Frank Bielka

Frank Bielka
Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer und Frank Bielka in der Gropiusstadt

Frank Bielka (* 22. Oktober 1947 in Berlin) ist Vorstandsmitglied der größten Berliner Wohnungsbaugesellschaft degewo mit 71.000 Wohnungen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Frank Bielka besuchte Schulen in Neukölln und Kreuzberg. 1967 Abitur, anschließend Lehre als Kaufmann in einem Zeitungs- und Zeitschriftenverlag. Es folgt ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der TU Berlin (1969-74).

Nach seinem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent der SPD-Fraktion (1974-1979) und anschließend als Referent der Senatoren für Inneres (1979-1981) und für Bau- und Wohnungswesen. Seine politische Karriere begann als Bezirksstadtrat für Jugend und Sport in Berlin-Neukölln (1985-89). In dieser Zeit hat er maßgeblich ein Neubauprogramm für Kindertagesstätten gefördert und für die Sanierung von Sportplätzen im Bezirk gesorgt. Anschließend war er von 1989 bis zum Wechsel in die Landesregierung 1991 Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln. Im Zuge der Wiedervereinigung organisierte er die Unterstützung des Ost-Berliner Nachbarbezirks Treptow und baute Städtepartnerschaften im ehemaligen Ostblock auf, so im tschechischen Ústí nad Orlicí und in Puschkin bei Sankt Petersburg.

12 Jahre war er Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen, Berlin (1991-1996), Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Finanzen, Berlin (1996-99) und dann noch Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin (1999-2001), um 2001 wieder Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Finanzen, Berlin zu werden. Hier hat er sich besonders für die Entwicklungsgebieter Adlershof und Eldenauer Straße eingesetzt und ein Konzept für die Konzentration städtischer Wohnungsbaugesellschaften entwickelt. Bielka hat den Bau der roten Info-Box am Leipziger Platz initiiert und ein Konzept für den innovativen Liegenschaftsfond des Landes Berlin entwickelt. Darüber hinaus sorgte er für die fristgerechte und kostensichere Sanierung des Berliner Olympiastadions.

Bis 2002 war er Aufsichtsratsvorsitzender des kommunalen Wohnungsunternehmens Degewo, 2003 wurde er Mitglied des Vorstands.

Bei der Degewo trieb er maßgeblich das Projekt Stadtumbau Ost in Marzahn voran. Von November 2002 bis Ende 2009 riss die Degewo in Marzahn rund 3.500 Wohnungen ab und baute 1.160 um [1]. Ebenfalls wurde auf Bielkas Initiative hin die Bildungsverbünde in der Gropiusstadt[2] und im Brunnenviertel[3] umgesetzt. Unter seiner Leitung wurde erstmalig in der Wohnungswirtschaft das Prinzip der Stadtrendite [4] bei der Degewo eingeführt und erfolgreich umgesetzt.

Frank Bielka ist verheiratet und hat drei Kinder.

Politik

Frank Bielka trat 1968 in die SPD ein. 1986-2004 war er Vorsitzender der SPD-Neukölln und fast 20 Jahre Mitglied des Landesvorstandes.

Er war einer der führenden Köpfe des Britzer Kreises und zählte in seiner Zeit als Kreisvorsitzender und Sprecher dieses parteirechten Zirkels zu den einflussreichsten Politikern der Stadt. Begünstigt wurde die Stellung Bielkas durch das Berliner Wahlrecht mit den Bezirkslisten für das Abgeordnetenhaus. So hatte er in seiner Funktion als Kreisvorsitzender Einfluss auf die Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses. Die SPD-Basis verhinderte den Einzug Walter Mompers in das Berliner Abgeordnetenhaus 1995.

Sein Wechsel 2003 von der Politik in die Wirtschaft, in den Vorstand der größten Berliner Wohnungsbaugesellschaft degewo, die sich noch in städtischem Eigentum befindet, sorgte für starke Diskussionen. Hauptkritikpunkt war die Tatsache, dass Frank Bielka zuvor in seiner Funktion als Staatssekretär Aufsichtsratsvorsitzender der degewo war, und es kurz vor seinem Wechsel zu einer Erhöhung der Vorstandsbezüge kam. Bielka sah sich nicht nur der Kritik der Opposition ausgesetzt, sondern auch aus den eigenen Reihen, jedoch wurde sein Gehalt nicht von ihm selbst, sondern vom neuen Aufsichtsratsvorsitzenden festgesetzt und war niedriger als das seines Vorgängers.

Im Zusammenhang mit dem Bauprojekt Adlershofer Tor und der Annahme von Freikarten von Hertha BSC geriet Frank Bielka zunächst in die Kritik und auch ins Visier der Staatsanwaltschaft. Bereits im Juli 2006 wurden die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit in Zusammenhang mit dem Projekt „Adlershofer Tor“ allerdings eingestellt. 2007 entlastet die Staatsanwaltschaft Berlin Frank Bielka vom Vorwurf der Untreue. Die Ermittlungen hatten weder ein korruptes Verhalten noch sonstiges eigennütziges Verhalten Frank Bielkas ergeben. Vielmehr wurde sein Bemühen hervorgehoben, eine Gefährdung des Berliner Landeshaushaltes zu vermeiden und das projektbezogene Risiko für die Stadt zu mindern.

Frank Bielka war maßgeblich an der von Annette Fugmann-Heesing umgesetzten Sparpolitik beteiligt

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michaela Liebezeit: MARZAHN HEUTE: „MODERNER, ATTRAKTIVER UND ANZIEHENDER ALS JE ZUVOR“. In: BBU. 27. Januar 2010, abgerufen am 20. September 2010.
  2. Bildung ist auch ein Standortvorteil. In: blz, die Mitgliederzeitschrift der GEW Berlin. 1. Oktober 2008, abgerufen am 20. September 2010.
  3. Jeanette Otto: Die Migranten wandern aus - Die Migranten wandern ... In: Die Zeit. 26. April 2008, abgerufen am 20. September 2010.
  4. Joachim Schwalbach: Stadtrendite – der Wert eines Unternehmens für die Stadt. In: Immobilienwirtschaft und Stadtentwicklung. 1. Dezember 2006, abgerufen am 20. September 2010.

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