Bahnstrecke Halsdorf–Flugplatz Bracht

Bahnstrecke Halsdorf–Flugplatz Bracht
Halsdorf–Flugplatz Bracht[1]
Strecke der Bahnstrecke Halsdorf–Flugplatz Bracht
Kursbuchstrecke (DB): 198k (bis 1946)
Streckennummer: 3951
Streckenlänge: 5,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Bundesländer: Hessen
Legende
   
Wohratalbahn von Gemünden (Wohra)
   
0,0 Halsdorf Gbf
   
0,1 Wohratalbahn nach Kirchhain
   
2,8 Feldwegdurchlass (1985 gesprengt)
   
5,7 Flugplatz Bracht

Die Bahnstrecke Halsdorf–Flugplatz Bracht war eine knapp sechs Kilometer lange Bahnstrecke im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Sie zweigte im Güterbahnhof Halsdorf von der Wohratalbahn ab und endete am ehemaligen Flugplatz Bracht. Die Bahn wurde bereits 1945 stillgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Bahndamm km 2,8-3,2

Die Strecke Halsdorf–Flugplatz Bracht zweigte südlich des Güterbahnhofs Halsdorf von der Wohratalbahn ab. Direkt nach dem Abzweig folgte ein 180-Grad-Bogen, der die Strecke an die heutige Bundesstraße 3 heranführte. Nach einem Einschnitt führte die Strecke direkt am Ortsrand von Albshausen vorbei, wo ein Feldweg überquert wurde. Zwischen Albshausen und Bracht (Siedlung), einem Ortsteil von Rauschenberg, der 1949 auf dem ehemaligen Flugplatzgelände gegründet wurde[2], verlief die Strecke auf einigen Bahndämmen und Einschnitten. Nach einem 90-Grad-Bogen endete die Strecke auf dem Flugplatzgelände.[3]

Geschichte

Bahntrasse bei Albshausen

Anfang der 1930er Jahre begannen die Bauarbeiten am Flugplatz Bracht. Da die 1914 eröffnete Wohratalbahn nur etwa fünf Kilometer am Flugplatz vorbeiführte, wäre eine kurze und kostengünstige Anschlussbahn möglich gewesen. Die Nationalsozialisten verwirklichten diese Pläne und eröffneten diese 1938 für den Güterverkehr.

Verkehr

Die Strecke wurde ausschließlich von Güterzügen befahren. Personenverkehr gab es, außer der Beförderung von Flughafenarbeitern, nicht. Eine Aufnahme des öffentlichen Personenverkehrs war in Planung. Es sollte ein Haltepunkt in Albshausen und ein Bahnsteiggleis am Flugplatz entstehen. Da der Endbahnhof etwa in der Mitte zwischen Schwabendorf und Bracht lag, hätte die Personenbeförderung nicht nur den Flugplatzbenutzern gedient. Dazu kam es jedoch aufgrund des Zweiten Weltkrieges und der daraufhin sinkenden Bedeutung des Flugplatzes nicht mehr. Der Güterverkehr war meist nur mäßig. Besonders bei Kriegsbeginn wurden jedoch zahlreiche militärische Kriegsmittel angeliefert. Ab 1944 hatte der Flugplatz und damit auch die Bahn ihre Bedeutung verloren. Der zuletzt nur noch sporadische Verkehr wurde dann 1945 komplett eingestellt.

Stilllegung

Km 2,8: Feldwegdurchlass (1985 gesprengt)

Nachdem das Deutsche Reich seit 1943 immer mehr Rückschläge im Krieg zu verzeichnen hatte, nahm die Bedeutung der Bahn und des erst am Anfang der 1930er Jahre gebauten Flugplatzes stark ab. Als 1945 Deutschland von den Alliierten besetzt wurde, legte man die Bahn still. Der Verkehr ruhte schon seit einiger Zeit. Als der Flugplatz, der seit Kriegsende nur noch als amerikanisches Durchgangslager diente, 1946 stillgelegt wurde, baute man die Bahn ab.

Relikte

Obwohl die Strecke heute (2011) schon seit 65 Jahren abgebaut ist, lässt sich ihr Verlauf in der Landschaft noch einwandfrei erkennen. Alle Bahndämme und Einschnitte sind noch vorhanden, jedoch meist mit größeren Bäumen zugewachsen. Die Trasse ist bis heute an keiner Stelle überbaut. Die einzige Brücke der Strecke, ein Feldwegdurchlass, wurde 1985 gesprengt. In Bracht (Siedlung), der Ortschaft, die ab 1949 auf dem ehemaligen Flugplatzgelände errichtet wurde, erinnert die Straße Am Bahndamm an die Bahn.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Daten der Strecke
  2. Verzeichnis aller Flughäfen Deutschlands
  3. Fotodokumentation der Strecke

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