Ottmarsfeld

Ottmarsfeld
Ottmarsfeld
Gemeinde Höttingen
Koordinaten: 49° 5′ N, 11° 0′ O49.08277777777810.995414Koordinaten: 49° 4′ 58″ N, 10° 59′ 42″ O
Höhe: 414–447 m ü. NN
Einwohner: 72
Eingemeindung: 1978
Eingemeindet nach: Höttingen
Postleitzahl: 91798
Vorwahl: 09141

Der Ort Ottmarsfeld gehört zur Gemeinde Höttingen (Verwaltungsgemeinschaft Ellingen) im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Früher war Ottmarsfeld Teil der ehemals selbstständigen Gemeinde Fiegenstall.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt in der Region Westmittelfranken nordöstlich von Ellingen östlich der Bundesstraße 2 auf der Hochfläche der Fränkischen Alb. Ottmarsfeld wird vom Ottmarsfelder Graben, einem Nebenfluss der Schwäbischen Rezat durchflossen.

Geschichte

Der Ort wird erstmals schriftlich im Pontifikale Gundekarianum als Othmaresuelt erwähnt, als hier der Eichstätter Bischof Otto zwischen 1182 und 1188 eine Kirche weihte. Das Kirchdorf ist nach dem Kirchenpatron, dem hl. Ot(h)mar († 759), oder nach einem ersten Siedler namens Ottmar benannt.

Gegen Ende des Alten Reiches umfasste das Dorf 13 Gehöfte mit circa 80 Einwohnern. Hochgerichtlich unterstand es dem Oberamt Gunzenhausen, niedergerichtlich dem Oberamt Ellingen des Deutschen Ordens. Außer dem Grundherren Deutscher Orden hatte noch die Pfarrei Fiegenstall mit einem Seldengut Besitz im Dorf; über diesen Hof führte das Pflegamt Sandsee die Vogtei und die Steuerhoheit.

Nach der Säkularisation in Bayern (1806) gehörte Ottmarsfeld seit 1808 zusammen mit Höttingen und Oberndorf zum Steuerdistrikt bzw. zur Gemeinde Weiboldshausen im Landgericht Weißenburg in Bayern und ab 1852 zum Landgericht Ellingen.

1950 bestand das Dorf aus 13 Höfen und 87 Einwohnern. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern bildete sich 1978 die Gemeinde Höttingen aus den ehemaligen selbständigen Gemeinden Fiegenstall (mit Ottmarsfeld), Höttingen und Weiboldshausen.

Zwischen Ottmarsfeld und Fiegenstall steht seit 2009 auf 13 Hektar die erste Freiflächen-Solaranlage im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Katholische Ortskirche St. Othmar

Es handelt sich um einen Rechteckbau mit einem im Osten aufgesetzten Fachwerk-Dachreiter. An der Ostseite (Chorseite) haben sich romanische Rundbogenfenster erhalten. Die Decke weist Stuck aus dem Barock (um 1670-80) auf. Am Altar sieht man das Wappen des Deutschordensmeisters Johann Caspar von Ampringen (1664-84), unter dem die Barockisierung des Kirchleins erfolgte. Das Altarbild (Maria erscheint dem hl. Othmar) malte 1885 Alois Süßmeier aus Eichstätt im Nazarenerstil. Es wird flankiert von zwei Holzfiguren des hl. Michael und des hl. Georg. Weitere Holzfiguren sind eine hl. Katharina (entstanden Anfang 16. Jh.) und eine Madonna auf einem Wolkensockel (entstanden Ende 17. Jh.). Der Friedhof ist ummauert.

1670 stellte der Deutschordenspriester und Direktor des Mergentheimer Priesterseminars Johann Caspar Venator in einem Visitationsbericht fest: „...Ottmarsfelden, in welchem letzteren orth allein eine Capell, welche wohl gebaut.“ (Zitiert nach 800 Jahre Deutscher Orden, S. 408)

Die Kirche gehört zur Pfarrei Fiegenstall.

Limes

Südlich von Ottmarsfeld führte der Raetische Limes vorbei, der in diesem Bereich keine Spuren hinterlassen hat. Der Ellinger Limesrundweg berührt die Ottmarsfelder Feldkapelle, die direkt an der Limesstrecke steht, die hier als dammartig erhöhter Feldweg durch die Äcker zieht. An der Kreuzung des Limes mit der heutigen Straße Ottmarsfeld-Oberndorf wird der römische Wachposten 14/31 vermutet.

Literatur

  • (Orte mit der Endung) –feld. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 46/47 (1931/32), S. 71
  • Historischer Atlas von Bayern. Franken Reihe I Heft 8: Gunzenhausen-Weissenburg. 1959, S. 150, 249
  • Joseph Kreuzer: Kirchen in der Pfarrei Ellingen. Ellingen, Kath. Stadtpfarramt, o. J., S. 13
  • 800 Jahre Deutscher Orden. (Ausstellungskatalog des GNM Nürnberg, 1990), S. 408
  • Hanns Lindner: Häusergeschichte von Ottmarsfeld. (2000)

Weblinks


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