Józef Szczepański

Józef Szczepański
Józef Szczepański Grabstein auf dem Warschauer Powązki-Friedhof

Józef Szczepański (* 30. November 1922 in Łęczyca; † 10. September 1944 in Warschau) war ein polnischer Dichter und Mitglied der Armia Krajowa. Während des Warschauer Aufstands war er im Alter von nur 21 Jahren Befehlshaber des Bataillons „Parasol“ und dort unter dem Tarnnamen Ziutek bekannt. Er war außerdem ein namhafter Dichter über die Besatzungszeit. Aus vielen seiner Werke wurden später Lieder; das wohl berühmteste ist „Pałacyk Michla“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Szczepanski verbrachte seine Kindheit an verschiedenen Orten wie Łęczyca, Grudziądz, Jablonna. Etwa in der Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zog er mit seiner Familie nach Warschau. Während des deutschen Angriffs auf Polen floh er mit seinen Eltern nach Volhynia, später nach Rzeszów und Dębica. Schließlich kehrte er in den frühen 40er Jahren des 20. Jahrhunderts in die polnische Hauptstadt zurück. Dort wieder angekommen nahm Józef Szczepański seine Ausbildung im Untergrund wieder auf, die er Aufgrund der Deutsch-Sowjetischen Angriffs 1939 abbrechen musste.Außerdem schloss sich Szczepanski dem polnischen Widerstand (siehe auch: Szare Szeregi) an, bei diesen wurde er Offiziersanwärter. Szczepanski gehörte dem Commando an, das einen Anschlag auf den General der Waffen-SS Wilhelm Koppe ausführte, jedoch fehlschlug. Szczepanski war als Soldat im 1.Zug der 1.Kompanie Agat vom Bataillon Parasol. Sein erstes Gedicht Dzis ide walczyc - mamo (deutsch: Mutter, heute gehe ich kämpfen) führte Szczepanski am 31. Dezember 1943 in einem Haus an der Swietowjanska Straße in Warschau öffentlich vor. Kurz darauf wurde er zum Barde des Parasol Bataillons erklärt.

Im Laufe des Warschauer Aufstands war er Gruppenführer des Parasol Bataillons, das hauptsächlich aus Jugendlichen Pfadfindern aus den Reihen der Szare Szeregi bestand. Nachdem der Anführer des Bataillons, Adam Borys schwer verwundet wurde, übernahm er den Oberbefehl über die Einheit. Szczepanski wurde am 1. September in der Warschauer Altstadt verwundet und von seinen Kameraden in die Warschauer Innenstadt in Sicherheit gebracht. Er erlag seinen schweren Verletzungen am 10. September 1944.

Szczepanski bekam das Tapferkeitskreuz (2 Mal) sowie den Orden Virtuti Militari (5. Klasse, posthum).

Lyrik

Viele Gedichte von Szczepański wurden im besetzten Warschau bekannt, besonders weil er diese als Chroniken der Kämpfe des Parasol Bataillons benutzte. Manche von ihnen wurden auch in Lieder verarbeitet. Trotzdem verschollen viele seiner Werke während der Kämpfe um die Hauptstadt; lediglich 20 sind bis heute überliefert. Seine Poesie, aber besonders sein Gedicht Rote Plage war einer der Dinge, die den polnischen oskarpreisgekrönten Regisseur Andrzej Wajda dazu bewegten den Film Kanał (1957).[1] zu drehen. Das Gedicht, das die gescheiterten Hoffnungen der Warschauer Aufständischen auf die Rettung durch die Rote Armee thematisierte, wurde aufgrund seines antisowjetischen Tenors in der Volksrepublik Polen verboten. Während des Stalinismus wurde der Besitz des Gedichts mit Haftstrafen strafrechtlich verfolgt.[2]

Jozef Szczepanski zählt zu der Generation polnischer Künstler, deren Leben durch den dramatischen Einschnitt des 2.Weltkrieges geprägt wurde.

Referenzen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kanal auf der offiziellen Seite von Andrzej Wajda
  2. CZERWONA ZARAZA, Rzeczpospolita, 4. September 2004, Nr. 208

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