vollmar ist stark reformistisch geprägt. Dies führt immer wieder zu Konflikten mit der SPD im Reich, die unter August Bebel revolutionär bzw. zentristisch geprägt ist. Die bayerische SPD stimmte immer wieder im Landtag dem Haushalt zu, ging Wahlbündnisse mit dem Zentrum ein und versuchte, Mehrheiten im Landtag für die eigenen politischen Ziele zu erreichen. Dies gelang auch immer wieder, so zum Beispiel bei der Reform des Vereins- und Versammlungsgesetzes, mit der die Arbeit von SPD und Gewerkschaften erleichtert und Frauen die Betätigung in politischen Vereinen und Gewerkschaften erlaubt wurde. Ebenso gelangen Verbesserungen in der Sozialpolitik sowie bei der Kartellfreiheit. Ihren Höhepunkt erreichte die reformistische Ausrichtung wohl, als die SPD-Fraktion im Landtag in der Diskussion um eine Parlamentarisierung Bayerns 1918 ausdrücklich vor dem Ausbruch einer Revolution warnte.[3]

Die Spaltung der SPD an der Kriegsfrage vollzog sich auch in Bayern. Zwar stimmte die bayerische SPD im Landtag der Kriegsfinanzierung nicht zu – anders als die SPD im Reichstag -, trotzdem entstand auch in Bayern eine USPD.

1918 zog sich Georg von Vollmar aus gesundheitlichen Gründen von seinen Ämtern zurück. Schon zuvor hatte er die Arbeit weitgehend delegiert. Nachfolger Vollmars als Parteivorsitzender in Bayern wurde Erhard Auer, der das Amt bis zum Verbot der SPD 1933 innehatte.

Die bayerische SPD in der Revolution 1918/19

Die SPD im Landtag hatte versucht, durch Initiativen für eine Parlamentarisierung des Regierungssystems eine Revolution in Bayern zu vermeiden. Zu dieser Parlamentarisierung kam es auch am 2. November 1918; der SPD wurde zugesagt, dass sie in der künftig vom Parlament abhängigen Regierung vertreten sein werde.

Trotzdem kam es nur wenige Tage später, am 7. November, zur Revolution. In München konstituierte sich ein Arbeiter- und Soldatenrat. Der Landtag wurde gestürmt, König Ludwig III. dankte ab. Der USPD-Politiker Kurt Eisner rief den Freistaat aus und verankerte ihn in der Verfassung. Dort stand zu lesen: 'Bayern ist ein Freistaat und Mitglied des Deutschen Reiches. [...] Die Landesfarben sind weiß und blau.'

Die Regierung dieses neuen Freistaats übernahm eine gemeinsame Regierung aus USPD und SPD; die SPD, die die Revolution nicht gewollt hatte, entschloss sich zum Eintritt in die Regierung, um die Kontrolle über die Ereignisse nicht zu verlieren.[6] Als Ministerpräsident dieser Regierung fungierte Kurt Eisner, der damit der erste Sozialdemokrat in dieser Funktion in Bayern war. Die parlamentarischen Aufgaben übernahm der Provisorische Nationalrat. Im Ringen darum, ob Bayern künftig eine Räterepublik sein sollte, wie es Eisner anstrebte, oder eine parlamentarische Demokratie, setzte sich die Mehrheits-SPD durch: Für den 12. Januar 1919 wurden Landtagswahlen angesetzt.

