Mendelssohn-Gesellschaft

Mendelssohn-Gesellschaft

Die Mendelssohn-Gesellschaft e. V. ist ein 1967 gegründeter, in Berlin ansässiger gemeinnütziger Verein, der sich die Pflege und Verbreitung des geistigen und künstlerischen Erbes der Mendelssohn-Familie in allen ihren Zweigen zum Ziel gesetzt hat. Er hat rund 270 Mitglieder, darunter ca. 60 Nachkommen Moses Mendelssohns (Oktober 2009).

Inhaltsverzeichnis

Aufgabe

„Aufgabe des Vereins ist die Pflege des Andenkens, Werkes und Wirkens der in geistiger, künstlerischer und historischer Hinsicht hervorragenden Mitglieder der Familie Mendelssohn. Dazu gehören: Förderung des geistigen und künstlerischen Erbes durch Unterstützung wissenschaftlicher Forschung, Veröffentlichungen jeder Art, Musikaufführungen und ähnliche Veranstaltungen und das Sammeln von Dokumenten, Briefen, Manuskripten, Kunstwerken, Erinnerungsstücken, Büchern und anderem mehr mit dem Zweck, diese entweder selbst oder mit Hilfe Dritter zu publizieren oder sie z. B. auf dem Weg über das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek Berlin PK der Öffentlichkeit im Original oder in Kopie zugänglich zu machen.“ (§ 2 der Satzung.)

Geschichte

Die Mendelssohn-Gesellschaft wurde am 3. Oktober 1967 beim Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg angemeldet. Die Eintragung erfolgte am 24. Oktober. Als erste Aufgaben bestimmte der Verein die Wiedererrichtung des Moses-Mendelssohn-Stipendiums, das ursprünglich 1929-1933 bestand, die Förderung der Gesamtkatalogisierung von Briefen und Dokumenten der Mendelssohn-Familie sowie des malerischen und zeichnerischen Werkes Wilhelm Hensels und vorbereitende Schritte zur Errichtung eines „Bank-Archivs Mendelssohn“ mit besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts.

Eine Gesamtkatalogisierung der Mendelssohn-Briefe und -Dokumente erfolgte bislang nicht. Die Mendelssohn-Gesellschaft begann aber schon kurz nach ihrer Gründung mit dem Erwerb von Autographen und anderen Mendelssohn-Dokumenten, die sie dem Mendelssohn-Archiv als Depositum zur Verfügung stellte.[1]

Im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 250. Geburtstag Moses Mendelssohns 1979 wurde der Plan zur Wiedererrichtung des Moses-Mendelssohn-Stipendiums aufgegriffen. In Kooperation mit dem damaligen Senator für Kulturelle Angelegenheiten Westberlins, Dieter Sauberzweig, fiel der Beschluss, auf eine Erneuerung des Stipendiums zu verzichten und stattdessen im Zweijahresrhythmus den Moses-Mendelssohn-Preis auszuschreiben. Der siebenköpfigen Jury gehört ein Vertreter der Mendelssohn-Gesellschaft an.

Vereinsvorsitzende

1967-1989  Cécile Lowenthal-Hensel

1989-1993  Ernst Thamm († 9. Juni 1993)

1993-1998  Ingeborg Stolzenberg

1998-2006  Elke von Nieding

2006-2008  Gerhild Komander

ab 2008     André Schmitz

Mendelssohn-Studien

Im Zusammenhang mit dem Gedenkfeierlichkeiten zum 125. Todestag Fanny Hensels und Felix Mendelssohn Bartholdys 1972 wurde der erste Band der Mendelssohn-Studien präsentiert. Diese Zeitschrift, die „für die Mendelssohn-Gesellschaft“ im Zwei- bis Dreijahresrhythmus herausgegeben und von dieser finanziert wird, veröffentlicht unter dem Untertitel „Beiträge zur neueren deutschen Kulturgeschichte“ Aufsätze zu verschiedensten Aspekten der Mendelssohn-Familiengeschichte, wobei der Schwerpunkt auf dem Geschwister-Komponistenpaar Fanny und Felix sowie auf dem Philosophen Moses Mendelssohn liegt. Herausgeber der Mendelssohn-Studien waren bzw. sind: Cécile Lowenthal-Hensel (1972-1990), Rudolf Elvers (1979-2003), Hans-Günter Klein (ab 1993) und Christoph Schulte (ab 2005).

