VW Jetta III

VW Jetta III
Volkswagen
VW Vento (1992–1995)

VW Vento (1992–1995)

Jetta III/Vento
Hersteller: Volkswagen AG
Produktionszeitraum: 1992–1998
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,8 Liter
(55–128 kW)
Dieselmotoren:
1,9 Liter
(47–81 kW)
Länge: 4380 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1405–1425 mm
Radstand: 2475 mm
Leergewicht: 1105−1265 kg
Vorgängermodell: VW Jetta II
Nachfolgemodell: VW Jetta IV

Der VW Vento (Typ 1H5) wurde Anfang 1992 in Brüssel als Nachfolger des Jetta II vorgestellt. Mit dem neuen Namen erhoffte man sich in Wolfsburg besonders für den deutschen Markt auch einen Imagewechsel des Fahrzeugs und einen Anstieg der Verkäufe. In den außereuropäischen Ländern (vor allem auch in den USA) wurde das neue Modell weiterhin unter der Bezeichnung VW Jetta angeboten, da sich der Name dort bewährt hatte. In den USA besaßen Golf und Jetta gleichermaßen die interne Bezeichnung Typ 1HM, wobei das M für Mexiko, den Produktionsstandort für den US-Markt, stand.

Heck des Vento

Der Vento wurde ausschließlich als Viertürer produziert. Eine zweitürige Modellvariante wie bei den beiden vorhergegangenen Jetta-Modellen war verworfen worden, da seit Ende der 1980er Jahre auf den Hauptabsatzmärkten kaum mehr Bedarf für einen solchen Fahrzeugtyp vorhanden war. Auch eine Syncro genannte Allradversion wurde nicht mehr angeboten. Das Fahrzeug war in technischer Hinsicht baugleich mit dem Golf III und – wie die Vorgängermodelle – eine Stufenheck-Variante des Golfs. Abgesehen von der 36 cm längeren Karosserie unterscheidet sich der Vento vom Golf III durch eckige Frontscheinwerfer, einen anders gestalteten Kühlergrill, ein leicht modifiziertes Armaturenbrett (bis Anfang 1994), eine bessere Serienausstattung (mit u.a. lackierten vorderen und hinteren Schürzen, 14"-Felgen, weißen Blinkleuchtengläsern vorne sowie eine umfangreichere Türinnenverkleidung).

Anfangs waren fünf Benzinmotoren (1,6 l mit 75 PS, 1,8 l mit 75 PS, 1,8 l mit 90 PS, 2,0 l mit 115 PS und 2,8-l-VR6 mit 174 PS) und zwei Dieselmotoren (1,9 l mit 64 PS und 1,9 l mit 75 PS) lieferbar. Der Basismotor des Golf III mit 1,4 l und 60 PS und der 2,0-l-16V-Motor mit 150 PS waren für Vento/ Jetta III nicht erhältlich.

Seitenansicht des Vento in der Ausstattungsvariante GT (85 kW/115 PS)

Sechs Ausstattungsversionen wurden angeboten: Vento CL (und später zusätzlich CLX) als Basisversionen, GL/GLX komfortbetont, GT sportlich, GTD sportlich mit einem Dieselmotor und VR6 mit Sechszylinder-Motor. In den USA hießen die sportlicheren Versionen wie in Europa ebenfalls GT (vorher GLI). Der VR6 war dort in einer luxuriös-komfortableren Variante als GL und in einer sportlichen als GT bestellbar. Erstmals gab es den Motor des GT mit 115 PS optional auch für die GL-Version, hier außerdem in Verbindung mit einer neuen Vierstufen-Getriebeautomatik. Die meistbestellte Version war der Vento GL; der meistgefragteste Motor der 1,8 l mit 90 PS.

Trotzdem blieb die Nachfrage in Europa auch bei diesem Modell wieder relativ bescheiden, in Nordamerika aber war der Jetta erneut ein Erfolg. Der Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 550 Liter und das Platzangebot zählen zu den Pluspunkten dieses Modelltyps.

Im Laufe der sechsjährigen Bauzeit ergaben sich zahlreiche Änderungen:

  • 1992: Vorstellung des Modells
  • 1993: Vorstellung des Jetta III in den USA. Neuer Kombi-Instrumententräger, neue Sicherungsknöpfe, abgedunkelte Heckleuchten bei der VR6-Version, neuer dreispeichiger Kühlergrill in Wagenfarbe lackiert, Einführung eines serienmäßigen Einklemmschutzes bei den elektrischen Fensterhebern und/oder dem Schiebedach. Neue Direkteinspritzer-Turbodieselmotor (1,9 l mit 90 PS)
  • 1994: Neuer Benzinmotor (1,6 l mit 100 PS)
  • 1995: Geänderte Stahlfelgen
VW Vento (1995–1998)
Heck des Vento
  • 1995: Serienmäßig abgedunkelte Heckleuchten, ein neuer in Wagenfarbe lackierter „Happy-Face“-Kühlergrill im Stil des Passat, schwarz lackierte Stahlräder (vorher in Silber) und Radvollblenden, neue Aluräder, ABS serienmäßig sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber, vollflächig lackierte Stoßstangen, ab Version CL Lackierung aller äußeren Plastikteile (außer Türgriffe) in Wagenfarbe, abgerundete seitliche Blinkleuchten, Armaturenbrett vom Golf III. Neue Modellbezeichnungen: jetzt CLX (vorher CL) und GLX (vorher GL), alle anderen wie zuvor. GTD-Version entfällt, stattdessen Einführung des GT TDI und neue Direkteinspritzer-Turbodieselmotor (1,9 l mit 110 PS (GT(I) TDI, Unterscheidungsmerkmal Rotes "I" in TDI), zusätzliche neue Lackierungen, serienmäßige Kopfstützen für die Rücksitze
  • 1997: Geänderter Kabelbaum, serienmäßig zusätzlich zwei Seitenairbags
  • 1998: Entfall der Radhausverbreiterungen beim GT. Juli 1998: Einstellung der Produktion

