Angelika Janz

Angelika Janz

Angelika Janz (* 1952 in Düsseldorf) ist eine deutsche Schriftstellerin und Bildende Künstlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Angelika Janz wurde 1952 in Düsseldorf geboren. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Essen und Bochum. Von 1979 bis 1988 war sie Lehrerin und Dozentin der Erwachsenenbildung im Fach Philosophie. Ab 1988 arbeitete sie über 20 Jahre als feste, freie Mitarbeiterin am Museum Folkwang in Essen im museumspädagogischen Dienst.

1993 siedelte sie nach Vorpommern um, wo sie mit ihrem Mann, dem Bildhauer Dieter Eidmann, lebt. Dort gründete und organisierte sie zahlreiche soziokulturelle Initiativen und Festivals und kümmerte sich vor allem um Kinder und Jugendliche. Angelika Janz vereinbart ihre Kinder- und Jugendarbeit mit der Kunst, indem sie beispielsweise in der Kinderakademie unter dem Motto „Nahsehen statt Fernsehen“ Kindergarten- und Schulkindern aller Schulformen spielerisch kulturelle Basisbildung näher bringt. Für Jugendliche gründete sie den Förderverein „Jugendclubs im ländlichen Raum“ und erreichte damit, dass über 20 Jugendclubs im Uecker-Randow-Kreis eingerichtet wurden, von denen aus Kostengründen 2010 nur noch wenige existierten.

Bis 1996 trat Angelika Janz mit der 1994 von ihr (mit-)gegründeten Jazz- und Lyrikgruppe „Trilemma“ u. a. im Kölner Stadtgarten auf. Sie ist seit 1977 künstlerisch tätig und daher seitdem sowohl mit Einzel- als auch mit Gemeinschaftsausstellungen im In-und Ausland vertreten.

Sie entwickelte 1979 den sogenannten Fragmenttext, der fester Lehrstoff am Germanistischen Institut Greifswald ist.

Von 1999 bis 2003 organisierte sie verschiedene soziokulturelle Festivals, wie zum Beispiel die „Polnische Woche 2000“ in Mecklenburg-Vorpommern, "Nordischer Klang" oder „TANZTENDENZEN“ in Greifswald.

Nach einer Unterbrechung ihrer vielseitigen Tätigkeiten aufgrund einer schweren Krankheit (2003) nahm sie 2005 ihre Arbeit wieder auf. Von 2005 bis 2010 leitete sie die Schreibwerkstatt im NB Radiotreff Neubrandenburg und gab die Dokumentation „Lebensfilme“ heraus.

Seit 2005 initiierte und leitet sie die „Mobile Kinderakademie im ländlichen Raum“ und ist Initiatorin von zahlreichen Präventionsprojekten an Schulen in ihrer Umgebung.

Seit Anfang Januar 2010 leitet sie eine Kinder-Schreibwerkstatt in der Bibliothek von Pasewalk.

Werk

Angelika Janz verwendet in ihrem Werk verschiedene künstlerische Ausdrucksformen: Lyrik und Prosa, Hörspiele, Rundfunkbeiträge und „spoken word“-Performances, interaktive Kunstaktionen, Ausstellungen, Vorträge, Kunst- und Literaturkritik, sowie die Arbeit mit Musikern. Ihr charakteristischer Stil in ihren experimentellen Texten zeichnet sich durch Metaphern, Neologismen und Gegensätze aus.

Viele ihrer künstlerischen Werke lassen sich unter dem Oberbegriff Visuelle Poesie einordnen - sie ist eine der wichtigsten Vertreterinnen dieser literarischen Richtung in Deutschland.

Andere Arbeiten weisen Bildtextkorrespondenzen auf, die sich gegenseitig erweitern sollen. Angelika Janz erklärt ihre Fragmenttexte wie folgt: „Ein Textfragment wird an den Rändern mit geringstem Buchstabenaufwand sinnfällig neu ‚komplettiert‘...“.

Ein Beispiel für ihre interaktiven Kunstaktionen ist die Aktion „schreiben wie gehen“ 1979 in Essen: sie schrieb mit Kreide Gedichte auf den Asphalt: „Die Fußgänger tragen die Kreideworte unter ihren Schritten davon.“ (Angelika Janz).

Einige ihrer Texte wurden ins Polnische übersetzt.

Ausstellungen

Ab 1980 konnte man ihre vielseitigen Werke in verschiedenen Ausstellungen im Ausland zum Beispiel in vielen Ländern Europas, Polen und in Neuseeland betrachten.

Viele ihrer letzten Inlandsausstellungen waren in Vorpommern, wie zum Beispiel im Kulturwerk Vorpommern, im Germanistischen Institut Greifswald oder im Literaturzentrum Greifswald, wie 2010 die Retrospektive „Die Willkür der Fragmente“, welche hauptsächlich Fragmenttexte und Bildtextcollagen zeigte.

Literatur (Auswahl)

  • Angelika Janz. Corridor. Scherrer und Schmidt, Köln 1991.
  • Angelika Janz. Klingsors Zaubergarten. Harenberg-Edition, Dortmund 1995.
  • Angelika Janz. Ein interessantes Frühstück, das im Trend zu liegen gehen lernt. Karl Riha, Siegen 1995.
  • Angelika Janz (Hrsg. Franzobel). Schräge Intension. edition ch, Wien 1995.
  • Angelika Janz. orten vernähte alphabetien. Verlag Wiecker Bote, Greifswald 2002.

Preise und Stipendien (Auswahl)

Angelika Janz erhielt Stipendien für ihre Arbeit als Künstlerin, wie zum Beispiel 1978 ein Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen oder 1982 ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds und ein weiteres Kunststipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerks „Cité Internationale des Arts“ Paris für eine Arbeit über die Passagen, aber auch ein Werksstipendium des Deutschen Kunstfonds (zusammen mit U. M.-Weitmar), 1985/86 hatte sie ein Atelier im „Künstlerhaus Bethanien“ in Berlin.

1981 erhielt sie den 1. Preis für Experimentelle Literatur der Stadt Düsseldorf und für ihre sozialen Tätigkeiten wurde sie z. B. als „Engagierte Frau 1998 des Landkreises Uecker-Randow“ ausgezeichnet.

2008 erhielt sie für ihr Umwelt-Engagement und die Gründung ihrer KinderAkademie den Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis der Deutschen Umwelthilfe und der Grünen Liga „ZeitzeicheN“.

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