Bei diesen Wahlen erlitt die USPD eine vernichtende Niederlage: Sie kam auf lediglich 2,5 Prozent der Stimmen und damit auf drei Mandate. Die SPD erzielte 33 Prozent und war mit 61 Abgeordneten im insgesamt 180 Mandate umfassenden Landtag vertreten. Erstmals durften Frauen wählen und gewählt werden. Die ersten weiblichen Abgeordneten der SPD waren Aurelie Deffner und Emilie Mauerer.[7]

Auf dem Weg zu konstituierenden Sitzung des neuen Landtags wurde Kurt Eisner, der dort seinen Rücktritt als Ministerpräsident erklären wollte, am 21. Februar 1919 erschossen. Im Landtag kam es daraufhin zu Tumulten, in deren Folge zwei Menschen starben und Erhard Auer, der in der Regierung Eisner als Innenminister fungierte, angeschossen wurde; sein Attentäter hielt ihn für den Verantwortlichen für die Ermordung Eisners.[3]

Johannes Hoffmann, bayerischer Ministerpräsident 1919 bis 1920

In München kam es in der Folge zu Unruhen, die in der Ausrufung der Münchner Räterepublik gipfelten. Der Landtag wählte am 17. März den SPD-Politiker Johannes Hoffmann zum Ministerpräsidenten, obwohl die SPD nicht die stärkste Landtagsfraktion stellte. Hoffmann führte zunächst eine Regierung aus SPD, USPD und Bayerischem Bauernbund. Die Regierung arbeitete – mittlerweile wie der Landtag nach Bamberg geflohen – die bayerische Verfassung aus, die am 12. August 1919 beschlossen wurde. Zu diesem Zeitpunkt sind USPD und Bauernbund aus der Regierung ausgeschieden, Hoffmann regierte seit dem 31. Mai 1919 in einer Koalition aus SPD, BVP und DDP. Ursache für die Regierungsumbildung war die brutale Niederschlagung der Münchner Räterepublik durch Reichswehr und Freikorps, die die Regierung Hoffmann beauftragt hatte.[3]

Am 14. März 1920 trat Johannes Hoffmann als bayerischer Ministerpräsident zurück. Kurz zuvor hatte die Regierung gegen den Willen Hoffmanns die vollziehende Gewalt auf den Chef der in Bayern stationierten Reichswehrtruppen, General Arnold von Möhl, übertragen. Die SPD ging in die Opposition, in der sie bis zum Ende der Weimarer Republik verblieb.[7]

Die bayerische SPD in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus

Aus der ersten Landtagswahl nach der neuen bayerischen Verfassung am 6. Juni 1920 ging die SPD mit einer verheerenden Niederlage hervor: Sie halbierte gegenüber der Wahl vom 12. Januar 1919 ihren Stimmenanteil auf nur noch 16,5 Prozent, was 26 Mandaten (zuvor 61) entsprach. Deutlich gewinnen konnte die USPD, die ihren Stimmenanteil von 2,5 Prozent auf 12,8 Prozent (20 Mandate) mehr als verfünffachte. Am 8. November 1922 traten die meisten Landtagsabgeordneten der USPD der SPD wieder bei, deren Mandatszahl auf 40 anstieg.[8]

Bei den Wahlen vom 6. April 1924 machte sich der Zusammenschluss von SPD und USPD allerdings nicht bemerkbar: Die SPD erzielte gerade einmal 17,2 Prozent, auf das addierte Stimmenergebnis von 1920 verlor sie also 12,1 Prozentpunkte. Im Landtag kam die SPD auf nur noch 23 Mandate, ein Verlust von 17. Den aufkommenden Nationalsozialismus – die NSDAP zog bei der Wahl 1924 erstmals und mit der gleichen Mandatszahl wie die SPD in den bayerischen Landtag ein – analysierte der Landtagsabgeordnete Wilhelm Hoegner anlässlich des Hitlerputsches 1923 in einer mehr als tausendseitigen Untersuchung.

Bei der Wahl am 20. Mai 1928 konnte die SPD erstmals ihren Stimmenanteil wieder steigern: Sie kam auf 24,2 Prozent und 34 Mandate im Landtag. Ab dem 20. August 1930 tolerierte die SPD die Minderheitsregierung von Heinrich Held, der zuvor durch das Ausscheiden des Bauernbundes seine Mehrheit im Landtag und in der Folge eine Vertrauensabstimmung verloren hatte.