Der Lopez-Effekt, ähnlich wie beim Golf III (sehr oft erkennbar an z.B. rostenden Heckklappen und wackelnden Sitzen), führte allgemein zu einer geringeren Zuverlässigkeit und zu einer höheren Rostanfälligkeit in den Serien der Jahren 1992 bis 1995. Ab dem Facelift im Herbst 1995 verbesserte sich die Verarbeitungsqualität spürbar.

Aus Plänen für einen Kombi der Modellreihe, der Vento Variant heißen sollte, wurde schließlich mit dem zum Golf gehörigen Frontdesign der Golf Variant entwickelt. Ein Vento Cabriolet entstand bei der Firma Hofele Design in Einzelstücken auf Basis des Golf III Cabrios, es wurde im September 1994 auf der Automechanika in Frankfurt/Main vorgestellt. Man plante, einen Umbau anzubieten - nicht zuletzt wegen des Kofferraumgewinns und der gefälligeren Optik. Angepeilt war dabei ein Umrüstungspreis von etwa 8000 DM. Dazu kam es jedoch nie, es entstanden aber einige wenige Vorserienmodelle.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Motoren

Vierzylinder mit 66 kW (90 PS; MKB: ADZ)
Benziner
Modell Zylinder/
Ventile
Hubraum
cm³
Max. Leistung Max. Drehmoment Motorkennung 0-100 km/h Vmax Bauzeitraum
1.6 4/8 1598 55 kW (75 PS) bei 5200 min-1 126 Nm bei 2600 min-1 ABU 14,0 s 168 km/h 08/1992–09/1994
1.6 4/8 1598 55 kW (75 PS) bei 5200 min-1 128 Nm bei 2800 min-1 AEA 14,0 s 168 km/h 10/1994–07/1995
1.6 4/8 1598 55 kW (75 PS) bei 4800 min-1 135 Nm bei 2800–3600 min-1 AEE 14,0 s 168 km/h 07/1995–12/1997
1.6 4/8 1595 74 kW (100 PS) bei 5800 min-1 135 Nm bei 4400 min-1 AEK 11,7 s 188 km/h 10/1994–12/1995
1.6 4/8 1595 74 kW (100 PS) bei 5800 min-1 140 Nm bei 3500 min-1 AFT 11,7 s 188 km/h 01/1996–07/1998
1.8 4/8 1781 55 kW (75 PS) bei 5000 min-1 140 Nm bei 2500 min-1 AAM / ANN 14,8 s 168 km/h 01/1992–07/1998
1.8 4/8 1781 66 kW (90 PS) bei 5500 min-1 145 Nm bei 2500 min-1 ABS / ADZ / ANP / ADD 12,7 s 180 km/h 01/1992–07/1998
2.0 4/8 1984 85 kW (115 PS) bei 5400 min-1 166 Nm bei 3200 min-1 2E / ADY / ADC 10,6 s 196 km/h 01/1992–06/1995
2.0 4/8 1984 85 kW (115 PS) bei 5400 min-1 166 Nm bei 2600 min-1 AGG 10,6 s 196 km/h 07/1995–07/1998
2.8 VR6 6/12 2792 128 kW (174 PS) bei 5800 min-1 235[1] Nm bei 4200 min-1 AAA 8,0 s 224 km/h 01/1992–07/1998
Diesel
Modell Zylinder/
Ventile
Hubraum
cm³
Max. Leistung Max. Drehmoment Motorkennung 0-100 km/h Vmax Bauzeitraum
1.9 D 4/8 1896 47 kW (64 PS) bei 4400 min-1 124 Nm bei 2000–3000 min-1 1Y 18,3 s 156 km/h 01/1992–07/1998
1.9 SDI (VEP) 4/8 1896 47 kW (64 PS) bei 4200 min-1 125 Nm bei 2200–2800 min-1 AEY 18,3 s 156 km/h 07/1995–07/1998
1.9 TD 4/8 1896 55 kW (75 PS) bei 4200 min-1 150 Nm bei 2400–3400 min-1 AAZ 15,7 s 165 km/h 01/1992–07/1998
1.9 TDI (VEP) 4/8 1896 66 kW (90 PS) bei 4000 min-1 202 Nm bei 1900 min-1 1Z / AHU 13,2 s 178 km/h 07/1993–07/1998
1.9 TDI (VEP) 4/8 1896 81 kW (110 PS) bei 4150 min-1 235 Nm bei 1900 min-1 AFN 11,2 s 193 km/h 02/1996–07/1998

Einzelnachweise

  1. 240 Nm bei Verwendung von Super Plus 98 ROZ

Literatur

  • VW Golf III/VW Vento. So wird's gemacht. Bd 79. Delius Klasing, Bielefeld 1992, 2006. ISBN 3-7688-0761-4
  • VW Vento. Betriebsanleitung. Wolfsburg 08.1995.

Weblinks

 Commons: Volkswagen Jetta III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Volkswagen Vento – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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