Philipp Wurzbacher

Philipp Wurzbacher
Philipp Wurzbacher

Philipp Wurzbacher (vollständiger Name Johann Philipp Wurzbacher[1], * 26. Mai 1898 in Selbitz (Oberfranken); † 31. März 1984 in Altdorf bei Nürnberg) war ein deutscher Politiker und Mitglied des Reichstages von März 1933 bis 1945 als Politiker der NSDAP[2].

Inhaltsverzeichnis

Familie

Philipp Wurzbacher wurde als Sohn eines Fabrikwebers geboren. Nach Abschluss seiner Schulzeit zog die Familie nach Schwarzenbruck um.

Wurzbacher war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er wohnte in Nürnberg[3] und Schwarzenbruck.

Schule und Berufsausbildung

Wurzbacher besuchte die Volksschule in seinem Geburtsort Selbitz und absolvierte eine Ausbildung an der kaufmännischen Fachschule Nürnberg und war anschließend selbständiger Kaufmann (Herstellung und Vertrieb von Handstickereien), später Verlagsleiter des Völkischen Beobachters in Franken.[4]

Militärdienst

Erster Weltkrieg

Ab 1. Dezember 1916 Ausbildungszeit im Pionier-Bataillon Nürnberg. Danach Versetzung zur Minenwerfer-Kompanie der 11. Bayer. Division, mit dieser 1917 zu Stellungskämpfen am Chemin-des-Dames (Frankreich). Eine Verwundung führte zu einem mehrmonatigen Lazarettaufenthalt, von dort kehrte er wieder zu seiner Einheit zurück, bis er am 24. Januar 1919 aus dem Heeresdienst entlassen wurde. Nach dem 1. Weltkrieg war er zeitweise Angehöriger des Freikorps Roßbach, der Organisation Consul und des Bund Wiking.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg nahm er vom Kriegsbeginn bis zur Kapitulation im Mai 1945 als Freiwilliger der Wehrmacht teil. Zuerst im Infanterie-Regiment 213, ab 1940 beim Infanterie-Regiment 186 (Ostfront), zuletzt bis Mai 1945 bei der Panzerjägerabteilung der 334. Infanterie-Division in Italien. Bei Kriegsende war er im Range eines Hauptmanns.

Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft und Internierungslager wurde er Mitte 1953 in die Heimat entlassen.

Politische Laufbahn

Wurzbacher war ab 21. Oktober 1922 Mitglied der NSDAP. Sein Wiedereintritt in die NSDAP erfolgte am 8. August 1927 (Mitglieds-Nr. 65.782). Ab 1928 war er Führer der SA in Nürnberg. Als Führer der SA-Standarte 1 »Franken« (Nürnberg) wurde er am 1. Januar 1929 bestätigt und am 8. Mai 1931 zum SA-Standartenführer befördert. Ab 1929 war er Bezirksvorsteher des Wohlfahrtsamtes Nürnberg-Süd.

Vom 8. Mai 1931 bis zum 13. April 1932 war er Führer der SA-Standarte 14 . Am 1. Juli 1932 wurde er erneut zum SA-Standartenführer befördert und war vom 1. Juli 1932 bis zum 23. August 1934, zwischenzeitlich mit Wirkung vom 1. September 1933 auf dem Nürnberger Reichsparteitag von 1933 zum SA-Oberführer befördert, Führer der SA-Standarte 14 (SA-Gruppe Franken). Vom 24. August 1934 bis 1945 war Wurzbacher Führer der SA-Brigade 78 »Mittelfranken« und schließlich am 1. Mai 1937 zum SA-Brigadeführer befördert. Für seine Arbeit erhielt er das goldene Ehrenzeichen der NSDAP.

Bei der Wahl zum 8. Reichstag im März 1933 zog Philipp Wurzbacher in das Parlament ein und wurde auch bei den Wahlen im November 1933, März 1936 und April 1938 jeweils für den Wahlkreis Franken (Wahlkreis 26) gewählt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Selbitzer Bockpfeifer, #13/1969, S.51
  2. http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/selectmaske.html?pnd=13045690X&recherche=ja, 26. Januar 2010
  3. http://mdz12.bib-bvb.de/~db/bsb00000147/images/index.html?nativeno=359, 26. Januar 2010
  4. http://mdz12.bib-bvb.de/~db/bsb00000146/images/index.html?nativeno=459, 26. Januar 2010

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