Bei der Landtagswahl am 24. April 1932 verliert die SPD wieder deutlich und kommt nur noch auf 15,4 Prozent und 20 Mandate.

Dem durch die Gleichschaltung der Länder neu zusammengesetzten Landtag vom 31. März 1933 gehören 17 Abgeordnete der SPD an. Diese verweigern als einzige am 29. April 1933 dem bayerischen Ermächtigungsgesetz die Zustimmung; der Abgeordnete Michael Poeschke konnte dabei nicht an der Sitzung teilnehmen, da er aufgrund der im KZ Dachau erlittenen Misshandlungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Daher gab es gegen das Ermächtigungsgesetz nur 16 Nein-Stimmen. Der Vorsitzende der Landtagsfraktion, Albert Roßhaupter, begründete die Ablehnung der bayerischen Variante des Ermächtigungsgesetzes seitens seiner Fraktion.[9]

Im Dritten Reich bezahlten viele bayerische Sozialdemokraten ihre Widerstandsaktionen mit hohen Gefängnis- und Zuchthausstrafen, Einweisung in Konzentrationslager oder sogar mit dem Tod durch Urteile der nationalsozialistischen Gerichte.

Die bayerische SPD in der Nachkriegszeit

Das Karl-Bröger-Haus, Nürnberger Parteizentrale der BayernSPD

Die bayerische SPD konstituierte sich fast unmittelbar nach dem Krieg wieder. Dies geschah allerdings zunächst inoffiziell, da die Bildung von Parteien in der amerikanischen Besatzungszone zunächst verboten war. Erst am 8. Januar 1946 wurde die SPD wieder zugelassen, zeitgleich mit der CSU als erste Partei in Bayern.

Wilhelm Hoegner, bayerischer Ministerpräsident 1945 bis 1946 sowie 1954 bis 1957

Der erste Landesparteitag der bayerischen SPD fand nach einigen Vorbereitungssitzungen am 13. und 14. April 1946 in Erlangen statt. Zum ersten Landesvorsitzenden wurde Wilhelm Hoegner gewählt, gleichzeitig wohl auch Lisa Albrecht.[10] Die Rolle von Lisa Albrecht ist allerdings nicht eindeutig zu klären. In der Geschichte der SPD-Landtagsfraktion wird ausschließlich Hoegner als Parteivorsitzenden von 1946 bis 1947 genannt. Mehrere Biographien von Lisa Albrecht, unter anderem die Kurzübersicht beim Archiv der Arbeiterbewegung der Friedrich-Ebert-Stiftung, weisen allerdings Albrecht als Vorsitzende für den gleichen Zeitraum aus.

In der ersten, von der amerikanischen Besatzungsbehörde eingesetzten Regierung von Fritz Schäffer war die SPD mit Albert Roßhaupter als Arbeitsminister vertreten. Diese Regierung wurde nach wenigen Monaten Amtszeit abgesetzt; zum neuen Ministerpräsidenten ernannte die Besatzungverwaltung am 28. September 1945 den SPD-Politiker Wilhelm Hoegner.

Die Regierung Hoegner amtierte, bis nach dem Inkrafttreten der bayerischen Verfassung der neu konstituierte Landtag am 21. Dezember 1946 Hans Ehard (CSU) zum Ministerpräsidenten wählt. In die Amtszeit der ersten Regierung Hoegner fällt somit der Erarbeitung der Verfassung des Freistaates Bayern von 1946. Diese wurde von Hoegner maßgeblich geprägt, der im Exil in der Schweiz einen Verfassungsentwurf erarbeitet hatte. Trotz einer absoluten Mehrheit der CSU in der Verfassungsgebenden Landesversammlung wurde dieser Entwurf Grundlage der Beratungen.

