Martin-Luther-Bund

Martin-Luther-Bund

Der Martin-Luther-Bund ist das Diasporawerk der VELKD und ging 1932 aus dem Zusammenschluss regionaler Gotteskastenvereine[1][2] hervor, deren erster 1853 durch Ludwig Adolf Petri, Rudolf Steinmetz und August Friedrich Otto Münchmeyer in Hannover gegründet wurde. Aufgabe des Bundes ist es, lutherischen Kirchen und Gemeinden in der Diaspora finanziell und geistlich beizustehen und den theologischen Austausch mit diesen Kirchen zu fördern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Wurzeln des Bundes liegen in der Unterstützung lutherischer (deutscher) Auswanderer des 19. Jahrhunderts, die in Gebiete zogen, in denen die lutherische Kirche nicht organisiert war. Süd-Brasilien, ein bedeutendes Ziel deutscher Auswanderung ab 1824, steht seitdem im Mittelpunkt, ebenso die Kirchen und Gemeinden Osteuropas und Mittelasiens, zu denen der Bund auch in der Zeit vor dem Zerfall der Sowjetunion intensive Kontakte gehalten und so die Rechte dieser religiösen Minderheit gestärkt hat.

Organisation

Der Martin-Luther-Bund besteht aus 13 Martin-Luther-Vereinen in den deutschen Landeskirchen Baden, Bayern, Braunschweig, Hannover, Hessen, Lippe, Nordelbien (Hamburg, Lauenburg, Schleswig-Holstein), Oldenburg, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Württemberg. Jährlich tagt die Bundesversammlung.

Die Zentralstelle des Bundes hat ihren Sitz in Erlangen, Rainer Stahl führt seit 1998 als Generalsekretär die Geschäfte. Präsident ist der Oberkirchenrat und Regensburger Regionalbischof Hans-Martin Weiss, der 2008 seinen langjährigen Vorgänger Oberkirchenrat Claus-Jürgen Roepke ablöste.

Martin-Luther-Vereine haben sich außerhalb Deutschlands in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein, den Niederlanden, Frankreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Litauen, Südafrika, Namibia, Brasilien und Chile gebildet.

Der Martin-Luther-Bund stimmt seine Arbeit eng mit dem Gustav-Adolf-Werk der EKD ab.

Veröffentlichungen

  • Lutherische Kirche in der Welt: Jahrbuch des Martin-Luther-Bundes 17.1970(1969)ff. (Vorgänger: Jahrbuch des Martin-Luther-Bundes 1.1946-16.1969(1968))
  • Lutherischer Dienst 1.1965ff. (vierteljährlich)

Einzelnachweise

  1. Lutherischer Gotteskasten
  2. Walter Caspari: Die geschichtliche Grundlage des gegenwärtigen Evangelischen Gemeindelebens,aus den Quellen im Abriss dargestellt, 1908, S. 275

Weblinks


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