Telfes im Stubai

Telfes im Stubai
Telfes im Stubai
Wappen von Telfes im Stubai
Telfes im Stubai (Österreich)
Telfes im Stubai
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 27,38 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 11° 22′ O47.16472222222211.358611111111987Koordinaten: 47° 9′ 53″ N, 11° 21′ 31″ O
Höhe: 987 m ü. A.
Einwohner: 1.449 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 52,92 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6165
Vorwahl: 05225
Gemeindekennziffer: 7 03 56
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Telfes 61
6165 Telfes im Stubai
Website: www.gemeinde-telfes.at
Politik
Bürgermeister: Georg Viertler (Telfer Gemeinschaftsliste) (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(13 Mitglieder)
5 Telfer Gemeinschaftsliste
5 Dorfliste Telfes
3 Bürger- und Heimatliste Telfes
Lage der Gemeinde Telfes im Stubai im Bezirk Innsbruck Land
Absam Aldrans Ampass Axams Baumkirchen Birgitz Ellbögen Flaurling Fritzens Fulpmes Gnadenwald Götzens Gries am Brenner Gries im Sellrain Grinzens Gschnitz Hall in Tirol Hatting Inzing Kematen Innsbruck Kolsass Kolsassberg Lans Leutasch Matrei am Brenner Mieders Mils Mühlbachl Mutters Natters Navis Neustift im Stubaital Oberhofen im Inntal Obernberg am Brenner Oberperfuss Patsch Pettnau Pfaffenhofen Pfons Polling in Tirol Ranggen Reith bei Seefeld Rinn Rum St. Sigmund im Sellrain Scharnitz Schmirn Schönberg im Stubaital Seefeld Sellrain Sistrans Steinach am Brenner Telfes im Stubai Telfs Thaur Trins Tulfes Unterperfuss Vals Völs Volders Wattenberg Wattens Wildermieming Zirl TirolLage der Gemeinde Telfes im Stubai im Bezirk Innsbruck Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Telfes Stubaital.jpeg
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Telfes, offiziell Telfes im Stubai, ist eine Gemeinde im Bezirk Innsbruck Land in Tirol (Österreich) mit 1449 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der Ort liegt im vorderen Stubaital auf der rechten Seite taleinwärts, etwa 100 m oberhalb der Ruetz.

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Telfes, Gagers, Plöven, Kapfers und Luimes. Sie liegt auf einer Höhe von 987 m ü. A. und hat eine Fläche von 27,38 km². Zum Gemeindegebiet gehören auch große Teile des bekannten Wander- und Schigebietes Schlick.

Eine öffentliche Verkehrsverbindung besteht durch die Stubaitalbahn auf der Strecke Innsbruck-Fulpmes. Die Lärchenwälder der Telfer Wiesen mit einer Haltestelle der Stubaitalbahn sind ein beliebtes Ausflugsziel.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Das Wappen zeigt einen aufrechten, rotbezungten nach rechts gewendeten schwarzen Luchs im goldenen Feld.

Geschichte

Funde aus der Frühbronzezeit zeigen von einer frühen Besiedlung des Telfer Gebiets. Der Ortsname leitet sich von einer indogermanischen Sprachwurzel „tellevo“, was so viel wie „nutzbarer Boden“ bedeutet, ab. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1133 als Telves. Hier war der Gerichtssitz für das Stubaital, ehe er 1690 nach Mieders verlegt wurde. Das Schmiedehandwerk ist schon seit 1541 urkundlich belegt. Später kam auch noch die Eisenerzeugung dazu, die den Reichtum des Ortes förderte. Auch heute noch zeugen zahlreiche Darstellungen von Eisenerzeugern auf den alten Bauernhöfen des Ortes von dieser, dem Tal glücksbringenden Tradition.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Jährlich findet Anfang August in Telfes der Schlickeralmlauf statt. Dieser Berglauf hat seinen Start im Ortskern und das Ziel befindet sich auf dem Sennjoch. 2009 ist Telfes Austragungsort der 8. Berglauf-Europameisterschaft, einem offiziellen Wettbewerb des Europäischen Leichtathletikverbandes (EAA).

