Odense

Odense

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Dänemark Odense
Wappen von Odense
Odense (Dänemark)
Odense
Odense
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Odense
Koordinaten: 55° 24′ N, 10° 24′ O55.398710.391911111111Koordinaten: 55° 24′ N, 10° 24′ O
Einwohner: (2011[1]) 190.245
Fläche[2]: 304,3 km²
Bevölkerungsdichte: 625 Einwohner je km²
Postleitzahl: 5000 Odense
Partnerstädte: siehe Artikeltext
Website: www.odense.dk
Sankt Knuds Kirke
Sankt Knuds Kirke
Klimadiagramm von Odense

Odense ([ˈoːðənse], [ˈoð̞ˀn̩se]; deutsch: Ottensee) ist eine Großstadt in der Odense Kommune mit 190.245 Einwohnern (167.615 im Stadtzentrum) auf Fünen in Dänemark (Stand 1. Januar 2011[1]). Die drittgrößte dänische Stadt war vor der Kommunalreform 2007 Verwaltungssitz des ehemaligen Fyns Amt, außerdem ist sie Bischofssitz und Standort der Süddänischen Universität.

Durch die Stadt verläuft der Fluss Odense Å. Über den Odense-Kanal ist sie mit dem Odense-Fjord verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt wurde erstmals 988 in einem Dokument, das von König Otto III. erstellt wurde, erwähnt. Der Name der Stadt kommt wahrscheinlich aus der Wikingerzeit, als die Kultstätte "Odins Vi" zu Ehren des Gottes Odin errichtet wurde. Zu dieser Zeit wurde auch die Burg Nonnebakken gebaut. Im Mittelalter war Odense geprägt durch den Katholizismus. Es wurden zahlreiche Klöster und Kirchen errichtet. Hierzu gehören die Vor Frue Kirke, die wohl älteste Kirche der Stadt, und der Dom Sankt Knuds Kirke. Um 1060 wurde Odense der Sitz des Bischofs der Insel Fünen.

1086 wurde in Odense König Knut IV. der Heilige ermordet. Während eines Bürgerkriegs wurde die Stadt im Jahre 1240 teilweise zerstört. 1355 bekam Odense die Rechte einer Handelsstadt. Der Lübecker Buchdrucker Johann Snell druckte 1482 in Odense die ersten Inkunabeln Dänemarks. Etwa 1500 zog Königin Christine, die Frau von König Hans, mit ihrem Hof nach Odense. Dadurch wuchsen die Stadt und der Handel. 1600 hatte die Stadt zwischen 5.000 und 6.000 Einwohner. Diese Zahl sank 1672 auf 3.800, als die Stadt von schwedischen Truppen geplündert worden war. Von 1654 bis 1658 war Odense dänische Hauptstadt.

Die Einwohnerzahl stieg bis 1769 wieder auf 5.200, womit Odense die zweitgrößte Stadt Dänemarks wurde. Zu dieser Zeit wurden auch der Kanal und der Hafen der Stadt ausgebaut. Damit begann die Industrialisierung in der Stadt. 1805 wurde Hans Christian Andersen, der wohl berühmteste Sohn der Stadt, geboren. Die Stadtmauern, die Odense jahrhundertelang umgaben wurden im Jahre 1851 niedergerissen, da innerhalb der Mauern nicht mehr genügend Platz für die wachsende Industrie der Stadt war. Durch die vermehrte Zuwanderung von Arbeitern stieg auch die Einwohnerzahl der Stadt weiter an. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden das erste Gas- und Wasserwerk Dänemarks in der Stadt errichtet. Im Jahre 1865 wurde die erste Eisenbahnlinie auf der Insel Fünen in Betrieb genommen. Ab 1891 wurden die ersten Teile der Stadt mit Strom versorgt.

1935 wurde ein 177 Meter hoher Aussichtsturm in Stahlfachwerkbauweise, Odinstårnet, errichtet, der aber bereits 1944 wieder zerstört wurde. Seit 1956 wird der Hans Christian Andersen-Preis immer am 2. April, dem Geburtstag des Dichters, in der Stadt verliehen.

Entwicklung der Einwohnerzahl[1]

Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010
Einwohner (Gemeinde) 168.528 171.468 176.133 182.617 183.912 185.871 188.777

(jeweils 1. Januar)

