SMS München

SMS München
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
SMS Muenchen Bain picture.jpg
Schiffsdaten
Baubezeichnung Kleiner Kreuzer M
Schiffstyp Kleiner Kreuzer
Schiffsklasse Bremen-Klasse
Kiellegung: 1903
Stapellauf (Schiffstaufe): 30. April 1904
Indienststellung: 10. Januar 1905
Bauwerft: A.G. Weser in Bremen
Bau-Nr. 138
Besatzung: 300 Mann
Baukosten: 5,054 Mio. Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Bremen,
SMS Hamburg,
SMS Berlin,
SMS Lübeck,
SMS Leipzig,
SMS Danzig,
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 3.278 t
Maximal: 3.780 t
Länge: KWL: 110,6 m
über alles: 111,10 m
Breite: 13,30 m
Tiefgang: 5,54 m
Maschinenanlage: 10 Dampfkessel
2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Leistung: 12.240 PSi
Anzahl der Schrauben: 2 vierflügelig Ø 3,90 m
Wellendrehzahl: 143/min
Leistung an den Wellen: 12.205 PS
Höchstgeschwindigkeit: 23,3 kn
Fahrbereich: 4.270-4690 sm
bei 12 kn Marschfahrt
Brennstoffvorrat: max. 860 t Kohle
Bewaffnung 1902
Geschütze
10,5 cm L/40:
10
Revolverkanonen 3,7 cm: 10
Torpedorohre Ø 45 cm 2 (unter Wasser)

SMS München war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Er war das fünfte Schiff der Bremen-Klasse. Die Taufe wurde am 30. April 1904 – in Anwesenheit von Prinz Ludwig von Bayern – durch den Ersten Bürgermeister Münchens, Hofrat Freiherr von Borscht, vollzogen. Die Indienststellung folgte am 10. Januar 1905.

Inhaltsverzeichnis

Friedenseinsätze

Nach Abschluss aller Erprobungen löste die München den Kleinen Kreuzer SMS Nymphe als Versuchsschiff bei der Torpedoinspektion ab. Vom 9. Dezember 1906 bis zum 21. Juni 1907 wurde das Schiff in der Kaiserliche Werft Wilhelmshaven überholt. Danach wohnte der Kaiser auf der München der Vorführung des Unterseebootes SM U 1 bei. Im August und September 1908 gehörte der Kreuzer zur III. Aufklärungsgruppe, die aus Reserveeinheiten bestand und nahm an den Herbstmanövern teil. Im Februar 1910 rammte das Torpedoboot S 122 die München in Höhe des Maschinenraums.

Kriegseinsätze

Ab dem 25. August 1914 gehörte die München zur IV. Aufklärungsgruppe. Zu Anfang in der Ostsee eingesetzt, wurde sie drei Tage später während des Gefechtes bei Helgoland mit der SMS Danzig in die Nordsee verlegt. Es folgten diverse Vorstöße sowie die Teilnahme an der Doggerbankschlacht am 24. Januar 1915. Danach wurde die München wieder in die Ostsee verlegt. Dort unternahm das Schiff mehrere Vorstöße in die Nähe der Insel Gotland. Hierbei kam es zu Gefechtsberührungen mit vier russischen Panzerkreuzern. Am 31. Januar 1916 kollidierte die München mit dem deutschen Frachter Moskau von der Hanseatischen Dampfschiffahrts GmbH, der daraufhin sank. Am 10. März 1916 wurde die München wieder zum Vorpostendienst in die Nordsee beordert.

In der Skagerrakschlacht bekam die München am Abend des 31. Mai 1916 mit Einheiten des III. britischen Kreuzergeschwaders ins Gefecht. Sie erhielt dabei zwei 15,2 cm Treffer. Vier Mann fielen. Bei dem anschließenden nächtlichen Rückmarsch gab es ein weiteres Gefecht, diesmal mit dem II. britischen Leichten Kreuzergeschwader. Dabei bekam die SMS München zwei weitere Treffer, was vier Tote und 20 Verwundete zur Folge hatte. Das Schiff wurde in Bremen und Wilhelmshaven repariert und war ab dem 30. Juni 1916 wieder einsatzklar.

Bei einem Vorstoß in die Nordsee erhielt der Kreuzer am frühen Morgen des 19. Oktober 1916 einen Torpedotreffer vom britischen U-Boot HMS E 38. Aufgrund schwerer Schäden wurde die München nicht wieder einsatzklar gemacht. Im November 1916 wurde sie außer Dienst gestellt und der II. Bereitschaft zugeteilt. Ab 1918 fungierte sie als Wohnschiff für die Sundwachschiffe.

Nachkriegszeit

Am 5. November 1919 wurde das Schiff aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 6. Juli 1920 als Schiff Q nach Großbritannien ausgeliefert. Dort wurde die München schließlich verschrottet.

Kommandanten

Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Wilhelm Schäfer Januar 1905 – März 1905
Kapitän zur See Ernst Schaefer März 1905 – Mai 1905, September 1905 – März 1906
in Vertretung Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Friedrich Schulz Mai 1905 – September 1905
Korvettenkapitän Ferdinand Thyen März 1906 – September 1906
Korvettenkapitän Johannes von Karpf Oktober 1906 – September 1907
Korvettenkapitän Ferdinand Bertram Oktober 1907 – September 1908
erneut Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Johannes von Karpf September 1908 – März 1910
Korvettenkapitän Ernst-Oldwig von Natzmer März 1910 – November 1910
in Vertretung Kapitänleutnant Paul Wallenberg November 1910 – Dezember 1910
Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Rudolf Bartels Dezember 1910 – September 1912
Fregattenkapitän /Kapitän zur See Oswald von Studnitz Oktober 1912 – März 1915
Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Hans Carl von Schlick März 1915 – Dezember 1915
Fregattenkapitän Fritz Rebensburg Dezember 1915 – März 1916
Korvettenkapitän Oskar Böcker März 1916 – September 1916
Fregattenkapitän Johannes Tietgenns September 1916 – November 1916

Literatur

  • Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke: Kleine Kreuzer 1903-1918, Bremen bis Cöln-Klasse, Band 12 Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine, Bernard & Graefe Verlag, München 2004, ISBN 3-7637-6252-3

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