Nachbargemeinden

Axams, Fulpmes, Götzens, Grinzens, Mieders, Mutters, Neustift im Stubaital, Schönberg im Stubaital.

Partnergemeinden

DeutschlandDeutschland Partnergemeinde ist Freckenfeld in Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Pfarrkirche

Die heutige Pfarrkirche zum Hl. Pankratius wurde 1754 bis 1756 vom Tiroler Kirchenbaumeister und Priester Franz de Paula Penz erbaut. Das prächtige Bauwerk beeindruckt außen durch den hohen Turm, der noch von 1626 stammt, sowie durch den hellen, freundlichen Innenraum, was ein typisches Merkmal aller Werke des Baumeisters ist. Das Langhaus besteht aus zwei Jochen, einem eingezogenen Vorjoch und einem entsprechend eingezogenen Chor mit halbrunden Schluß. Das Querhaus ist nur schwach ausgebildet. Die Dächer der einzelnen Bauteile sind voneinander abgesetzt und geben so die Gliederung der Gesamtanlage wider. Die Fassade ist im Schiff und Querhaus zweiachsig und mit gemalten Pilastern, Fensterumrahmungen und Längsstreifen unter dem Gesims geschmückt. Sie wurde 1976 bis 1979 restauriert. Das Fresko über dem rundbogigen Hauptportal in der Westfassade zeigt den hl. Pankratius als Beschützer des Dorfes, das hier in seiner ältesten Ansicht fassbar wird. Es stammt wie die Innenfresken von Johann Anton Zoller aus Telfs (Oberinntal), war später übermalt und erst 1930 wieder aufgedeckt worden. Die Türflügel tragen wie die der beiden Seitenportale auf der Südseite noch das originale Schnitzwerk. Über dem hinteren Seiteneingang findet sich eine prächtige Sonnenuhr von Johann Anton Zoller, wahrscheinlich von Peter Aich konstruiert, mit Putten in der reichen Rahmung. Sie zeigt Stunden und Halbstunden, Tageslängen, Sonnenhöhen in Graden und Minuten sowie Monats- und Tierkreiskurven an.

Der Turm auf der Nordseite ist 63 m hoch, hat gemalte Eckquader und rundbogige Doppelschallfenster, die ein Blendbogen zusammengefasst, dazu je ein weiteres Schallfenster in den vier Giebeln des Spitzhelmes, welcher mit roten Schindeln eingedeckt ist. Mit sechs Bronzeglocken ist das Geläute in B, d, f, g, b, d´ gestimmt und stammt bis auf eine Ausnahme aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Ausnahme ist die "Große" mit einem Gewicht von ca. 2800 kg, sie ist 1922 geweiht worden und führt die Tradition älterer berühmter Telfer Wetterglocken fort. Die gesamte Glockenanlage musste im Jahr 1995 bedauerlicherweise durch erhebliche Schäden an der Bausubstanz (vorwiegend Risse), sowohl am Turm als auch an der Kirche (Gewölbe), durch technische Maßnahmen (z.B. Anbringen von Gegengewichten auf den Glockenjochen, Einbau von speziellen Reversionsklöppeln, Reduzierung des Läutwinkels) in seiner für Tiroler Verhältnisse üblichen Geläute (nunmehr ohne Klöppelfänger) eingeschränkt werden. Alle Glocken können elektronisch gesteuert bedient werden bzw. unterliegen automatischen Läutprogrammen.