Nach der Wahl des ersten bayerischen Landtags nach dem Krieg 1946 blieb die SPD zunächst in der Regierung vertreten, obwohl die CSU die absolute Mehrheit gewonnen hatte. Die SPD verließ aber am 20. September 1947 die Koalition, gegen den Widerstand Hoegners. Hoegner schied im Zuge dieser Auseinandersetzung bereits am 11. Mai 1947 aus seinem Amt als Landesvorsitzender der SPD aus, zu seinem Nachfolger wurde Waldemar von Knoeringen gewählt.[11]

Bei der Landtagswahl 1950 wurde die SPD zum ersten (und bisher einzigen) Mal in ihrer Geschichte stärkste Partei in Bayern. Sie stellte allerdings nicht die stärkste Fraktion, die CSU gewann ein Mandat mehr. Die SPD trat nun aber wieder in die Regierung unter Ehard ein. Wilhelm Hoegner wurde stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister.

Nach der Landtagswahl 1954 bildete die SPD überraschend die Regierung in einer Vierer-Koalition mit dem Gesamtdeutschen Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten, Bayernpartei und FDP. Damit regierten alle Parteien im Landtag außer der CSU, die zuvor mit der Regierungsbildung gescheitert war. Das Amt des Ministerpräsidenten übernahm Wilhelm Hoegner. Die Viererkoalition zerbrach 1957 unter anderem an der Spielbankenaffäre und endgültig am Wahlerfolg von CDU/CSU bei der Bundestagswahl 1957.[12] Wilhelm Hoegner trat am 8. Oktober 1957 als Ministerpräsident zurück. Seitdem bildet die SPD die stärkste Oppositionsfraktion im Landtag. Ihr bislang höchstes Ergebnis erreichte die Partei in Bayern mit 35,8 % im Jahr 1966 mit ihrem Spitzenkandidaten Volkmar Gabert.

Der aktuelle Oppositionsführer im bayerischen Landtag, Markus Rinderspacher

In der Opposition setzte die SPD-Landtagsfraktion unter Volkmar Gabert und Helmut Rothemund, beide auch SPD-Landesvorsitzende, Volksbegehren durch, so zur Einführung der christlichen Gemeinschaftsschule (gegen die konfessionsgebundenen Bekenntnisschulen) und gegen die Einschränkung der Rundfunkfreiheit (1978). Fraktionsvorsitzender und somit derzeitiger Oppositionsführer ist seit 21. Oktober 2009 Markus Rinderspacher.

Landtagswahlergebnisse der BayernSPD

Landtagswahlergebnisse[13][14][15][16]
Jahr Stimmen Sitze Spitzenkandidat[17]
1919[18] 33,0 % 61
1920[19] 16,5 % 26
1924 17,2 % 23
1928 24,2 % 34
1932 15,5 % 20
1946 28,6 % 54 Wilhelm Hoegner
1950 28,0 % 63 Waldemar von Knoeringen
1954 28,1 % 61 Wilhelm Hoegner
1958 30,8 % 64 Wilhelm Hoegner
1962 35,3 % 79 Volkmar Gabert
1966 35,8 % 79 Volkmar Gabert
1970 33,3 % 70 Volkmar Gabert
1974 30,2 % 64 Hans-Jochen Vogel
1978 31,4 % 65 Helmut Rothemund
1982 31,9 % 71 Helmut Rothemund
1986 27,5 % 61 Karl-Heinz Hiersemann
1990 26,0 % 58 Karl-Heinz Hiersemann
1994 30,0 % 70 Renate Schmidt
1998 28,7 % 67 Renate Schmidt
2003 19,6 % 41 Franz Maget
2008 18,6 % 39 Franz Maget

Vorsitzende

Jahre Vorsitzender
1892–1918 Georg von Vollmar
1918–1933 Erhard Auer
1946–1947 Lisa Albrecht
1946–1947 Wilhelm Hoegner
1947–1963 Waldemar von Knoeringen
1963–1972 Volkmar Gabert
1972–1977 Hans-Jochen Vogel
1977–1985 Helmut Rothemund
1985–1991 Rudolf Schöfberger
1991–2000 Renate Schmidt
2000–2003 Wolfgang Hoderlein
2003–2009 Ludwig Stiegler
2009– Florian Pronold

