Laufdorf

Laufdorf
Laufdorf
Koordinaten: 50° 31′ N, 8° 28′ O50.5177777777788.4591666666667235Koordinaten: 50° 31′ 4″ N, 8° 27′ 33″ O
Höhe: 235 m ü. NN
Einwohner: 1.800 (2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 35641
Vorwahl: 06445

Laufdorf ist der größte Ortsteil der Gemeinde Schöffengrund im Lahn-Dill-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt im Norden des östlichen Hintertaunus und zählt zum Wetzlarer Hintertaunus. Gleichzeitig gehört Laufdorf zum Naturpark Hochtaunus. Die Ortschaft liegt auf einer Anhöhe zwischen Solmsbach und Wetzbach, die sie sich mit dem südlicher gelegenen Nachbarort Schwalbach teilt. Bei Laufdorf entspringt der Hainbach, der in westliche Richtung fließt und in Bonbaden in den Solmsbach mündet. Nächste große Stadt ist Wetzlar.

Panoramablick auf die Gemeinde Laufdorf
Panoramablick auf die Gemeinde Laufdorf

Geschichte

Ehemalige Schule
Fachwerkhaus in der Ringstraße

Es ist davon auszugehen, dass die Gegend um Laufdorf mindestens schon seit der Jungsteinzeit besiedelt war. Heutige Flurnamen weisen des Weiteren auf eine keltische Siedlung hin. Auch betrieben sie hier Eisenverhüttung, wofür sie Brauneisenerz, das an die Oberfläche trat, nutzten.

Das Dorf wird bereits 776 als Lauptorf oder 779 als Louptorph erstmals urkundlich im Lorscher Codex erwähnt. Zu dieser Zeit werden über 2800 Schenkungen aus der Laufdorfer Umgebung an das Kloster Lorsch gemacht. Darunter auch ein Teil einer Eisenerzgrube. Diese Schenkungen kamen recht zügig in den Besitz des Klosters zu Fulda und standen auch unter dem Einfluss der Grafen von Solms. Das Kloster Altenberg und das Stift zu Wetzlar hatten in Laufdorf im Mittelalter ebenfalls eigene Güter.

Im Dreißigjährigen Krieg brannten spanische Truppen das Dorf nieder. Nach dem Wiener Kongress kam Laufdorf, im Amt Braunfels gelegen, zur neugeschaffenen Bürgermeisterei zu Braunfels und wurde mit der Entstehung der Bürgermeisterei Schöffengrund im Jahr 1841, ein Teil dieser.

Am 1. Januar 1972 schloss sich die selbstständige Gemeinde mit weiteren fünf Gemeinden im Zuge der hessischen Gebietsreform zur Einheitsgemeinde Schöffengrund zusammen.

Sport

Der Laufdorfer Bogenschützenverein "BSC Laufdorf 1990 e.V." schießt in der 1. Bundesliga und ist amtierender deutscher Meister.

Religion

Fast alle Laufdorfer sind evangelisch. Zur evangelische Gemeinde zählen rund 90-95% der Einwohner.

Sprache

Im Volksmund spricht man in Laufdorf das "Laafdorrfer Platt" (Laufdorfer Platt). Diese Mundart gehört zu den Mittelhessischen Dialekten und wird gröber zu den Westmitteldeutschen Sprachen (fränkische Mundarten) gezählt und zu den Mitteldeutschen Mundarten zusammengefasst.

Kultur und Sehenswertes

Evangelische Pfarrkirche
Backhaus mit Dorflinde

Evangelische Pfarrkirche

Der Saalbau der Kirche und der Glockendachreiter stammen aus dem Mittelalter. Wahrscheinlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der rechteckige Chor ergänzt. Nennenswert ist auch der Westeingang mit hölzernen Gewänden und geschnitzten Pilastern sowie der barocken Tür. Im Kirchhof befindet sich des Weiteren ein Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1957.[1]

Backhaus und Laufdorfer Linde

Das Backhaus von Laufdorf, das teilweise in Ständerbauweise errichtet wurde, prägt das Ortsbild. Das heutige Erscheinungsbild entstammt im Wesentlichen dem späten 18. Jahrhundert.[2] Historisch interessant ist auch die Laufdorfer Linde, die neben dem Backhaus im Zentrum der Ortschaft steht.

Einzelnachweise

  1. Die Evangelische Pfarrkirche in Laufdorf beim Landesamt für Denkmalpflege Hessen
  2. Das Backhaus in Laufdorf beim Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Weblinks


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