Dagsburg (Elsass)

Dagsburg (Elsass)

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Dagsburg (Elsass)
Die Ruine der Dagsburg

Die Ruine der Dagsburg

Entstehungszeit: um 1150
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Husseren-les-Châteaux
Geographische Lage 48° 2′ 19″ N, 7° 16′ 22″ O48.0386111111117.2727777777778Koordinaten: 48° 2′ 19″ N, 7° 16′ 22″ O
Dagsburg (Elsass) (Elsass)
Dagsburg (Elsass)

Die elsässische Dagsburg ist eine Burgruine in Frankreich.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Ruine der Dagsburg liegt in den oberelsässischen Vogesen bei dem Dorf Husseren-les-Châteaux (deutsch Häusern) 8 km südwestlich von Colmar.

Die Burgengruppe Hoh-Egisheim, zu der die Dagsburg gehört, wird volkstümlich Drei Exen genannt. Diese wurden im 11. und 12. Jahrhundert auf ein und demselben Bergrücken erbaut. Von Nord nach Süd folgen im Abstand von wenigen hundert Metern Dagsburg, Wahlenburg und Burg Weckmund aufeinander. Ähnlich sind zum Beispiel auch die drei Burgen der Dahner Burgengruppe im südpfälzischen Wasgau angeordnet.

Geschichte

Die Dagsburg im Oberelsass erhielt ihren Namen nach einer gleichnamigen älteren Dagsburg im heutigen Lothringen. Deren Eigentümer waren durch eine Heirat kurz vor dem Jahr 1000 in verwandtschaftliche Beziehung zur elsässischen Adelsfamilie der Egisheimer getreten.

Die Dagsburg, die jüngste der drei oberelsässischen Burgen, wurde um 1150 errichtet. Nachdem die Hauptlinie der Egisheimer im 13. Jahrhundert ausgestorben war, gelangte die Burg an das Bistum Straßburg. Von dort kam sie erst im 15. Jahrhundert wieder in den Besitz eines Egisheimers, nämlich des Ritters Peter von Egisheim. Dieser war über eine Nebenlinie Nachfahr von Hugo VI., dem Vater von Papst Leo IX. Ritter Peter wurde nachgesagt, er betätige sich als Raubritter. Im Frühjahr 1466 nahm er Hermann Klee bei sich auf, einen Müller aus der 35 km entfernten Stadt Mülhausen, der mit dieser wegen einer eigentlich geringen Geldforderung im Streit lag. Die Asylgewährung bildete den Anlass zum Sechs-Denare-Krieg. In dessen Verlauf wurde die Dagsburg durch Truppen Mülhausens angegriffen und am Fronleichnamstag 1466 zerstört. Ritter Peter konnte fliehen, doch der Müller und einige seiner Freunde wurden gefangengenommen und hingerichtet. Seitdem ist die Burg Ruine.

Literatur

Weblinks


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