- John Cale
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John Cale (* 9. März 1942 in Garnant, Wales) ist ein britischer Artrock-Musiker mit klassischer Ausbildung in Bratsche und Piano. Er war Mitglied der US-Avantgarde-Band The Velvet Underground, stieg aber schon 1968 aus und widmete sich erfolgreich einer Solokarriere.
Leben und Werk
Cale hat an der Universität London am Goldsmiths College Musik studiert. 1963 erhielt er über den bekannten amerikanischen Komponisten Aaron Copland ein Leonard-Bernstein-Stipendium und studierte an der Berkshire School of Music Klavier und Viola. In New York arbeitete er mit John Cage und La Monte Young, bevor er mit Lou Reed 1965 die später von Andy Warhol protegierte Band The Velvet Underground gründete.
1968 verließ er die Band und tritt seitdem als Solokünstler auf. Auf Nick Drakes Album Bryter Layter (1970) wirkte er als Gastmusiker mit. Weiterhin arbeitete er unter anderem mit Patti Smith (als Produzent) und Brian Eno (ex-Roxy Music) zusammen. Er produzierte auch Nico, die als Sängerin auf dem ersten Velvet-Underground-Album auftrat, sowie The Stooges (deren gleichnamiges Debütalbum von 1969, auf dem er auch Bratsche spielt), Element of Crime und die Happy Mondays.
Cales erstes Soloalbum Vintage Violence erschien 1970 und zeigt Cale als wichtigen Protagonisten der Minimal Music. Mit langen Collagen, die sich nur zeitlupenartig entwickelten, bereitete er das Fundament für spätere Rock-Experimentierer wie Brian Eno, Robert Fripp und David Byrne.
1972 nahm Cale mit dem Londoner Royal Philharmonic Orchestra, Ron Wood und Legs Larry Smith (Bonzo Dog Band) The Academy In Peril auf. Andy Warhol gestaltete das Cover und verwendete den Song Days Of Steam für den Soundtrack zu seinem Film Heat.
1973 wurde das neo-romantische Opus Paris 1919 veröffentlicht. Es war laut dem Musikmagazin Rolling Stone ein surrealistisches Werk, welches „die gesamte europäische Hochkultur durch eine dadaistische Perspektive verzerrte“. Die Zeitschrift Musikexpress hörte hier „sinnliche, mystische Orchesterarrangements“. Bei dem Werk spielten Musiker wie Lowell George und Richard Hayward von Little Feat mit.
Ein Auftritt in Alan Bangs Programmreihe Nightflight auf dem Radiosender BFBS im Februar 1984 sowie Cales Solokonzert auf dem E-Piano in der WDR-Sendung Rockpalast sind legendär. Cales Aufnahmen erhielten oftmals gute Kritiken, der große kommerzielle Erfolg als Solokünstler blieb jedoch aus. Zwischenzeitlich verabschiedete sich Cale weitgehend aus dem Popgeschäft und produzierte Soundtracks, Ballettmusik sowie The Rapture, das letzte Studioalbum von Siouxsie and the Banshees.
Diskografie
- Vintage Violence (1970)
- Church of Anthrax (1971, mit Terry Riley)
- The Academy In Peril (1972)
- Paris 1919 (1973)
- June 1, 1974 (1974, mit Kevin Ayers, Brian Eno, Nico)
- Fear (1974)
- Slow Dazzle (1975)
- Helen of Troy (1975)
- Guts (1977) – Kompilation
- Animal Justice (1977, EP)
- Sabotage/Live (1979)
- Honi Soit (1981)
- Music for a New Society (1982)
- Caribbean Sunset (1983)
- John Cale Comes Alive (1984)
- Artificial Intelligence (1985)
- Words for the Dying (1989)
- Songs for Drella (1990, mit Lou Reed)
- Wrong Way Up (1990, mit Brian Eno)
- Even Cowgirls Get The Blues (live) (1991)
- Paris s’éveille, suivi d’autres compositions (1991, Filmmusik)
- Beitrag zum Tributalbum an Leonard Cohen I’m your fan (1991) mit einer Coverversion von Hallelujah
- Fragments of a Rainy Season (live) (1992)
- 23 Solo Pieces for La Naissance de L’Amour (1993)
- Last Day on Earth (1994, Soundtrack mit Bob Neuwirth)
- N’oublie pas que tu vas mourir (1994)
- Seducing Down The Door (1994, Kompilation)
- Antartida (1995, Soundtrack)
- I Shot Andy Warhol (1996, Soundtrack)
- Basquiat (1996, Soundtrack)
- Walking on Locusts (1996)
- Eat/Kiss: Music for the Films of Andy Warhol (1997)
- Somewhere In The City (1998, Soundtrack)
- Le vent de la nuit (1999, Soundtrack)
- The Unknown (1999)
- Close Watch: An Introduction to John Cale (1999, Kompilation)
- American Psycho (2000, Soundtrack)
- Saint-Cyr (2000, Soundtrack)
- Sun Blindness Music (2001)
- Stainless Gamelan (2001)
- Dream Interpretation (2001)
- 5 Tracks (2003, EP)
- Hobosapiens (2003)
- Black Acetate (2005)
- Process (Soundtrack) (2005)
- Paris 1919 (Expanded & Remastered, 12 Bonustracks) (2006)
- Live Circus (2007, Doppel-CD)
- Live at Rockpalast (2010, Doppel-CD/ Vinyl)
- Extra Playful (2011, EP)
Weblinks
- Offizielle Website von John Cale (englisch)
- Interview mit Cale anlässlich der Veröffentlichung seines Albums Hobosapiens im Kölner Stadtmagazin StadtRevue, Heft 10/03
Kategorien:- Rockmusiker
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