Sehenswürdigkeiten

H.C. Andersens Hus
Das Konzerthaus
Das Schloss
Das Rathaus
Brandts Klædefabrik

Museen und Ausstellungen

  • Die Hans Christian Andersen Museen (H. C. Andersens Hus und H. C. Andersens Barndomshjem) bieten Einblick in das Leben und Werk des Dichters. Hierzu gehört auch Fyrtøjet, in dem sich Kinder aktiv mit den Märchen des Dichters beschäftigen. Sie können sich dort verkleiden und die Geschichten von Andersen nachspielen.
  • Das Danmarks Jernbanemuseum zeigt die größte Sammlung von Eisenbahnen und Fähren in Nordeuropa auf über 10.000 m².
  • Das Haus Brandts besteht aus einer Kunsthalle, einem Museum für Fotokunst und Dänemarks Medienmuseum. Außerdem befindet sich in diesem Haus die einzige Kunstbuchhandlung der Insel Fünen.
  • Das Bymuseet Møntergården zeigt eine archäologische Sammlung über die Geschichte von Fünen.
  • Im Freilichtmuseum Den Fynske Landsby können 25 ländliche Bauten des 18. und 19. Jahrhunderts besichtigt werden.
  • Im Freilichtmuseum Jernalderlandsbyen (Das Eisenzeitdorf) im Vorort Næsby sind zahlreiche Rekonstruktionen von eingerichteten Häusern und eine historische Werkstatt der Eisenzeit zu sehen.
  • Das Europæisk Automobilmuseum zeigt etwa 120 Automobile, die hauptsächlich aus der Periode 1945 bis 1960 stammen.
  • Odense Zoo zeigt eine Vielzahl von Tieren aus allen Erdteilen. Der Zoo ist besonders bekannt für sein Ozeaneum.

Bauwerke

  • Der Dom, die gotische Sankt Knuds Kirke aus dem 14. Jahrhundert mit dem berühmten Altar des Lübeckers Claus Berg (1520) zählt zu den bedeutendsten dänischen Sakralbauten.
  • Die katholische frühgotische Sankt Albani Kirke mit romanischem Portal hat einen 54 m hohem Glockenturm.
  • Die Klosterkirche der Johanniter Sankt Hans wurde 1250 im gotischen Stil erbaut.
  • Im Konzerthaus der Stadt befindet sich das Carl Nielsen-Museum. Es gibt einen chronologischen Überblick über das Leben des Komponisten.
  • Das Theater von Odense wurde 1796 gebaut und ist das zweitälteste Theater in Dänemark. Es verfügt über fünf verschiedene Bühnen und eine Theaterschule. Hans Christian Andersen debütierte als Kind an diesem Theater.
  • Das Schloss von Odense (Odense Slot) wurde 1280 als Hospital für den Johanniterorden gebaut. Später wurde es als Kloster verwendet. 1579 wurde es auf Befehl von Frederik II. zum Schloss umgebaut. Heute wird das Gebäude von der Kommunalverwaltung genutzt.
  • Das Rathaus der Stadt wurde 1880 errichtet.
  • Das Odense Universitätsklinikum von 1919 beherbergt (zusammen mit Erweiterungsbauten) die größte Krankenhauseinheit Dänemarks.

Bildungseinrichtungen

Neben einem Standort der Süddänischen Universität in Odense gibt es in der Stadt unter anderem noch das Musikkonservatorium Odense, die Schauspielschule am Theater Odense und die CVU Ingenieurhochschule in Odense. In Odense gibt es auch eine Reihe von Hochschulen im Rahmen des University College - College in Südjütland Fünen Zum Beispiel die Hochschule für Soziale Arbeit in Odense.

Wirtschaft und Medien

In Odense sind Schiffbau-, Motoren-, Elektro-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie angesiedelt. Hier befindet sich u. a. die Odense Staalskibsværft, die Albani-Brauerei und Odense Marcipan. Die Stadt ist Hauptsitz des zweiten dänischen Fernsehsenders TV 2 und des europäischen Marktführers im Blumengroßhandel, der GASA Group. Zudem wird hier die dänische Zeitung Fyens Stiftstidende publiziert. Sie ist mit einer Auflage von 47.400 Exemplaren im ersten Halbjahr 2010 die größte, regionale Tageszeitung auf Fünen.

Verkehr und Infrastruktur

Odense verfügt über einen lokalen Flughafen. Das Fahrradwegenetz hat eine Streckenlänge von 550 km. 2006 betrug der Anteil des Radverkehrs 24% der Wege Odenses, im Stadtzentrum war das Fahrrad das am meisten benutzte Verkehrsmittel. Der Anteil des Öffentlichen Personennahverkehrs betrug 6%, der Anteil der Autos 47%.[3]

Die Intercity-Züge zwischen Kopenhagen und Jütland halten in Odense. Zwischen Nyborg, Odense und Middelfart sowie zwischen Odense und Svendborg gibt es regionale Zugverbindungen. Odense ist an den Flughafen Kopenhagen mit einigen direkten Zugverbindungen angebunden.[4]

Sport

Der führende Fußballverein der Stadt ist der Superligaklub Odense BK.

Seit 2000 findet im Herbst der H. C. Andersen Marathon statt, einer der größten Marathonläufe Skandinaviens.

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

Odense hat Beziehungen zu folgenden 20 Partnerstädten:[5]

Einzelnachweise

  1. a b c Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)
  2. Danmarks Statistik – Areal fordelt efter område og tid
  3. Mobilität und Verkehr in Odense
  4. Verkehr und Transport
  5. Odense Kommune

Weblinks

 Commons: Odense – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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