- Allgemeiner Deutscher Motorsport Verband
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Der Allgemeine Deutsche Motorsport Verband (ADMV) ist ein Sportverband mit Sitz in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde der ADMV am 2. Juni 1957 im damaligen Ost-Berlin als Dachverband für den Motorsport in der DDR. An der Gründungsversammlung im Eichensaal des Berliner Zentralen Hauses der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft nahmen 64 Delegierte teil, im Wesentlichen Motorsport-Funktionäre und Spitzensportler [1]. Der ADMV war damit der nationale Dachverband für Automobilsport, Motorradsport und Motorwassersport und bis 1990 ordentliches Mitglied bei der FIA, der FIM und der U.I.M.. Im ADMV waren alle Motorsportclubs und -vereine der DDR, soweit sie zugelassen waren, zusammengeschlossen.
Das Logo des ADMV wurde erst nach der Gründung des Verbandes aus Vorschlägen von Mitgliedern und Sportlern ausgewählt. Die schon vorher existierende Zeitschrift Illustrierter Motorsport (Sportverlag Berlin) wurde Mitteilungsorgan des Verbandes.
Präsidium
Das erste Präsidium war wie folgt besetzt: [1]
- Egbert von Frankenberg (Präsident)
- Rolf Hermann (Vizepräsident)
- Gunter Trebing (Vizepräsident)
- Heino Weiprecht (Vizepräsident)
- Ludwig Woitina (Vizepräsident)
- Gerhard Proft (Schatzmeister)
- Ernst Witt (Syndikus)
- Willi Grallert (Generalsekretär)
- Willi Elstner (Mitglied)
- Manfred von Brauchitsch (Sportpräsident)
- Alfred Hartmann (Vorsitzender der Kommission Automobilsport)
- Paul Lessner (Vorsitzender der Kommission Motorboot)
- Walter Gimpel (Vorsitzender der Kommission Motorradsport)
- Horst Scholtz (Vorsitzender der Kommission Technik)
- Fritz Bauer (Vorsitzender der Kommission Touristik)
- Horst Schlimper (Vorsitzender der Kommission Verkehr und Zoll)
- Edmund Thiele (Vorsitzender der Pressekommission)
Horst Schlimper (* 16. Oktober 1915) war später Vizepräsident und wurde auf dem Verbandstag am 29. April 1978 zum Präsidenten gewählt.[2]
Nach dem Ende der DDR
Seit dem 22. Mai 1990 ist der ADMV ein eingetragener Verein (e. V.) und besitzt den Status eines Verbandes. Als solcher ist der ADMV heute neben ADAC, AvD und DMV Mitglied im DMSB. Der ADMV ist im Wesentlichen in den neuen Bundesländern – dem Gebiet der früheren DDR – tätig und mit ca. 7000 Mitgliedern einer der kleineren Verbände im DMSB. Präsident des ADMV ist der Berliner Rechtsanwalt Hartmut Pfeil. Sportpräsident des ADMV ist Frank Steinmetz.
Sport bis 1990
Automobilsport
Bekannte Automobilrennfahrer des ADMV sind z. B.: Manfred Günther, Heinz Melkus, Ulli Melkus, Peter Mücke, Helga Steudel.
Motorradsport
Fahrer des ADMV waren im Motorrad-Geländesport (Enduro) sehr erfolgreich, in den 60er Jahren des 20. Jahrhundert bei den Six Days, in den 70er und 80er Jahren bei den Europameisterschaften.
→ Siehe auch Internationale Sechstagefahrt, Enduro-Europameisterschaft
Motorwassersport
Der ADMV und seine Mitgliedsvereine haben auf vielen Flüssen und Seen in der DDR Motorbootrennen ausgetragen, darunter Titelkämpfe um Welt- und Europameisterschaften [3]. Sportler des ADMV haben bis 1971 insgesamt 24 Welt- und Europameisterschaften errungen. Danach durften sie nicht mehr zu Titelveranstaltungen ins westliche Ausland reisen, weil nichtolympische Sportarten vom Staat grundsätzlich nicht mehr unterstützt wurden.
Titel Klasse Datum Veranstaltungsort Sieger Europameisterschaft OJ 01.09.1957 Berlin-Grünau Raymond Kappner Europameisterschaft E01 01.06.1958 Dresden Herbert Leide Europameisterschaft OJ 31.08.1958 Berlin-Grünau Raymond Kappner Europameisterschaft E01 05.07.1959 Dessau Wolfgang Elsner Europameisterschaft OJ 30.08.1959 Berlin-Grünau Siegfried Lubnow Europameisterschaft OC 23.07.1961 Mora Herbert Nitsche Europameisterschaft OJ 03.09.1961 Berlin-Grünau Günter Seidel Europameisterschaft OJ 16.09.1962 Bad Saarow Hans Schulz Europameisterschaft E01 21.07.1963 Dessau Fritz Rüffer Europameisterschaft OJ 15.09.1963 Bad Saarow Hans Schulz Europameisterschaft E01 18.05.1964 Berlin-Grünau Fritz Rüffer Europameisterschaft OA 06.09.1964 Dessau Luigi dell'Orto Europameisterschaft OJ 13.09.1964 Bad Saarow Stig Fagerström Europameisterschaft OA 23.05.1965 Dresden Kurt Mischke Europameisterschaft LX 27.05.1965 Kriebstein Herbert Eichler Europameisterschaft OJ 25.07.1965 Dessau Dieter Schulze Europameisterschaft OJ 16.05.1966 Kriebstein Günter Wald Weltmeisterschaft OA 31.07.1966 Dessau Joachim Conrad Europameisterschaft LX 12.09.1966 Bad Saarow Helmut Weise Europameisterschaft LX 07.05.1967 Kriebstein Gerhard Elliger Europameisterschaft OA 09.07.1967 Dessau Sven Hermansson Weltmeisterschaft LX 07.07.1968 Dessau Carlo Casalini Europameisterschaft OA 20.09.1968 Mailand Peter Rosenow Weltmeisterschaft OA 29.06.1969 Roudnice Bernd Beckhusen Weltmeisterschaft LX 31.08.1969 Dessau Rudolf Köninger Europameisterschaft OJ 21.09.1969 Schneeberg Klaus Driefert Weltmeisterschaft OA 19.07.1970 Cajarc Peter Rosenow Europameisterschaft OJ 09.08.1970 Komárno Klaus Driefert Weltmeisterschaft R1 20.09.1970 Kriebstein Konrad von Freyberg Weltmeisterschaft OC 27.06.1971 Antwerpen Herbert Leide Europameisterschaft OA 19.07.1971 Villeneuve-sur-Lot Peter Rosenow Europameisterschaft OJ 05.09.1971 Bad Saarow Klaus Driefert Klassen: Rennbootklassen mit Außenbordmotor: OJ bis 175 cm³, OA bis 250 cm³, Rennbootklassen mit Innenbordmotor bis 1000 cm³: LX, ab 1970 R1, Sportbootklassen mit serienmäßigem Innenbordmotor bis 900 cm³: E01
Weblinks
Einzelnachweise
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