Manderbach

Manderbach
Manderbach
Ortsteil Dillenburg
Wappen von Manderbach
Koordinaten: 50° 46′ N, 8° 16′ O50.7702777777788.2655555555556312Koordinaten: 50° 46′ 13″ N, 8° 15′ 56″ O
Höhe: 312 m
Fläche: 7,78 km²
Einwohner: 2.634 (30. Juni 2009)
Postleitzahl: 35685

Manderbach ist ein Stadtteil der Stadt Dillenburg in Hessen mit 2.664 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Ortsplan

Manderbach liegt am östlichen Rande des Westerwaldes auf einem sonnigen Plateau, drei Kilometer nördlich von Dillenburg und ist einer von sieben Stadtteilen der Stadt Dillenburg (neben Donsbach, Eibach, Frohnhausen, Nanzenbach, Niederscheld und Oberscheld). Am 30. Juni 2009 hatte Manderbach 2634 Einwohner [1] auf einer Gemarkungsfläche von 7,78 km² und liegt 312 m über NN.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Manderbach datiert bereits aus dem Jahre 1225 und fand somit bereits vor der erstmaligen Aufzeichnung des Namens der Kernstadt Dillenburg im Jahr 1254 statt.

Der Ritter Eginolph von Manderbach wurde 1255 in einem Teilungsvertrag namentlich bezeichnet. Besiedelt wurde das Gebiet allerdings schon weit vor dieser Zeit. Ausgrabungen im Jahr 1955 konnten einen vorzeitlichen Kohlenmeiler freilegen, der das Vorhandensein einer Siedlung nahelegt. Die Herrschaft der beiden Adelsgeschlechter von Hunsbach und von Selbach ist überliefert.

In mittelalterlichen Urkunden wurden neben dem Namen Mandersbach auch Obermanderbach, Niedermanderbach und Holzmanderbach aufgeführt, die vermutlich nahe gelegene Siedlungen bezeichneten.

In den Jahren 1575/76, 1581/82, 1597, 1625/26 und 1635 sind überdurchschnittlich viele Einwohner der Pest zum Opfer gefallen.

In früheren Zeiten glich Manderbachs enge Bebauung mit teilweise strohgedeckten Häusern der in vielen umliegenden Orten und förderte im Jahr 1630 bei einem Blitzeinschlag in eine Scheune die schnelle Ausbreitung des Feuers, das innerhalb von 1,5 Stunden 38 Gebäude vernichtete. Am 12. Juni 1812 wurde bei einem ähnlichen Ereignis 22 Häuser zerstört, am 31. Mai 1815 15 Häuser und am 15. Juni 6 weitere Gebäude. Am 18. Juni 1825 wurden bei einem Großbrand 47 Wohnungen und 71 Scheunen durch Feuer zerstört, darunter auch die Kapelle und das Schulgebäude.

Die Einwohnerzahl stieg nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Eingliederung von 312 Flüchtlingen stark an.

Infolge der Veränderungen haben seit 1945 viele Einwohner die Landwirtschaft als Erwerbsquelle durch Tätigkeiten in Industriebetrieben in Manderbach und Dillenburg ersetzt. Mandersbach bietet aber weiterhin nicht durch den Lärm der Stadt gestörte Wohnmöglichkeiten. Vereinsleben und Gemeinschaftssinn binden noch viele Einwohner an den Ort.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Am Rothaarsteig gelegen
  • Gut ausgebaute Wanderwege in den angrenzenden Waldgebieten
  • Dorfplatz mit Brunnen
  • Kirche
  • Manderbacher Krebs

Die Geschichte der „Manderbacher Krebse“

„Im Zuge der Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“ beteiligte sich auch Manderbach an diesem Wettbewerb. Anfang Juli 1964 wurde durch die eifrige Mit- und Zusammenarbeit der Gemeindemitglieder, insbesondere des Bürgermeisters und der Vorsitzenden der verschiedenen Ortsvereine, eine erstaunliche Aktivität gezeigt, als es darum ging, dem Dorfbild ein erfreuliches Aussehen zu verleihen. Es wurde u.a. eine großartige neue Brunnenanlage errichtet, welche die Kommission „in Sachen Dorfverschönerung“ unter die Lupe nahm. Sicher wird sich manch einer wundern, wenn er sich die neue Brunnenanlage betrachtet, die die Manderbacher am Altwieser-Weiher (der Name stammt von der Flurbezeichnung Alte Wiese) errichtet; ziert doch diesen neuen Brunnen - ein Krebs. Natürlich war man neugierig darauf, welche Bewandtnis es mit diesem Krebs hat. Der Bürgermeister Oskar Hirschhäuser gab nähere Erläuterungen, wie es zu diesem „Brunnenschmuck“ kam: Im Altwieser-Weiher, der seit mehr als hundert Jahren besteht und Brandweiher ist, befanden sich früher Fische. Es war üblich, ihn alle zwei Jahre abzulassen und zu säubern. Eines Tages stieß man dabei auf ein höchst merkwürdiges Tier. Die Manderbacher standen staunend um dasselbe herum und rätselten, welcher Art es wohl sein mochte, wobei sie allerdings zu keinem Ergebnis kamen. Schließlich holte man den Landrat zu Rate, in der Annahme, der müsse wohl wissen, was für ein Tier den alten Brandweiher "unsicher mache". Nun, der Landrat wusste es. Er erklärte das „sagenumwobene Tier“ kurzerhand zu einem Krebs. „Ja, aber das ist doch ein Krebs ihr Mannerbacher Krebse“ rief er aus, und damit hatten die Manderbacher diesen Scherznamen weg. Zur Sicherheit legten sie das Tier an eine Kette, und somit befindet es sich noch heute im Altwieser-Weiher. Zur Erinnerung an diese denkwürdige Geschichte beschlossen die Manderbacher dann, einen „Doppelgänger“ auf den neuen Brunnen zu setzen, womit also auch dessen Herkunft erklärt wäre [2].“

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

  • Kindergarten
  • Grundschule

Einzelnachweise

  1. Zahlen, Daten, Fakten auf www.dillenburg.de, abgerufen 5. Mai 2011
  2. Bericht aus der Dill-Zeitung vom 15. Juli 1964

Weblinks


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