Burg Rabenstein (Oberfranken)

Burg Rabenstein (Oberfranken)
Burg Rabenstein
Burg Rabenstein im Herbst 2010

Burg Rabenstein im Herbst 2010

Entstehungszeit: um 1175 bis 1200
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung: Ministeriale
Ort: Ahorntal
Geographische Lage 49° 49′ 19,8″ N, 11° 22′ 14,6″ O49.82215277777811.370736111111420Koordinaten: 49° 49′ 19,8″ N, 11° 22′ 14,6″ O
Höhe: 420 m ü. NN
Burg Rabenstein (Bayern)
Burg Rabenstein

Burg Rabenstein ist eine ehemalige hochmittelalterliche Adelsburg in der Gemeinde Ahorntal im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern, (Deutschland).

Die Spornburg kann gegen Eintrittsgebühr besichtigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Höhenburg befindet sich im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst auf einem felsigen Bergsporn in etwa 420 Metern Höhe über dem Tal des Ailsbaches in der Fränkischen Schweiz, 6,5 Kilometer nordwestlich von Pottenstein. In Fußreichweite der Burg befindet sich mit der Sophienhöhle eine touristisch attraktive Tropfsteinhöhle.

In der Nähe befanden sich noch einige weitere Burgen: Auf der gegenüberliegenden Talseite der Burgstall Brunn- oder Rabenloch, etwas weiter das Ailsbachtal aufwärts die ehemalige Burg Ahorn, der jetzige Klausstein, ihr gegenüber der Burgstall Hohenloch über der Ludwigshöhle, ailsbachtalabwärts der Burgstall Alte Veste und auch in Oberailsfeld stand eine kleine Burg auf einem Felsen im Tal. In westlicher Richtung, über dem Tal der Wiesent, steht die Burg Rabeneck, vermutlich eine Gründung der Rabensteiner.

Ansicht der Burg Rabenstein aus südlicher Richtung

Geschichte der Burg

Ansicht von Burg Rabenstein auf einer Radierung von Felix Grünewald aus dem Jahr 1829
Wappen der Familie von Rabenstein nach Siebmachers Wappenbuch

Die ältesten Teile der Burg entstanden im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts als Ansitz in der Herrschaft Waischenfeld. Zur gleichen Zeit ist das Ministerialiengeschlecht Rabenstein [1], das als Erbauer der Burg gilt und den Raben im Wappen führte, im Dienste der Edlen von Waischenfeld [2] dokumentiert. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Vorburg ausgebaut. Während der nächsten Jahrhunderte wechselten Besitzer und Bewohner der Burg, darunter die Familie von Schlüsselberg und die Burggrafen von Nürnberg. 1460 wurde die Burg zerstört und ab 1489 von Konz von Wirsberg wieder aufgebaut.

1557 ging die Burg an die zum Adelsgeschlecht aufstrebenden von Rabenstein, die damit ihren Stammsitz zurückerwarben. Daniel von Rabenstein baute die Burg 1570 erneut um, wobei die ehemalige Vorburg mit der Hauptburg verschmolzen wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg erneut vollständig zerstört, da der Burgherr Hans Christoph von Rabenstein auf Seiten der Schweden stand. Nach dem Krieg wurden zwischen 1648 und 1728 neben dem Wirtschaftshof lediglich kleinere Gebäude wiederhergestellt.

1742 starb das Geschlecht der von Rabenstein aus und die Burg ging an die Grafen von Schönborn-Wiesentheid, die die Burgruine 1829/30 für einen Königsbesuch umgestalteten.

Heutige Nutzung

Burg Rabenstein, Westseite (1994)
Burg Rabenstein, Ostseite (1994)

In der jüngsten Vergangenheit wurde die Burg als Hotel für Event-Veranstaltungen und Tagungen ausgebaut. Neben der Burg befinden sich eine auch im Forschungs- und Lehrbereich tätige Falknerei mit über 80 Greifvogelarten und eine Gutsschenke mit Biergarten.

Sonstiges

Die Burg ist einer der Hauptschauplätze für das interaktive PC-Spiel Gabriel Knight: The Beast Within.

Literatur, Quellen

  • Gustav Voit, Brigitte Kaulich, Walter Rüfer: Vom Land im Gebürg zur Fränkischen Schweiz - Eine Landschaft wird entdeckt. Verlag Palm & Enke, Erlangen 1992, ISBN 3-7896-0511-5.
  • Gustav Voit, Heinz Stark, Volker Alberti: Burgen, Ruinen und Herrensitze der Fränkischen Schweiz. Herausgegeben von der Altnürnberger Landschaft e.V., Lauf 1998, ISBN 3-924158-34-7.
  • Hellmut Kunstmann: Die Burgen der östlichen Fränkischen Schweiz. Kommissionsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1965, S. 189-217.
  • Joachim Zeune, u.a.: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 20: Fränkische Schweiz. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0586-8, S. 133.
  • Gutav Voit, Walter Rüfer: Eine Burgenreise durch die Fränkische Schweiz. Verlag Palm & Enke, Erlangen 1991, ISBN 3-7896-0064-4, S. 155-159.
  • Toni Eckert, Susanne Fischer, Renate Freitag, Rainer Hofmann, Walter Tausendpfund: Die Burgen der Fränkischen Schweiz: Ein Kulturführer. Gürtler Druck, Forchheim o.J., ISBN 3-9803276-5-5, S. 130-135.
  • Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken - Band 3: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Bamberg, Bayreuth und Coburg. Fachverlag Hans Carl GmbH, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00387-7, S. 104-106.
  • Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad-Röder: Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth. Ellwanger Druck und Verlag, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-63-0, S. 152.
  • Paul Österreicher: Geschichte der Burg und des Ritterguts Rabenstein. Bamberg 1830, ca. 100 Seiten (Volltext)

Einzelnachweise

  1. siehe Liste fränkischer Rittergeschlechter#R
  2. siehe Liste fränkischer Rittergeschlechter#W

Weblinks

 Commons: Burg Rabenstein (Oberfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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