Josef Schlarmann

Josef Schlarmann
Josef Schlarmann (2006)

Josef Schlarmann (* 30. Oktober 1939 in Lohne) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Dr. Josef Schlarmann ist nicht identisch mit dem ebenfalls aus Lohne stammenden Josef Schlarmann, Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag des Landkreises Vechta.

Inhaltsverzeichnis

Beruf

Josef Schlarmann ist promovierter Jurist und hat parallel in einem Zweitstudium ein Diplom in Volkswirtschaftslehre erworben. 1971 promovierte er über das staatspolitische Thema "Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft". Bereits ein Jahr später machte er sich als Rechtsanwalt selbstständig. Nach weiteren Zusatzqualifikationen als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gründete er mit anderen Gesellschaftern die Großkanzlei Schlarmann von Gyso mit inzwischen 140 Mitarbeitern. Hauptsächlich berät Schlarmann mittelständische Unternehmen in Aufsichtsräten.

Werdegang

Schlarmann ist seit 1982 Mitglied der CDU. Von 2001 bis 2009 war er Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU in Niedersachsen und ist seitdem Ehrenvorsitzender.[1] Von 2003 bis 2005 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU. Seit November 2005 ist Schlarmann ihr Bundesvorsitzender.[2] Im November 2009 wurde er mit 97,6 Prozent aller Stimmen bereits zum dritten Mal als Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU gewählt. Qua Amt ist er zudem Mitglied im Bundesvorstand der CDU.

2003 gehörte Schlarmann dem „Zukunftsteam“ des damaligen Ministerpräsidentenkandidaten Christian Wulff für die Landtagswahl in Niedersachsen 2003 an. Bis zu seinem Rückzug im Jahre 2005 gehörte er mehrere Jahre dem Kreistag des Landkreises Harburg in Niedersachsen an.

Politische Positionen

Wirtschaftspolitik

Im April 2008 kritisierte Schlarmann insbesondere die Wirtschaftspolitik der damaligen Bundesregierung, die sich nicht mehr an den Reformversprechen aus dem Unionswahlprogramm 2005 orientiere. Bundeskanzlerin Angela Merkel warf er vor, sie habe in der Großen Koalition die Reformressorts der SPD überlassen und sei „nach links gerutscht“.[3] Auch ihr Führungsstil wurde von Schlarmann bemängelt. Es habe massive Versuche gegeben, ihn wegen seiner kritischen Haltung einzuschüchtern.[3]

Griechenlandkrise 2010

Im Februar 2010, während der Debatte um die hohen Zinsen und die Staatsverschuldung Griechenlands sagte Schlarmann der Bild Zeitung, "ein Bankrotteur muss alles, was er hat, zu Geld machen - um seine Gläubiger zu bedienen" und empfahl dem Land, dass "unbewohnte Inseln, für die Schuldentilgung eingesetzt werden können"[4]

Dies bescherte Schlarmann eine enorme internationale Aufmerksamkeit: Nachrichtensendungen von FOX[5] und CNBC berichteten, wobei letztere im Anschluss gar eine fiktive Inselversteigerung veranstaltete[6] Auch mit direktem Bezug zu Schlarmann schrieb Le Figaro: vom deutschen Traum griechische Inseln zu erwerben[7] und AFP meldete in einer Kurznachricht Insel-Basar gegen Staatspleite[8]Dies wurde dann auch ein Thema der Pressekonferenz nach dem Staatsbesuch des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou bei Angela Merkel der Schlarmanns Vorwurf dementieren musste.'[9].

Einzelnachweise

  1. Werner Lübbe führt die Niedersachsen MIT, Pressemitteilung der MIT Niedersachsen vom 13. Juni 2009 (zuletzt eingesehen: 5. Juli 2009)
  2. Schlarmann im Amt als MIT-Bundesvorsitzender bestätigt. Pressemitteilung der MIT, 16. November 2007
  3. a b Spiegel-Gespräch: Die Grenze ist überschritten, Der Spiegel 16/2008 vom 14. April 2008, auf Spiegel Online abgerufen am 5. März 2010
  4. Faz.net
  5. http://www.foxnews.com/story/0,2933,588174,00.html
  6. http://www.foxnews.com/story/0,2933,588174,00.html
  7. http://www.lefigaro.fr/conjoncture/2010/03/05/04016-20100305ARTFIG00317-des-allemands-revent-d-acheter-les-iles-grecques-.php
  8. http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gQYatdo133lVxXaWGuNuB0CIpdWg
  9. http://www.bild.de/BILD/politik/2010/03/06/griechenland-zweiter-weltkrieg/hg-papandreou/will-inseln-nicht-hergeben.html

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