Fraktionsvorsitzende der SPD im bayerischen Landtag

Jean Stock, erster Fraktionsvorsitzender der SPD nach dem 2. Weltkrieg
Franz Maget (2005), ehemaliger Fraktionschef und Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 2003 und 2008
Jahre Vorsitzender
1893–1918 Georg von Vollmar
1918/19–1933 Johannes Timm
1933 Albert Roßhaupter
1946–1950 Jean Stock
1950–1958 Waldemar von Knoeringen
1958–1962 Wilhelm Hoegner
1962–1976 Volkmar Gabert
1976–1986 Helmut Rothemund
1986–1992 Karl-Heinz Hiersemann
1992–1994 Albert Schmid
1994–2000 Renate Schmidt
2000–2009 Franz Maget
2009– Markus Rinderspacher

Struktur

Organisation

Die BayernSPD gliedert sich in die sieben Bezirke OberbayernSPD, NiederbayernSPD, OberpfalzSPD, OberfrankenSPD, UnterfrankenSPD, MittelfrankenSPD und SchwabenSPD, die identisch mit den bayerischen Regierungsbezirken (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Unterfranken, Mittelfranken, Schwaben) sind. Die Bezirke sind in Unterbezirke aufgeteilt. Dabei entspricht ein Unterbezirk entweder weitgehend einem Bundestagswahlkreis oder einem Landkreis bzw. einer kreisfreien Stadt.

Die Unterbezirke wiederum sind in Ortsvereine (OV) aufgegliedert und entsprechen dann einzelnen Gemeinden oder Gemeindeverbänden bzw. Städten, Stadtteilen oder Siedlungen. Wenn der Unterbezirk nicht dem Landkreis oder der kreisfreien Stadt entspricht, stehen zwischen Ortsvereinen und Unterbezirken zudem Kreis- und Stadtverbände.

Arbeitsgemeinschaften

In Bayern bestehen (wie in den anderen Bundesländern auch) eine Reihe von Arbeitsgemeinschaft der SPD für bestimmte Bevölkerungsgruppen:

Arbeitsgemeinschaft Vorsitzender in Bayern
Jusos in der BayernSPD Philipp Dees
Arbeitsgemeinschaft 60+ Angelika Graf
Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) Klaus Barthel
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) Adelheid Rupp
Arbeitsgemeinschaft Selbstständige in der SPD (AGS) Peter Drozynski
Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) Marion Winter
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen (ASJ) Minou Banafsche
Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG) Elisabeth Rüdinger

Daneben existiert in Bayern ein Landesverband des Arbeitskreises Lesben und Schwule in der SPD (Schwusos). Landesvorsitzender ist Ulf Schröder. Der Arbeitskreis hat Strukturen, die einer Arbeitsgemeinschaft zu vergleichen sind, aber nicht deren formalen Status.

Themenschwerpunkte der politischen Arbeit

Themenschwerpunkte der bayerischen SPD sind unter anderem Bildung, Energie, Familie, Frauen, Soziale Gerechtigkeit, Verbraucherschutz, Wirtschaft und der Kampf gegen den Rechtsextremismus.

Politische Bildung

Die SPD Bayern arbeitet mit mehreren bayerischen Einrichtungen der politischen Bildung zusammen:

  • der Friedrich-Ebert-Stiftung in Regensburg, in Würzburg auf der Frankenwarte sowie in München im Bayernforum,
  • der Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel,
  • der Frankenakademie Schloß Schney e.V. in Lichtenfels-Schney, Oberfranken,
  • dem Bayerischen Seminar für Politik e.V. in München.