Das Innere der Kirche bezieht seinen Hauptschmuck aus den großflächigen Deckenfresken von Johann Anton Zoller (1757). Ihnen gegenüber beschränkt sich die in sonstigen Penzkirchen beliebte Stukkatur auf die Kapitelle der Pilaster und die Fensterbekrönungen. Das Hauptfresko in der Vierung, wo sich Land- und Querhaus kreuzen und eine flache, ovale Kuppel ausbilden, macht vor allem durch seine Tiefenillusion Eindruck. Es ist in Größe und Qualität das bedeutendste Werk Zollers und zeigt die Übergabe des Rosenkranzes durch Don Juan de Austria an den Papst nach dem Sieg über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto. Das Rosenkranzfest am ersten Sonntag im Oktober wird in Telfes immer noch traditionell mit einer feierlichen Prozession begangen. Das Hauptfresko des Schiffes schildert in bewegter Szene die Hinrichtung des Pfarr- und Kirchenpatrons Pankratius. Auch seiner wird alljährlich durch eine Prozession an einem Sonntag um seinen Festtag am 12. Mai herum gedacht. Das Chorfresko zeigt die Verehrung der Eucharistie. Von Zoller stammen auch die Medaillons der zwölf Apostel an den Pilastern.

Die Altäre erfuhren mehrfache Umgestaltung. 1863 hatte ein Brand nach einem Blitzschlag Hochaltar und Sakristei zerstört. Im Zuge der Wiederherstellung wurden der Hauptaltar und die beiden Seitenaltäre mit Holzreliefs im Nazarenerstil von Dominikus Trenkwalder erneuert. 1956/57 wurde unter Pfarrer Thomas Walch die Kirche nach Plänen von Clemens Holzmeister restauriert. Er setzte an die Stelle der Trenkwalderaltäre wieder Teile des alten Bestandes: an den Hochaltar eine Kreuzigungsgruppe, die wie viele andere Altarplastiken im Stubai dem Tiroler Barockbildhauer Johann Perger zugeschrieben wird. Die Seitenaltäre erhielten wieder die alten Altarblätter von Zoller, am rechten werden in einem Glasschrein die barock gefassten Gebeine des Märtyrers Facundus aufbewahrt, die 1761 von Brixen nach Telfes überführt worden waren. Reste des ersetzten Hochaltars von Trenkwalder stehen hinten links unter der Empore als Rosenkranzaltar.

Im Zuge dieser Innenrestaurierung wurden auch die im Laufe der Zeit durch verschiedene Stiftungen immer reicher und natürlich in buntem Stilgemisch geschückten Fenster durch solche mit einfachem Glas ersetzt. Nur über der Empore befinden sich noch neugotische Glasfenster der Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck aus er Zeit 1870/80.

Von 1733/34 stammen die Kreuzwegbilder von Jakob Jenewein; barock sind auch die Prozessionsfiguren in den Glaskästen an den Seitenwänden des Schiffes: links Christus an der Geißelsäule und als Schmerzensmann, rechts die Himmelskönigin und der Hl. Isidor, der in Telfes besondere Verehrung genoß. An der Wand des linken Querhauses steht eine überlebensgroße zeitgenössische Herz-Jesu-Statue von Hans Buchgeschwenter aus dem Jahr 1946.

In den Jahren von 2004 bis 2006 wurde auf besondere Initiative von Diözesankonservator Mag. Rudolf Silberberger, der zu dieser Zeit auch zuständiger Seelsorger von Telfes war, der Altarraum gänzlich neugestaltet sowie der barocke Hochaltar rekonstruiert bzw. die bestehenden Kreuzigungsgruppe in das Konzept eingebunden.

Die Pfarrkirche beherbergt auch eine der größten erhaltenen Orgeln von Franz Weber aus Oberperfuss, die 1865 mit 24 Registern erbaut wurde. Sie steht unter Denkmalschutz und wurde 1989 renoviert.

Orgel in Telfes

Bekannte Persönlichkeiten

Politik

  • Bürgermeister: Georg Viertler (SPÖ)
  • Bürgermeister-Stellvertreter: Peter Lanthaler (ÖVP)

Weblinks

 Commons: Telfes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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