Scharmede

Scharmede
Scharmede
Wappen von Scharmede
Koordinaten: 51° 43′ N, 8° 38′ O51.71678.6333113Koordinaten: 51° 43′ 0″ N, 8° 38′ 0″ O
Höhe: 113 m ü. NN
Fläche: 8,653 km²
Einwohner: 2.569 (31. Dez. 2009)[1]
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 33154, alt: 4796
Vorwahl: 05258
Karte

Lage von Scharmede in Salzkotten

Scharmede ist ein östlicher Stadtteil von Salzkotten in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Bürener Land.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Scharmede liegt im östlichen Hellwegraum auf der Geseker Unterbörde.

Nachbarorte

Beginnend im Süden im Uhrzeigersinn grenzen an Scharmede: Die Salzkottener Stadtteile Salzkotten und Thüle, die Delbrücker Stadtteile Anreppen und Bentfeld sowie die Paderborner Stadtteile Elsen und Wewer, die allesamt dem Kreis Paderborn angehören.

Geschichte

Gedenkstein zur ersten urkundlichen Erwähnung 1015

Im Jahre 1015 wird Scharmede als Scarhem zum ersten Male urkundlich erwähnt. Die heutige Schreibweise des Ortsnamens entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg. Bei einem Brand 1669 wurden die meisten Urkunden vernichtet. Deshalb lässt sich die Geschichte der Gemeinde Scharmede bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts nur mühsam rekonstruieren. Wahrscheinlich wohnten hier schon seit frühester Zeit Menschen, da Wald, Wiesen und fließendes Wasser gute Siedlungsmöglichkeiten boten.

Das Gebiet von Scharmede gehört schon seit dem frühen Mittelalter zum Gebiet des späteren Hochstifts Paderborn.

1802 verlor das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit, fiel bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westfalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Scharmede wurde der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kam durch Erlass der königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Büren. Bei der Einteilung der Landkreise in Ämter kam Scharmede zum Amt Boke, das 1859 mit dem Amt Salzkotten zum Amt Salzkotten-Boke zusammengelegt wurde.

Religionen

Katholische Kirche Sankt Petrus und Paulus

Die Mehrheit der Bevölkerung in Scharmede ist katholisch und gehört zur Pfarrgemeinde Sankt Petrus und Paulus Scharmede im Pfarrverbund Heder-Gunne-Lippe des Dekanats Büren-Delbrück im Erzbistum Paderborn. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte Scharmede zur Pfarrgemeinde Sankt Laurentius Thüle. Erst seit dem Bau der heutigen Pfarrkirche 1906 neben der damaligen, der heiligen Katharina geweihten Kapelle entfällt der lange Weg zum Gottesdienst nach Thüle.

Die Lutheraner im Ort gehören zur evangelischen Kirchengemeinde Elsen im Kirchenkreis Paderborn der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Eingemeindungen

Vor dem 1. Januar 1975 gehörte die damalige Gemeinde Scharmede zum Amt Salzkotten-Boke im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes wurden die meisten Gemeinden des Amtes Salzkotten-Boke und somit auch Scharmede zur neuen Stadt Salzkotten zusammengelegt und kamen mit dieser zum Kreis Paderborn.[2] Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Amtes Salzkotten-Boke und der Gemeinde Scharmede ist die Stadt Salzkotten.

Einwohnerentwicklung

Zur Zeit der Eingemeindung nach Salzkotten am 1. Januar 1975 hatte Scharmede 1.807 Einwohner. Bis zum 31. Dezember 2004 stieg diese Zahl um 686 auf 2.493, das heißt, dass die Bevölkerung in diesen drei Jahrzehnten um 37,96 % zunahm.

Politik

Stadtratswahl

Die letzte Kommunalwahl 2009[3] ergab folgende Verteilung im Salzkottener Stadtrat:

Ortsvorsteher

Ortsvorsteherin ist Maria Dahl (CDU).

Wappen

Am 30. September 1966 genehmigte der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen der damaligen Gemeinde Scharmede, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen:

Blasonierung: „Von Grün und Silber (Weiß) geteilt; oben die Zierform eines silbernen (weißen) stehenden Fächers (Palmette) mit dreizehn oben gerundeten Lamellen, deren erste und letzte unten schneckenförmig eingerollt sind; unten die untere Hälfte eines zerbrochenen roten Richtrades mit fünf spitz über den Radkranz hinausragenden Speichen.“

Begründung: Die Fächerrosette findet sich als Weserrenaissance-Motiv am 1589 erbauten Fachwerkspeicher im Ortszentrum. Das Richtrad ist Marterwerkzeug und somit Attribut der heiligen Katharina, Patronin der ehemaligen Scharmeder Kapelle, die 1907 nach dem Bau der heutigen Pfarrkirche abgerissen wurde.

Städtepartnerschaften

Am 10. Oktober 1973 schloss die damalige Gemeinde Scharmede eine Partnerschaft mit Cerisy-la-Forêt in der Normandie, Frankreich, und ist damit die erste Gemeinde des damaligen Kreises Büren, die eine solche Partnerschaft einging.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Historischer Speicher von 1589
Alte Eiche (Naturdenkmal)
Bahnhof Scharmede

Sehenswert ist der kulturhistorisch wertvolle Speicher aus dem Jahre 1589 in Stil der Weserrenaissance. Hinrich Schulte und seine Ehefrau Katharina errichteten ihn auf dem ehemaligen Amtshof des Paderborner Domkapitels. Das Obergeschoss des Fachwerkspeichers mit zwei Stockwerken und Keller dient dem Heimatverein als Versammlungsraum.

Naturdenkmäler

Naturdenkmäler sind die große alte Eiche an der Bahnhofstraße in Scharmede und die Kastanie am Speicher.

Sport

Der SC Concordia 1919 Scharmede e. V. bietet Sportmöglichkeiten in den Abteilungen Fußball, Tennis, Gymnastik, Tanzsport,Lauftreff, Schießsport und Badminton.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Scharmede ist derjenige Ort des ehemaligen Kreises Büren, der dem Oberzentrum Paderborn nächstgelegen ist. Sowohl über die Straße, als auch mit der Eisenbahn ist die Kreisstadt in Kürze zu erreichen. Der Bahnhof Scharmede liegt an der Bahnstrecke Hamm–Warburg und für Reisende in Zügen der Regionalbahn ist Scharmede der erste Halt nach Paderborn-Hauptbahnhof. Züge des Regionalexpress, IC und ICE durchfahren Scharmede ohne Halt.

Scharmede gehört zum Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter. Busse der Linie 493 auf der Strecke Paderborn–Scharmede–Salzkotten(–Geseke), betrieben von der BahnBus Hochstift GmbH (BBH), bedienen den Ort.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Ortschaft

Einzelnachweise

  1. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2010, abgerufen am 28. März 2011
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. Die Landeswahlleiterin des Landes Nordrhein-Westfalen: Das Innenministerium informiert: Endgültiges Ergebnis für Salzkotten, Stadt, abgerufen am 28. März 2011

Weblinks

 Commons: Scharmede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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