Kontrast

Kontrast

Kontrast (lat. contra „gegen“ und stare „stehen“) bezeichnet den Unterschied zwischen hellen und dunklen Bereichen eines Bildes (es unterscheidet helle und dunkle Farben). Umgangssprachlich wird auch von Brillanz gesprochen, die aber im Unterschied dazu technisch nicht definiert ist.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Kontrast verstärkt, Bild wirkt silhouettenartig
Kontrastreiches Bild (Original)
Geringer Kontrast (Kontrast künstlich reduziert, Bild wirkt flau)

Der Kontrast ist ein Unterscheidungsmerkmal für den Helligkeitsverlauf eines Bildes, oder zwischen zwei Bildpunkten. Der Kontrastumfang oder die Dynamik beschreiben den Intensitätsunterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Punkt eines Bildes. Im allgemeinen Fall wird der Kontrast in Abhängigkeit von der Auflösung über die Modulationsübertragungsfunktion beschrieben.

Der Weber-Kontrast Kw (min. 0, max. ∞) wird definiert als:
K_w=\frac{L_{max}}{L_{min}}-1

Der Michelson-Kontrast Km (min. 0, max. 1) wird definiert als:
K_m=\frac{L_{max}-L_{min}}{L_{max}+L_{min}}

Dabei bezeichnet L die Leuchtdichte.

Während das menschliche Auge den in der Natur auftretenden Kontrastumfang relativ problemlos meistert (die Intensitäten werden nicht linear, sondern logarithmisch wahrgenommen), stoßen wir bei dem Bemühen, das Gesehene festzuhalten, an teilweise ernüchternde Grenzen. Kontrastphänomene können optische Täuschungen verursachen, sind aber auch an der Erkennbarkeit feinster Linienstrukturen beteiligt. Beispiele dafür sind manche der "Marskanäle" und bei Grautönen die Machschen Streifen.

Bilddarstellung

In der analogen Fotografie entscheidet neben dem Kameraobjektiv vor allem das Filmmaterial über den Kontrastumfang, bei Abzügen zusätzlich die Gradation des Fotopapiers. Bei der Digitalfotografie ist es die Leistung des Analog-Digitalwandlers. Neuere Digitalkameras versuchen den Dynamikumfang durch ein nichtlineares Ansprechverhalten (ähnlich dem menschlichen Auge) zu erweitern. Ein wichtiger Einflussfaktor auf den Kontrastumfang ist auch die gewählte ISO-Empfindlichkeit: höhere ISO-Empfindlichkeiten führen in der Regel zu einem höheren darstellbaren Kontrastumfang. Fotografische Blende und Belichtungszeit verschieben lediglich den Bereich, vergrößern aber nicht den Umfang.

Ein hoher darstellbarer Kontrastumfang bewirkt, dass helle Bildteile heller, dunkle wiederum dunkler als im abgebildeten Motiv wiedergegeben werden. Das Bild erscheint so für den Betrachter kontrastreich (also das Gegenteil von „flau“), verfügt aber in diesem Fall über weniger dargestellte Details, d.h. in dunklen (Schatten) sowie in hellen Bereichen (Lichtern) ist keine Zeichnung (Tonwertabstufung) mehr sichtbar. Ist es bei einem sehr kontrastreichen Motiv nicht möglich, den gesamten Tonwertumfang abzubilden, kann es günstiger sein, eher knapp zu belichten. Denn ausgefressene Lichter können kaum restauriert werden, während zu dunkel geratene Bildpartien durch entsprechende Nachbearbeitung meistens noch zu retten sind.

Bei der digitalen Nachbearbeitung von Bildern ist ein hoher Kontrastumfang jedoch in jedem Fall besser, da der Kontrast nachträglich in weiten Grenzen erhöht, aber nur sehr eingeschränkt wieder reduziert werden kann. Eine ausführliche Beschreibung findet sich hier.

Eine Möglichkeit zur Kontrastbeeinflussung von Digitalfotos bietet die Aufnahme von Belichtungsreihen in Verbindung mit der Bildbearbeitung durch HDR-Software.

Bei der Bewertung von Objektiven spielt der Kontrast eine entscheidende Rolle. Die Modulationsübertragungsfunktion beschreibt den Verlauf des Kontrasts, der mit steigender Ortsfrequenz abnimmt und dadurch auch die Auflösung begrenzt.

Aus der Malerei sind die Techniken der sogenannten Sieben Farbkontraste bekannt, um kontrastreiche Bilder zu gestalten.

Siehe auch

Weblinks


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