Temenice

Temenice
Temenice
Temenice führt kein Wappen
Temenice (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Šumperk
Gemeinde: Šumperk
Geographische Lage: 49° 59′ N, 16° 57′ O49.98027777777816.946944444444Koordinaten: 49° 58′ 49″ N, 16° 56′ 49″ O
Einwohner:

Temenice (deutsch: Hermesdorf) ist eine Ortslage der Stadt Šumperk im Okres Šumperk in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Temenice schließt sich an die Stadt Šumperk an und erstreckt sich über sechs Kilometer entlang des Baches Temenec nach Nordwesten. Das Dorf liegt am östlichen Fuße des 631 Meter hohen Háj (Heukoppe) am Altvatergebirge.

Nachbarorte sind Bratrušov im Norden, Rapotín und Vikýřovice im Osten, Šumperk im Südosten, Bludov und Radomilov im Südwesten, Hrabenov und Hostice im Westen sowie Komňátka und Bohdíkov im Nordwesten.

Geschichte

Um 1180 erfolgte die Gründung des Dorfes Hermannsdorf. 1239 wurde urkundlich erwähnt, dass ein Teil Hermesdorfs bei einem Brand des Klosters Schönberg zerstört wurde. Mitte des 15. Jahrhunderts gelangt Hermesdorf in den Besitz Benedikts von Waldstein und kam; 1493 an Johann von Zierotin. 1594 erfolgten Kämpfe mit der Stadt Mährisch Schönberg um die Hermesdorfer Güter. Während des Dreißigjährigen Krieges gab es 1643 eine Plünderung der Gemeinde und 1646 Besetzung von General Wittenberg durch die schwedischen Heere.

1866 nach der Schlacht bei Königgrätz war eine preußische Besatzung durch die Brigade von. Knobelsdorf. 1889 erfolgte eine Vereinigung der beiden Orte Nieder Hermesdorf und Ober Hermesdorf zur Gemeinde Hermesdorf mit einer Gesamteinwohnerzahl von 2838 Bewohnern in 232 Häusern. Hermesdorf wurde Ein sechs Kilometer langes typisches Waldhufendorf, dessen 62 Landwirtschaften das typische Viereck fränkischer Gehöfte aufweisen.

Im Jahre 1905 erwarb die Firma Willibald Lubich & Söhne die Seidenfabrik A. Schimitscheck in Hermesdorf und baute sie zu einer mechanischen Leinenwarenfabrik mit 180 Webstühlen aus. Beschäftigt wurden 400 Mitarbeiter. Die Hermesdorfer Ziegelwerke, mit 100 Arbeitnehmern, erreichte einen jährlichen Gesamthausstoß von ca. 5 Millionen Dach-Ziegeln. Zudem gab es einige mittelständische Gewerbebetriebe, wie z.B. Kristallglasschleiferei, Lederwarenerzeugung, Seifen- und Kerzenerzeugung, Weißgerberei, Bürstenerzeugung. Das Dorf war Standort zweier mährischer Landes-Lehranstalten; der Landeshaushaltungsschule und der Landesackerbauschule, die 1867 in Mährisch Schönberg gegründet und 1875 nach Hermesdorf verlegt wurde.

Bis Ende des 1. Weltkrieges bei 1918 war Ort Teil der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie und kam danach zur Tschechoslowakei. Nach dem Münchner Abkommen wurde die Gemeinde in das Deutsche Reich eingegliedert und gehörte von 1939 bis 1945 zum Landkreis Mährisch Schönberg.

Hermesdorf hatte 1939 3021 Einwohner, davon 361 Tschechen und 30 anderer Nationalität. 1945/46 wurden fast alle deutschen Bewohner vertrieben. Am 4. Mai 1950 erfolgte die Eingemeindung nach Šumperk. Im selben Jahre erfolgte die Gründung der Jednotné zemědělské družstvo (JZD) Temenice und 1959 war die Kollektivierung abgeschlossen.

Persönlichkeiten

  • Josef Schlesinger (* 1831), Professor an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, Reichstagsabgeordneter der CSP (ChristI. Soziale Partei) im Österreichischen Parlament 1879-1895, Bezirksvorsteher des VIII. Wiener-Gemeindebezirks (Josefstadt)
  • Maurus Knappek, Benediktiner im Schröttenstift in Wien Administrator und Abt des Stiftes Altenburg/Österreich
  • Johann Rotter (* 1841) Abgeordneter des Mährischen Landtages
  • Josef Gieler (*1823), Märzkämpfer in Wien, nach einem Amnestieerlaß kehrte er aus Holländisch-Indien zurück.
  • Otto Stöber (* 1902) Schriftsteller und Verleger, Gründeter des I. Esperantistenverein in Österreich und Buchgemeinschaft "Bücherwurm" Initiator des Moorforschungsinstitutes Bad Wimsbach-Neydharting (OÖ)

Patengemeinde

Literatur

  • Hermesdorfer Heimatbuch /Fitz-Druck u. Verlag - Rodenbach /Hessen 1975

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