Rheinau (gemeindefreies Gebiet)

Rheinau (gemeindefreies Gebiet)
Wappen Deutschlandkarte
Das gemeindefreie Gebiet Rheinau (gemeindefreies Gebiet) führt kein Wappen
Rheinau (gemeindefreies Gebiet)
Deutschlandkarte, Position des gemeindefreien Gebiets Rheinau (gemeindefreies Gebiet) hervorgehoben
48.2780555555567.6963888888889154
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 154 m ü. NN
Fläche: 9,98 km²
Einwohner:

0 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 0 Einwohner je km²
Postleitzahl: 77866
Kfz-Kennzeichen: OG
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 971
Lage des gemeindefreien Gebiets Rheinau (gemeindefreies Gebiet) im Ortenaukreis
Ill (Elsass) Ill (Elsass) Frankreich Landkreis Rastatt Baden-Baden Landkreis Calw Landkreis Emmendingen Landkreis Freudenstadt Rheinau (Baden) Lauf (Baden) Sasbach Landkreis Rastatt Landkreis Rottweil Schwarzwald-Baar-Kreis Achern Achern Achern Appenweier Bad Peterstal-Griesbach Berghaupten Biberach (Baden) Durbach Ettenheim Fischerbach Friesenheim (Baden) Gengenbach Gutach (Schwarzwaldbahn) Haslach im Kinzigtal Hausach Hofstetten (Baden) Hohberg Hornberg Kappel-Grafenhausen Kappel-Grafenhausen Kappelrodeck Willstätt Kehl Kehl Kippenheim Kippenheim Kippenheim Lahr/Schwarzwald Lauf (Baden) Lauf (Baden) Lautenbach (Ortenaukreis) Mahlberg Mahlberg Mahlberg Meißenheim Mühlenbach (Schwarzwald) Neuried (Baden) Nordrach Oberharmersbach Oberkirch (Baden) Oberkirch (Baden) Oberkirch (Baden) Oberkirch (Baden) Oberwolfach Offenburg Ohlsbach Oppenau Ortenberg (Baden) Ottenhöfen im Schwarzwald Renchen Renchen Ringsheim Ringsheim Rust (Baden) Rheinau (Baden) Rheinau (Baden) Rheinau (gemeindefreies Gebiet) Sasbach Sasbach Sasbach Sasbachwalden Schuttertal Schutterwald Schwanau Seebach (Baden) Seelbach (Schutter) Steinach (Ortenaukreis) Willstätt Willstätt Wolfach Zell am Harmersbach RheinKarte
Über dieses Bild
Altwasserarm Taubergießen in der Nähe des Gebiets Rheinau

Das gemeindefreie Gebiet Rheinau ist der rechtsrheinische, auf deutschem Gebiet liegende Grundbesitz der französischen Gemeinde Rhinau (deutsch Rheinau) und umfasst 9,98 km². Es entspricht von der Ausdehnung her der Gemarkung Rheinau. Die Bezeichnung für das Gebiet variiert auch seitens amtlicher Stellen. Gebräuchliche Bezeichnungen sind Rheinau, gemeindefreies Gebiet Rheinau, gemeindefreier Grundbesitz, oder Rheinauer Wald und daraus abgeleitete Kombinationen. Im Gemeindeverzeichnis des Statistischen Bundesamtes wurde das Gebiet lediglich unter der Bezeichnung Gemeindefreier Grundbesitz aufgeführt.[2] Seit dem 31. Dezember 2010 heißt die Bezeichnung offiziell Rheinau, gemeindefreies Gebiet.[3]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das am Oberrhein gelegene Gebiet liegt etwa zwischen Rheinkilometer 256 und 263. Es ist größtenteils bewaldet und von grundwassergespeisten Altwasserarmen, sogenannten Gießen durchzogen. Neben dem Altrhein gehören dazu Stückergraben (teilweise auf dem Gemeindegebiet von Rheinhausen), Entenhott, Fischpaß Kehle, Alter Kehle, Taubergießen (teilweise auf dem Gemeindegebiet von Kappel-Grafenhausen), Herrenkopf Kehle und Elz (teilweise auf dem Gemeindegebiet von Kappel-Grafenhausen). Im Norden des Gebiets, oberhalb der Rheinfähre und unterhalb des Bannwalds Herrenkopf, liegt der Baggersee Rhinau.