Daten

Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg: Registernummer VR 3840 B

Finanzamt für Körperschaften I Berlin: Steuernummer 27/647/53206

Postadresse: Jägerstraße 51, 10117 Berlin

E-Mail-Adresse: post [at] mendelssohn-gesellschaft.de

Internetseite: www.mendelssohn-gesellschaft.de

Literatur

  • 25 Jahre Mendelssohn-Gesellschaft Berlin e. V. Ausstellung im Ausstellungsraum des Mendelssohn-Archivs der Staatsbibliothek zu Berlin PK. 28. Oktober 1992-09. Januar 1993. Katalog; Berlin: Mendelssohn-Gesellschaft 1992.
  • Mendelssohn-Gesellschaft e. V. Berlin; Berlin: Mendelssohn-Gesellschaft 1983.
  • Stolzenberg, Ingeborg: Das Depositum der Mendelssohn-Gesellschaft e. V. im Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin; in: Klein, Hans-Günter: Das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin, Berlin: SBB PK 2003, S. 93-119.

Einzelnachweise

  1. Eine Übersicht über alle bis 2003 erworbenen Dokumente bietet Stolzenberg 2003.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mendelssohn-Bartholdy — Felix Mendelssohn Bartholdy, Gemälde von Eduard Magnus (1846) Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (* 3. Februar 1809 in Hamburg; † 4. November 1847 in Leipzig) war ein deutscher Komponist der Romantik. Er gilt unter anderem als entscheide …   Deutsch Wikipedia

  • Mendelssohn (Familie) — Die Familie Mendelssohn ist eine deutsch jüdische Gelehrten , Bankiers und Künstlerfamilie, die auf den Philosophen Moses Mendelssohn zurückgeht. Der Name Mendelssohn ist ein Patronym, das von Mendel Heymann, dem Vater von Moses Mendelssohn,… …   Deutsch Wikipedia

  • MENDELSSOHN — MENDELSSOHN, family of scholars, bankers and artists. The founder of the family was moses mendelssohn (1729–1786). His wife, FROMET (1737–1812), was a great granddaughter of the Viennese Court Jew, samuel oppenheimer . (See Chart: Mendelssohn… …   Encyclopedia of Judaism

  • Mendelssohn-Bartholdy — Mendelssohn Bartholdy, 1) Felix, Komponist, geb. 3. Febr. 1809 in Hamburg, gest. 4. Nov. 1847 in Leipzig, Sohn des Bankiers Abraham Mendelssohn und Enkel des Philosophen Moses Mendelssohn, wurde in Berlin, wohin die Familie einige Jahre nach… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • GESELLSCHAFT DER FREUNDE — (Ger. Society of Friends ), German mutual aid society. The society was founded in 1792 by Berlin bachelors, among them isaac euchel , Aaron Wolfssohn, and Joseph Mendelssohn. It officially aimed at mutual aid in cases of illness, poverty,… …   Encyclopedia of Judaism

  • Gesellschaft der Freunde — Die Gesellschaft der Freunde war von 1792 bis 1935 (Verbot) ein jüdischer Hilfsverein in Berlin. Seine Mitglieder unterstützten sich gegenseitig in Fällen von Armut, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Tod. Vereinsgeschichte Gegründet wurde die… …   Deutsch Wikipedia

  • Mendelssohn-Bartholdy-Akademie — Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig Gründung 2. April 1843 Trägerschaft staatlich Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft der Musikfreunde — Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (kurz: Wiener Musikverein) ist ein traditionsreicher Verein in Wien (Österreich) zur Förderung der musikalischen Kultur. Er wurde 1812 gegründet. Geschichte Am 29. November und 3. Dezember 1812 wurde in… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft der Musikfreunde in Wien — Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (kurz: Wiener Musikverein) ist ein traditionsreicher Verein in Wien (Österreich) zur Förderung der musikalischen Kultur. Er wurde 1812 gegründet. Geschichte Am 29. November und 3. Dezember 1812 wurde in… …   Deutsch Wikipedia

  • Felix Mendelssohn — Bartholdy, Gemälde von Eduard Magnus (1846) Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (* 3. Februar 1809 in Hamburg; † 4. November 1847 in Leipzig) war ein deutscher Komponist der Romantik. Er gilt unter anderem als entscheide …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”