SMS Graudenz

SMS Graudenz
SMS GRAUDENZ.jpg
Geschichte Flagge
Typ Kleiner Kreuzer
Namensgeber Stadt Graudenz
Bauwerft

Kaiserliche Werft Kiel
Bau-Nr.: 36

Bestellung 1911 als
Ersatz Prinzess Wilhelm
Kiellegung 1912
Stapellauf 25. Oktober 1913
Indienststellung 1914
Außerdienststellung 10. März 1920
Verbleib Italienische Kriegsbeute
Technische Daten
Verdrängung

Konstruktion: 4912 t
Maximal: 6382 t

Länge

KWL: 139 m
ü.a.: 142,7 m

Breite

13,8 m

Tiefgang

5,75 - 6,08 m

Besatzung

21 Offiziere und 364 Mann

Antrieb

2 Satz Dampfturbinen mit 26.000 PSw bei 410/min auf 2 Wellen

Geschwindigkeit

27,5 kn

Reichweite

5500 sm bei 12 kn

Bewaffnung
  • 12 x 10,5 cm L/45
    mit 1800 Schuss
    dafür ab 1915:
  • 7 x 15 cm L/45
    mit 980 Schuss
  • 2 x 8,8 cm L/45 Flak
  • 4 x Torpedorohre
    \varnothing 50 cm
Kesselanlage
  • 10 kohlegefeuerte Marinekessel
  • 2 ölgefeuerte Doppelenderkessel
Propeller

2 dreiflügelig (\varnothing 3,5 m)

Panzerung
  • Deck: 20 - 40 mm
    Böschungen: 40 - 60 mm
  • Schotten: 40 mm
  • Leitstand: 20 - 100 mm
  • Gürtel: 60 mm
  • Bug: 18 mm
Elektrische Anlage

2 Turbo- und
1 Dieselgeneratoren
220 V / 260 kW

Die SMS Graudenz war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, der von 1912 bis 1914 auf der Kaiserlichen Werft in Kiel gebaut wurde. Schwesterschiff war der Kleine Kreuzer SMS Regensburg.

1920 an Italien ausgeliefert, war sie von 1925 bis 1935 als Ancona im Dienst der italienischen Marine.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Mit den Schiffen der Graudenz-Klasse kehrte die kaiserliche Marine 1912 wieder zu Drei-Schornstein-Schiffen zurück. Der Stapellauf des Schiffes war am 25. Oktober 1913, die Indienststellung erfolgte am 10. August 1914 unter dem Abteilungschef des Marinekabinetts, Kapitän zur See Karl von Restorff. Das Schiff war 142,7 m lang, 13,7 m breit und hatte einen Tiefgang von 6,0 m. Die Höchstverdrängung betrug 6.382 t, leer hatte das Schiff eine Verdrängung von 4.900 t. Angetrieben wurde es von zwei Turbinen mit zusammen 26.000 PS und erreichte so eine Höchstgeschwindigkeit von 27 kn. Ursprünglich war das Schiff mit zwölf 10,5 cm Geschützen, Flugabwehrkanonen sowie zwei Torpedorohren unter Deck ausgerüstet. Die Besatzung bestand aus 21 Offizieren und 364 Unteroffizieren und Mannschaften.

Kriegseinsatz

Im September 1914 beendete die SMS Graudenz ihre Erprobungen. Sie wurden dem II. Führer der Torpedoboote, dem bisherigen Kommandanten von Restorff, als Flaggschiff zugewiesen und gehörte gleichzeitig mit zu der in Personalunion geführten IV. Aufklärungsgruppe. Der Kreuzer verrichtete Vorposten- und Sicherungsdienste in der Nordsee. Außerdem nahm er an Vorstößen zur Ostküste Englands teil. Am 24. Januar 1915 war die Graudenz, unter Führung von Fregattenkapitän Püllen, am Gefecht auf der Doggerbank beteiligt. Im August 1915 verlegte das Schiff mit der II. Aufklärungsgruppe für kurze Zeit in die Ostsee. Einen Monat später war die Graudenz mit der Pillau an der Rettung der Torpedoboote V 1 und G 12 bei Hornsriff beteiligt, die sich gegenseitig gerammt hatten. G 12 sank nach Explosionen mit 47 Toten.

Vom 26. Oktober 1915 bis zum 18. Februar 1916 lag die Graudenz in der Kaiserlichen Werft von Kiel. In dieser Zeit wurden die 10,5 cm Geschütze gegen sieben 15 cm Geschütze ausgetauscht. Zusätzlich wurden zwei 8,8 cm Flugabwehrkanonen, zwei 50 cm Torpedorohren an Deck sowie eine Vorrichtungen für den Transport von 120 Minen, eingebaut.

Danach fuhr die Graudenz wieder die üblichen Einsätze in der Nordsee. Am 22. April 1916 lief sie südwestlich vom Feuerschiff Amrumbank auf eine Mine. Das Torpedoboot S 51 und der Kleine Kreuzer Frauenlob schleppten sie nach Wilhelmshaven ein. Erst am 13. September 1916 war das Schiff wieder fahrklar.

In den letzten beiden Kriegsjahren verrichtete die Graudenz wieder Vorposten- und Sicherungsdienste in der Deutschen Bucht. Im März 1918 beteiligte sie sich am Handelskrieg im Skagerrak.

Nachkriegsschicksal

Nach Kriegsende blieb die SMS Graudenz zunächst im Dienst. Sie musste nicht in die Internierung nach Scapa Flow, sondern wurde statt dessen dem Sicherungsverband des Befehlshabers Nordsee unterstellt. Am 5. November 1919 wurde sie aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 10. März 1920 endgültig außer Dienst gestellt.

Dann kam doch noch die Anweisung zur Auslieferung. Am 1. Juni 1920 wurde die Graudenz als Schiff E nach Cherbourg ausgeliefert und dann an Italien übergeben. Am 6. Mai 1925 wurde sie für die italienische Marine als Ancona in Dienst gestellt, im September 1935 in die Reserve überführt und 1938 schließlich verschrottet.

Kommandanten

10. August 1914 - 8. September 1914 Kapitän zur See Karl von Restorff 1871 - 1946 Konteradmiral
8. September 1914 - April 1916 Fregattenkapitän/Kapitän zur See Theodor Püllen 1871 - 1931 Vizeadmiral
Mai 1916 Kapitänleutnant Carlo Peucer in Vertretung 1882 -
Mai - Juni 1916 Kapitänleutnant Richard Feldt in Vertretung 1882 - 1918
Juni - Juli 1916 Kapitän zur See Karl Weniger 1899 - 1941
Juli 1916 - Januar 1918 Fregattenkapitän Rudolf Madlung 1874 - 1940
Januar 1918 - Juni 1919 Korvettenkapitän Friedrich Bessel
Juni 1919 - 10. März 1920 Korvetten-/ Fregattenkapitän Bernhard Bobsien 1878 - 1934 Konteradmiral

Quellen

Literatur

  • Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke, Kleine Kreuzer 1903-1918, Bremen- bis Cöln-Klasse, Band 12 Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine, Bernard & Graefe Verlag München, 2004, ISBN 3-7637-6252-3

Weblinks


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