Das Gebiet grenzt auf deutscher Seite an die Gemeinden Rheinhausen (mit einem nur rund 100 Meter langen Grenzabschnitt, der im Rhein quer zur Fließrichtung verläuft), Rust (Südosten) und Kappel-Grafenhausen (Nordosten). Die Grenze mit Frankreich verläuft im Talweg des Rheins. Auf französischer Seite sind Diebolsheim, Friesenheim und Rhinau die Grenzgemeinden auf der linksrheinischen Seite.

Im nördlichen Abschnitt des Gebiets besteht bei Rheinkilometer 261,07 eine Fährverbindung zwischen dem Ortsteil Kappel am Rhein der Gemeinde Kappel-Grafenhausen (Rheinstraße bzw. Landesstraße L 103) und der am Rhein gegenüberliegenden französischen Gemeinde Rhinau (Departementsstraße D 5 des Départements Bas-Rhin) durch die Fähre "Rhenanus",[4] die viertelstündlich verkehrt. Die Fähre hat Platz für 27 Kraftfahrzeuge und befördert im Tagesdurchschnitt über 4000 Personen (1,5 Millionen jährlich). Am Fährhafen befindet sich die Informationsstelle „Zollhaus Taubergießen“. Die rund 1000 Meter der auf dem Gebiet verlaufenden Verlängerung der Rheinstraße „Kappel-Rheinfähre“ sind die einzige Straße im gemeindefreien Gebiet. Ansonsten gibt es nur Wanderwege

  • Schmetterlingsweg (2 km, Nähe Informationsstelle „Zollhaus Taubergießen“)
  • Kormoranweg (6 km, Bannwald Herrenkopf bis zum Rheinufer)
  • Orchideenweg (6,5 km, entlang des Tullaschen Hochwasserdamms)

sowie weitere Zugangswege.:[5]

Das Gebiet ist als Naturschutzgebiet sowie speziell als Vogelschutzgebiet[6] ausgewiesen.

Das gemeindefreie Gebiet ist Teil des Naturschutzgebiets Taubergießen (das nach einem der Gießen benannt ist) und macht fast 60 Prozent (59,3 %) seiner Fläche aus. Im Norden des Gebiets liegt der Bannwald Herrenkopf. Im Süden liegen Bannwald Dornskopf, Bannwald Streitkopf und Schonwald Schaftheugrund.[7]

Flächennutzung

Nach der Flächennutzungsstatistik zum 31. Dezember 2004 ergab sich eine vorwiegende Nutzung durch Wald (größtenteils, 95,4 Prozent, Laubwald), Grünland und Wasserfläche:

Flächennutzung
31. Dezember 2004
Hektar Prozent
Wald 523 52,4
Grünland 204 20,4
Ackerland 10 1,0
Wasserfläche 240 24,0
andere Nutzung 21 2,1
insgesamt 998 100,0

Die Landwirtschaftsfläche (Grünland und Ackerland) wird von Landwirten aus der französischen Nachbargemeinde Rhinau bewirtschaftet. Die Ackerschlepper haben in der Periode von April bis Oktober Vorfahrtsrecht auf der Rheinfähre.[8]

Geschichte

1648 wurde der Rhein als Staatsgrenze zwischen dem Königreich Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich festgelegt. Dabei wurde keine Rücksicht auf Gemeinden genommen, deren Bann sowohl links- als auch rechtsrheinisch lag – es hatte auch keine besonderen Auswirkungen auf das Gemeindeleben. Erst mit dem deutsch-französischen Grenzvertrag vom 14. August 1925 kam es zu der heutigen Regelung. 1938 wurde das Gebiet enteignet und auf Rust und Kappel am Rhein aufgeteilt; die Enteignung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg rückgängig gemacht.

Weitere Daten

Literatur

  • Das Land Baden Württemberg, Band VI, Stuttgart 1982, S. 312 und 316.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. [1] Alle politisch selbständigen Gemeinden Deutschlands aus dem Gemeindeverzeichnis zum 31.12.2008 mit Fläche und Bevölkerung vom 31.12.2008. Abgerufen am 13. August 2010
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
  4. rhein.lex-ikon.eu
  5. hotel-andante-rust.de
  6. rips-uis.lubw.baden-wuerttemberg.de
  7. waldwissen.net
  8. rhinau.com

Weblinks


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