Vier Hochzeiten und ein Todesfall

Vier Hochzeiten und ein Todesfall
Filmdaten
Deutscher Titel Vier Hochzeiten und ein Todesfall
Originaltitel Four Weddings and a Funeral
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 113 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Mike Newell
Drehbuch Richard Curtis
Produktion Duncan Kenworthy
Musik Richard Rodney Bennett
Kamera Michael Coulter
Schnitt Jon Gregory
Besetzung

Vier Hochzeiten und ein Todesfall ist eine britische Filmkomödie aus dem Jahr 1993. Sie bedeutete den internationalen Durchbruch für den Schauspieler Hugh Grant.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Freunde Charles, Tom, Scarlett, Fiona, Matthew und Gareth leben in London. Charles und Scarlett teilen sich eine kleine Wohnung. Tom und Fiona sind Geschwister und wohnen in einem großen Stadthaus. Matthew und Gareth sind Lebenspartner. Auf der Hochzeit eines Freundes, die von allen sechs besucht wird, begegnet Charles, der sich nicht binden möchte, der lebenslustigen Amerikanerin Carrie. Nach einer gemeinsam verbrachten Liebesnacht eröffnet sie ihm, dass sie nach Amerika zurückkehren wird.

Auf einer weiteren Hochzeit einige Zeit später trifft er Carrie wieder. Rowan Atkinson tritt als unerfahrener und tollpatschiger Priester auf. Diesmal ist Carrie in Begleitung ihres sehr viel älteren Verlobten, und Charles wird schmerzhaft klar, dass er sie liebt. Charles trifft beim Festessen auf eine ganze Ansammlung verflossener Partnerinnen, darunter seine Exfreundin Henrietta, die von Fiona nur „Duckface" (Entengesicht) genannt wird.

Die dritte Hochzeit findet zwischen Carrie und ihrem Verlobten auf dessen Schloss in Schottland statt. Bei dieser Gelegenheit gesteht Fiona Charles ihre bereits seit Jahren bestehende Liebe, die er jedoch nicht erwidern kann. Gareth stirbt während der Hochzeitsfeier plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt. Auf dem Begräbnis, an dem trotz geplanter Flitterwochen auch Carrie teilnimmt, hält Gareth' Lebensgefährte Matthew eine bewegende Grabrede, bei der er das Gedicht „Funeral Blues“ des englischen Schriftstellers W. H. Auden vorträgt. Erst dabei wird den Freunden klar, in welcher Beziehung Gareth und Matthew standen.

Die vierte Hochzeit soll die von Charles und Henrietta werden. Kurz vor der Zeremonie trifft Charles auf Carrie und erfährt, dass diese sich von ihrem Mann getrennt hat. Verwirrt und ratlos verschwindet Charles in einer Seitenkapelle und fragt David, seinen gehörlosen Bruder, um Rat: Er liebt noch immer Carrie und nicht Henrietta, die er gerade im Begriff ist zu heiraten. Als David keine Lösung einfällt, tritt Charles mit Henrietta vor den Altar. Als der Priester die Gemeinde fragt, ob jemand einen Einwand habe, meldet sich David. In Gebärdensprache, die er von Charles übersetzen lässt, erklärt er, dass Charles eine andere Frau liebe. Als Charles dem Priester dies bestätigt, wird er von der wutenbrannten Henrietta zu Boden geschlagen.

Nach der geplatzten Hochzeit sucht Carrie Charles auf, der sie im strömenden Regen bittet, ihn nicht zu heiraten, ein Antrag, den Carrie gerne annimmt.

Während des Abspanns sind Fotos zu sehen, die neben glücklichen, frisch verheirateten Paaren (Scarlett und ihre große Liebe, Tom mit seiner Cousine und einem Labrador, Fiona mit Prinz Charles und Matthew mit neuem Freund) auch Charles und Carrie zeigen – nicht nach der Hochzeit, aber mit einem kleinen Kind.

Auszeichnungen

Der Film wurde für den Oscar als bester Film und für das Drehbuch nominiert. Beim Golden Globe erhielt Grant eine Auszeichnung, Nominierungen gingen an Film, Drehbuch und Andie MacDowell. Außerdem wurde der Film mit dem französischen César für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. 1995 erhielt er von der Gilde deutscher Filmkunsttheater den Gilde-Filmpreis in Gold für den besten ausländischen Film.

Musik

Elton John steuerte zur Musik des Films zwei exklusive Titel bei. Die eigentlichen musikalischen Gewinner des Films waren aber Wet Wet Wet. Mit ihrer Coverversion des Troggs-Songs Love is All Around stand die Band im Sommer 1994 15 Wochen lang auf Platz 1 der britischen Charts, so lang wie nur zwei andere Singles davor. Dies war auch der Grund, warum im Film Tatsächlich … Liebe, in dem ebenfalls Hugh Grant mitspielt, eine Coverversion der Coverversion als Titelmelodie fungiert.

Sonstiges

Das Lied, das in der Kirche gesungen wird, heißt „Jerusalem“, vertont von C. Hubert H. Parry nach einem Gedicht von William Blake („And did those feet in ancient time“)

Bei den Dreharbeiten musste jede Szene, in der das Wort „fuck“ auftaucht, für den US-amerikanischen Markt ein zweites Mal gedreht werden. Dabei musste im Drehbuchtext das F-Wort durch die harmloseren Wörter „blimey“ oder „crumbs“ (deutsch etwa „Mist“ oder „Herrje“) ersetzt werden. Eine Synchronisation des Tons hätte nicht ausgereicht, da man an den Lippen des Schauspielers Hugh Grant noch immer deutlich das F-Wort hätte ablesen können. Der Drehbuchautor Richard Curtis und der Regisseur Mike Newell schrieben später in ihrem Drehtagebuch, sie hätten aufgrund der Verpflichtung, diese Regel einzuhalten, noch nie so viel geflucht und das F-Wort verwendet wie während der Dreharbeiten zu diesem Film. Weil so viele Szenen ein zweites Mal gedreht werden mussten, nur um die seven dirty words zu umgehen, erhöhte sich der Film-Etat um etwa 20 %. Die Dreharbeiten selber dauerten fast sechs Monate, da auch drehtechnisch kompliziert und aufwändig aufgebaute Szenen, in denen das F-Wort vorkam, ein zweites Mal produziert werden mussten.

Kritiken

„Eine in viele kleine und größere Episoden aufgefächerte Komödie mit zahlreichen komischen Einfällen, aber auch anrührend besinnlichen Momenten, in denen die Rat- und Ziellosigkeit der Personen liebevoll beschrieben wird. Ein intelligenter Unterhaltungsfilm, verdichtet zu einem sinnesfrohen Lebenskosmos“

Lexikon des internationalen Films, CD-ROM-Ausgabe, Systhema, München 1997

„Virtuos zwischen Boulevardkomödie und Melodram pendelnd, hat Mike Newell einen Film gedreht, wie man ihn sich mitreißender kaum vorstellen kann.“

epd Film 8/1994

Literatur

  • Philip O'Connor: Vier Hochzeiten und ein Todesfall. Roman. Nach dem Drehbuch von Richard Curtis. Deutsch von Karina Lübke. Goldmann, München 1994, 223 S., ISBN 3-442-43039-9
  • Horst Peter Koll: Vier Hochzeiten und ein Todesfall. „Four Weddings and a Funeral“. In: film-dienst 16/1994

Weblinks


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