Margarete von Bayern (1456–1501)

Margarete von Bayern (1456–1501)

Margarete von Bayern (* 7. November 1456 in Amberg; † 1501 in Heidelberg) war eine Prinzessin von Bayern-Landshut und durch Heirat Kurfürstin von der Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Margarete war eine Tochter des Herzogs Ludwig IX. des Reichen von Bayern-Landshut (1417–1479) aus dessen Ehe mit Amalia (1436–1501), Tochter des sächsischen Kurfürsten Friedrich II.

Sie heiratete 1474, im Rahmen aufwändig begangener Feierlichkeiten, in Amberg („Amberger Hochzeit“) den nachmaligen Kurfürsten Philipp den Aufrichtigen von der Pfalz (1448–1508), der vorher Ehekandidatinnen wie Maria von Burgund und Anna, Erbin der Grafschaft Katzenelnbogen ausgeschlagen hatte. Bei der Hochzeit waren mehr als 1.000 Gäste anwesend, darunter 14 regierende Fürsten. Es wurden große Mengen Lebensmittel verzehrt, neben 110.000 Litern Wein[1] auch 10.000 Hühner.[2]

Zwei Jahre nach der Vermählung wurde Philipp Kurfürst von der Pfalz. Im Jahr 1482 floh Margarete vor der Pest aus Heidelberg auf die Burg Winzingen, wo sie den nachmaligen Kurfürsten Friedrich II. zur Welt brachte.[3]

Dank seiner Gemahlin hatte Philipp ein gutes Verhältnis zu deren Bruder Herzog Georg den Reichen, deren Kinder 1499 verheiratet wurden. Die dynastische Verbindung war Ausgangspunkt politischen und militärischen Zusammenwirkens Bayern-Landshuts und der Kurpfalz.[4] Georg, der keine männlichen Nachkommen hatte, setzte den Sohn seiner Schwester und gleichzeitig seinen Schwiegersohn schließlich testamentarisch zum Erben ein.

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Margarete folgende Kinder:

  • Ludwig V. (1478–1544), Kurfürst von der Pfalz
∞ 1511 Prinzessin Sibylle von Bayern-München (1489–1519)
∞ 1499 Prinzessin Elisabeth von Bayern-Landshut (1478–1504)
∞ 1535 Prinzessin Dorothea von Dänemark (1520–1580)
∞ 1498 Landgraf Wilhelm III. von Hessen (1471–1500)
∞ 1503 Markgraf Philipp I. von Baden (1479–1533)
∞ 1513 Herzog Georg I. von Pommern (1493–1551)
  • Barbara (1491–1505)
  • Helene (1493–1524)
∞ 1513 Herzog Heinrich V. von Mecklenburg (1479–1552)

Literatur

  • Max Spindler, Andreas Kraus: Handbuch der bayerischen Geschichte. Band 3, C. H. Beck, 1995, ISBN 3-406-39453-1, S. 79 ff.
  • Franz Prechtl: Die „Amberger Hochzeit“ 1474: eine „Hochzeit“ für Amberg. Amberger Fremdenverkehrsverein, 1997, ISBN 3-928908-13-8.
  • Lothar Kolmer: Die Amberger Hochzeit von 1474 - Turnieren, Tanzen, Trinken. In: Johannes Laschinger (Hrsg.): Aus Ammenberg wird Amberg. Amberg 2010, ISBN 978-3-924707-09-5, S. 208-222.

Einzelnachweise

  1. Peter Jeschke, Michael Matheus: Ländliche Rechtsquellen aus dem Kurmainzer Rheingau. Band 54, Franz Steiner Verlag, 2003
  2. Werner Rösener, Carola Fey: Fürstenhof und Sakralkultur im Spätmittelalter. Vandenhoeck & Ruprecht, 2008, S. 155 ff.
  3. Franz Weiss: Die malerische und romantische Pfalz. A. H. Gottschick, 1840, S. 62
  4. Susanne Wolf: Die Doppelregierung Kaiser Friedrichs III. und König Maximilians (1486–1493). Böhlau Verlag, Köln und Weimar 2005, S. 81

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