Nanzenbach

Nanzenbach
Nanzenbach
Koordinaten: 50° 46′ N, 8° 20′ O50.7730555555568.3355555555555360Koordinaten: 50° 46′ 23″ N, 8° 20′ 8″ O
Höhe: 360–590 m ü. NN
Einwohner: 1.295 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Apr. 1972
Postleitzahl: 35690
Vorwahl: 02771

Nanzenbach ist ein Ortsteil der Oranier-Stadt Dillenburg. Nanzenbach liegt im nördlichen Teil des Lahn-Dill-Kreises, ca. 4 km nordöstlich von Dillenburg. Das Dorf liegt in einem engen Seitental der Dill. Der größte Teil der Gemarkung ist bewaldet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Archäologische Untersuchungen lassen eine Besiedlung um die Zeitenwende als wahrscheinlich erscheinen.

Erstmalig urkundlich erwähnt wurde der Ort bei der Teilung des Hauses Nassau im Jahr 1255. Der Ort war bekannt für seine Kupfervorkommen, die ab 1464 verhüttet wurden. Neben Kupfer wurde auch der Abbau von Basalt und Eisenerz betrieben.

Durchgangsstraße in Nanzenbach

Bei einem Brand im Jahr 1772 wurde der Ort fast gänzlich vernichtet. Ganze fünf Häuser blieben vom Brand verschont. Mit der Unterstützung der Nachbardörfer wurde Nanzenbach neu aufgebaut. Der Aufbau erfolgte nach dem Plan des fürstlich-dillenburgischen Baumeisters Terlinden. Der Plan sah eine lange Hauptstraße mit kurzen Querstraßen vor. Vor dem Brand standen sich die Häuser an der Hauptstraße mit den Giebeln direkt gegenüber. Nach dem neuen Bauplan war vorgesehen, dass nun die Häuser so errichtet wurden, dass jeweils die gegenüberliegenden Häuser, sich in die Höfe schauen konnten, um so einen erneuten Brandausbruch schneller zu bemerken. Die Fachwerkhäuser sollten mit dem Giebel zur Straße stehen und besitzen noch heute in der Regel den charakteristischen über eine Quertreppe erreichbaren giebelseitigen Eingang. Große zusammenhängende Bereiche der Nanzenbacher Hauptstraße unterliegen dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. [1]

Sehenswürdigkeiten

Zahlreiche der nach dem Dorfbrand errichteten Fachwerkhäuser sind noch im Dorf zu sehen. Diese Häuser wurden in einem Baustil errichtet und ähneln sich stark. In der Nähe von Nanzenbach befinden sich die Reste der germanischen Ringwallburg Heunstein.

Rund um das Dorfgemeinschaftshaus sind verschiedene typische Bergbau-Utensilien wie etwa Loren sowie verschiedene Gesteinsarten als Denkmal für die geschichtliche Verflechtung mit dem Bergbau aufgebaut. [2]

Wirtschaft und Infrastruktur

Mit der Straße durch Nanzenbach ist Dillenburg mit der Gemeinde Eschenburg verbunden.

Der Ort verfügt über einen Kindergarten und eine eigene Grundschule. Die weiterführenden Schulen befinden sich in Dillenburg.

Im Dorf gibt es elf eingetragene Vereine.

Der Ort wird durch die Buslinie 150 verbunden, die zwischen Dillenburg und Hirzenhain verkehrt. Der Bus fährt stündlich. Der nächste Segelflugplatz liegt im ca. 8km entfernten Hirzenhain, die man durch die L 3362 erreichen kann.

Literatur

  • Hucke, Hermann-Josef (Redaktion): Großer Westerwaldführer. Verlag Westerwald-Verein e.V., 3. Auflage, Montabaur 1991. ISBN 3-921548-04-7 S. 534

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Nanzenbach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Druckausgabe der Dill-Zeitung (8. Juni 2011)
  2. www.nanzenbach.de > Geschichte > Bergbau

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