Literatur

  • Mit Leidenschaft für Demokratie, 110 Jahre SPD-Landtagsfraktion. München 2003, Download der einzelnen Beiträge als PDF
  • Robert Hofmann: Geschichte der BayernSPD (Multimedia-CD-ROM), München 2002

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Broschüre Die SPD Nürnberg stellt sich vor
  2. Haus der Bayerischen Geschichte: Geschichte des Bayerischen Parlaments 1819– 2008: 31. Landtag: 1887–1892
  3. a b c d Robert Hofmann (2003): Der Kampf um Sozialreformen und elementare Bürgerrechte. In: Franz Maget/Karin Radermacher (Hrsg.): Mit Leidenschaft für Demokratie. 110 Jahre SPD-Landtagsfraktion in Bayern. München 2003
  4. Die Socialdemokratie und die Wahlen zum bayerischen Landtag. Bericht über die Bedeutung und die Thätigkeit des bayerischen Landtages, erstattet von Georg v. Vollmar und G. Löwentstein auf dem Parteitag der Socialdemokraten Bayerns zu Regensburg am 26. Juni 1892. Mit einem Anhang: Beschluss und Landtags-Wahlprogramm für die Wahlen im Jahre 1893, Nürnberg 1892
  5. Haus der Bayerischen Geschichte: Geschichte des Bayerischen Parlaments 1819–2008: 36. Landtag: 1912–1918
  6. Robert Hofmann: Der Kampf um Sozialreformen und elementare Bürgerrechte. In: Franz Maget/Karin Radermacher (Hrsg.): Mit Leidenschaft für Demokratie. 110 Jahre SPD-Landtagsfraktion in Bayern. München 2003
  7. a b Haus der Bayerischen Geschichte: Geschichte des Bayerischen Parlaments 1819–2008: Der Landtag 1919–1920 (1. Wahlperiode)
  8. Zu den Wahlergebnissen auf im Folgenden vgl. Haus der Bayerischen Geschichte: Geschichte des Bayerischen Parlaments 1819–2008
  9. SPD-Landtagsfraktion: 75 Jahre bayerisches Ermächtigungsgesetz – Gedenkveranstaltung der SPD-Landtagsfraktion
  10. Zur Entwicklung vgl. Michael Stephan: Der Wiederaufbau von Wirtschaft und Verwaltung. In: Franz Maget/Karin Radermacher (Hrsg.): Mit Leidenschaft für Demokratie. 110 Jahre SPD-Landtagsfraktion in Bayern. München 2003, insbesondere S. 99ff
  11. Michael Stephan: Der Wiederaufbau von Wirtschaft und Verwaltung. In: Franz Maget/Karin Radermacher (Hrsg.): Mit Leidenschaft für Demokratie. 110 Jahre SPD-Landtagsfraktion in Bayern. München 2003, insbesondere S. 99ff
  12. Michael Stephan (2003): Der Wiederaufbau von Wirtschaft und Verwaltung. In: Franz Maget/Karin Radermacher (Hrsg.): Mit Leidenschaft für Demokratie. 110 Jahre SPD-Landtagsfraktion in Bayern. München 2003, insbesondere S. 99ff
  13. Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern. Wahlrecht.de. Abgerufen am 21. September 2011.
  14. Wahlbeteiligung und Gesamtstimmen. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. Abgerufen am 21. September 2011.
  15. Sitzeverteilung im Bayerischen Landtag seit 1946. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. Abgerufen am 21. September 2011.
  16. Landtagswahlen in Bayern seit 1946. Abgerufen am 21. September 2011.
  17. Acht Spitzenkandidaten und ein Fragezeichen. Bayerischer Rundfunk (12. August 2011). Abgerufen am 21. September 2011.
  18. Der Landtag 1919-1920 (1. Wahlperiode). Haus der Bayerischen Geschichte. Abgerufen am 21. September 2011.
  19. Der Landtag 1920-1924 (2. Wahlperiode). Haus der Bayerischen Geschichte. Abgerufen am 21. September 2011.

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