Brahms AG

Brahms AG
B·R·A·H·M·S Aktiengesellschaft
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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1994
Sitz Hennigsdorf bei Berlin, Brandenburg
Leitung Bernd Wegener, Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiter 350 (2008)[1]
Umsatz 75 Mio. € (2008)[1]
Branche Biotechnologie
Produkte Biotechnologie
In-vitro-Diagnostik

Labor-Vollautomaten

Website www.brahms.de

Die Brahms AG (Eigenschreibweise B·R·A·H·M·S Aktiengesellschaft) ist ein Biotechnologie-Unternehmen mit dem Schwerpunkt In-vitro-Diagnostik. Das Unternehmen mit Sitz in Hennigsdorf bei Berlin hat weitere Niederlassungen in Frankreich (Nîmes und Paris), Österreich, Italien, Großbritannien, Spanien sowie den Vereinigten Staaten und beschäftigt weltweit etwa 400 Angestellte, davon 220 in der Firmenzentrale. Die Produkte werden in mehr als 65 Ländern vertrieben. Der Jahresumsatz betrug 2008 ungefähr 75 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Grundlagenforschung bis zur weltweiten Vermarktung durch eigene Vertriebsstrukturen, Vertriebspartner oder Lizenzierungen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entstehung der Brahms AG geht auf das erste Management-Buy-out der deutschen pharmazeutischen Industrie zurück. Die Abteilungsleiter der Diagnostik-Division der Traditionsfirma Henning Berlin / Marion Merrel Dow trieben 1994 die Ausgründung des gesamten Unternehmensbereiches voran. Der Name „B·R·A·H·M·S“ setzt sich aus den ersten Buchstaben der Vornamen der Gründer zusammen. Das Unternehmen firmierte das damals noch unter dem Namen Brahms Diagnostica GmbH in Berlin-Tempelhof. BRAHMS schrieb von Anfang an schwarze Zahlen und war zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs nicht auf Risikokapitalgeber angewiesen. Forschung und Entwicklung werden aus eigenen Umsätzen finanziert.

Das Wachstum des Unternehmens brachte den Firmensitz in Tempelhof bald an die Kapazitätsgrenze. Im Jahr 2000 zog BRAHMS deshalb in das Biotechnologie-Zentrum in Hennigsdorf, im Raum Berlin/Brandenburg. Ein Jahr darauf wurde die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. In den Vorstand wurden die Unternehmensgründer und Gesellschafter berufen. Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist seitdem Bernd Wegener, der zudem Präsident des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie ist.

In den 2000er Jahren gründeten sich aus der Brahms AG im Rahmen von Spin-offs die Biotechnologie Firmen InVivo, InVent, Bioassays, LAD sowie Sphingotec, von denen die meisten nach wie vor ebenfalls im Biotechnologie Zentrum in Hennigsdorf angesiedelt sind.

Das Hauptgebäude von Thermo Fisher, ehemals Brahms AG in Hennigsdorf

Die Brahms AG ist an Forschungskooperationen mit verschiedenen Universitäten beteiligt. 2003 gründete das Unternehmen zum Beispiel zusammen mit der Schering AG und der Experimentellen Endokrinologie der Berliner Charité das Endokrinologische Forschungszentrum (EnForCé) an der Charité.

Die Brahms AG wurde 2009 durch das US-amerikanische Unternehmen Thermo Fisher Scientific übernommen.

Produkte

Die Brahms AG ist ein Spezialunternehmen auf dem Gebiet von In-vitro-Diagnostika. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Immunassays zur Bestimmung von Antikörpern und Proteinen aus dem Blut von Patienten. Historisch bedingt als ehemaliger Teil der Schilddrüsenfirma Henning Berlin ist B.R.A.H.M.S führend auf dem Gebiet der Schilddrüsen-Diagnostik. Das bekannteste Produkt ist der TRAK-Assay zur Bestimmung von Antikörpern gegen den TSH-Rezeptor beim Morbus Basedow. Hier ist die Brahms AG Weltmarktführer mit einem Assay, der in klinischen Studien beschrieben wurde.

1995 führte das Unternehmen mit dem Procalcitonin (PCT) einen Biomarker zur Früherkennung der Sepsis ein. Weitere Produkte sind Tumormarker, sowie Immunassays zum Pränatalscreening.

Seit 2001 ist die Brahms AG auch Hersteller und Vertreiber eines Labor-Vollautomaten (Kryptor).[3] Dieser Automat wurde zusammen mit der französischen Firma Cezanne entwickelt, und basiert auf einer Lumineszenz-Technologie, für die der französische Chemiker Jean-Marie Lehn 1987 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde.[4]

Die Forschungsaktivitäten der Brahms AG konzentrieren sich auf Biomarker in der Intensivmedizin und Endokrinologie bzw. Kardiologie.[5] Dazu bestehen wissenschaftliche Kooperationen mit Universitäten in Europa, USA und Asien.

Einzelnachweise

  1. a b Brahms AG - Wirtschaftsdaten. www.brahms.de. Abgerufen am 10. August 2009.
  2. Wirtschaftsdaten Brahms AG
  3. Kryptor Programm
  4. Nobel e-museum, Jean-Marie Lehn
  5. Pressemitteilung 2008 Neue Lösungen für die Notfallmedizin

Weblinks

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