Fterra

Fterra

Fterra (albanisch auch Fterrë, selten auch Ftera/Fterë) ist ein kleines Dorf in Südwestalbanien .

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Geographie

Fterra befindet sich südlich von Kurvelesh und 10 km nördlich von Borsh in einem Seitental der Albanischen Riviera. Das Dorf gehört zur Gemeinde Lukova im Kreis Saranda. Es liegt auf 350 bis 400 müA am Westhang des Berges Maja e Lajthisë (1418 m). Die Berghänge sind leicht bewaldet. Es gibt zahlreiche Karstquellen und einige Höhlen. Fterra liegt an der alten, durch die Berge von Kurvelesh führenden Straße von Borsh nach Vlora. Im Sommer 1998 hatte das Dorf 168 Einwohner, die in 61 Häusern in drei Vierteln wohnten.

Ethnologische Beobachtungen

Das Dorf wurde zusammen mit dem auf der anderen Talseite gelegenen Dorf Çorraj von den Albanologen Karl Kaser, Robert Pichler und Stephanie Schwandner-Sievers in einem im Jahr 2002 erschienen Buch porträtiert als Beispiel eines albanischen Bergdorfes, das stark unter der Abwanderung zu leiden hat. Viele der Männer des Dorfes seien seit den 1990er Jahren in Griechenland erwerbstätig und unterhielten mit den Geldern aus der Emigration die Zurückgebliebenen in der Heimat, die daneben meist noch Weidewirtschaft betrieben und kleine Felder zur Subsistenzwirtschaft bestellten. Geerntet würden insbesondere Oliven, Nüsse, Feigen, Zitrusfrüchte und Trauben. Viele Bewohner äußerten gegenüber den Autoren die Absicht, die Heimat zu verlassen und sich in Ausland niederzulassen.

Geschichte

Erstmals wurde Fterra im Jahr 1431 im Sûreti defter-i sancak-i Arvanid (Defter des albanischen Sanxhaks) schriftlich erwähnt. Damals bestand es aus zwölf − wohlhabenderen − Familien. Im osmanischen Defter des Jahres 1583 ist der Ort Ifteran mit 24 Großfamilien und in späteren Jahren mit 45 Großfamilien aufgeführt.

Seit 1916 gibt es im Dorf Schulunterricht auf Albanisch; für die damalige Zeit außergewöhnlich.

1944 wurden 116 Familien gezählt.

Seit 1997 wird in Tirana die Zeitschrift „Fterra jonë“ (Unser Fterra) publiziert, die über Kultur und Geschichte berichtet.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl Kaser, Robert Pichler, und Stephanie Schwandner-Sievers (Hrsg.): Die weite Welt und das Dorf. Albanische Emigration am Ende des 20. Jahrhunderts. In: Zur Kunde Südosteuropas. Albanologische Studien, Band 3. Böhlau Verlag, Wien 2002, ISBN 3-205-99413-2

Weblinks

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