Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk

Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk
Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk
Internat III, Haupteingang, Internat II
Schulform Berufsbildungswerk
Gründung 1965
Ort Husum
Land Schleswig-Holstein
Staat Deutschland
Koordinaten 54° 29′ 15,5″ N, 9° 2′ 56″ O54.4876388888899.0488888888889Koordinaten: 54° 29′ 15,5″ N, 9° 2′ 56″ O
Träger Diakonie-Hilfswerk Schleswig-Holstein
Website http://www.tsbw.de

Das Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk ist ein Berufsbildungswerk in Husum für etwa 600 behinderte Auszubildende mit etwa 300 Mitarbeitern (Stand 2007/2008). Es wurde am 15. November 1965 gegründet und trägt den Namen des deutschen Theologen Theodor Schäfer. Träger ist das Diakonie-Hilfswerk Schleswig-Holstein (DHW) in der Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie (NGD) mit Sitz in Rendsburg.

Inhaltsverzeichnis

Behinderungen

Menschen mit folgenden Behinderungen können im TSBW eine Ausbildung absolvieren. Dabei wird auch Menschen mit Mehrfachbehinderungen die Möglichkeit gegeben, eine geeignete Ausbildung zu erhalten.

Ausbildung

Das TSBW bietet ein umfangreiches Paket an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen an.
Menschen, die sich im Berufsleben orientieren müssen oder sich ihrer Fähigkeiten unsicher sind, können verschiedene Praktika zur Berufsfindung und Arbeitserprobung in den Lehrwerkstätten machen.
Ein soziales Training für den Umgang mit anderen Lehrlingen und den Ausbildern sowie ein ergänzender Schulunterricht wird angeboten, um für den tatsächlichen Ausbildungsstart ein ähnliches Bildungsniveau zu erreichen.

Ausbildungsberufe

Das TSBW bietet 46 Ausbildungsberufe in zwölf Berufsfeldern an (Stand: 2007). Die Ausbildungsdauer beträgt im Allgemeinen drei Jahre.

Umschulung

Im TSBW Husum werden auch Umschulungen von jungen Erwachsenen durchgeführt, die durch Unfall oder Krankheit ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können. Diesen Menschen stehen auch Möglichkeiten zur Berufsfindung, -schulung und -qualifizierung offen. TSBW-Außenstellen in diesem Bereich sind das Norddeutsche Reha-Beratungszentrum Hamburg (Schwerpunkt Hörgeschädigte) und die Trainings- und Integrationszenter in Heide und Husum.

Unterkunft und Betreuung

Internate

Auf dem Gelände sind fünf Internatsbereiche, die eine ständige (auch medizinisch/therapeutische) Betreuung ermöglichen. Die Internate sind in Ein- und Zweibettzimmer aufgeteilt. Im Stadtbereich sind weitere Wohnungen. Für jede Behinderungsart und Entwicklungsreife ist damit ein geeignetes Umfeld vorhanden.

Seelsorge

Im Sinne einer diakonischen Einrichtung ist im TSBW ständig ein Pastor als Ansprechpartner der Heranwachsenden anwesend. Auch Gottesdienste und Andachten sind Aufgabe dieses Pastors.

Freizeit

Ein Freizeithaus hat eine große Terrassenanlage, ein Feld mit Korbnetzen für Korbballspiele, ein Fußballfeld mit Toren und einen Fahrbereich mit speziellen Schwierigkeiten wie für Inliner oder Fahrradartisten. Das Haus bietet auch Diskoabende, Konzerte und Theater sowie eine Cafeteria.

Chronik

15. November 1948 Drei Schwerversehrte und drei Leichtversehrte zogen dauerhaft in die ehemaligen Reichsbaracken ein. Das Versehrtenwerk, eine Selbsthilfeorganisation der Kriegsversehrten, wurde gegründet. Gefördert wurde es durch die Propstei Husum-Bredstedt.

Ziel des Versehrtenwerkes war die Wiedereingliederung der Kriegsversehrten durch Umschulung und Ausbildung in den Handwerksberufen Schneider, Sattler, Polsterer, Schuhmacher und Tischler.

1949 Das Versehrtenwerk wurde Einrichtung der inneren Propstei Husum-Bredstedt für die Umschulung und Ausbildung von Kriegsversehrten. Dadurch wurde die Finanzierung sichergestellt.
1950 Mit Hilfe der Evangelischen Landeskirche und des Landes Schleswig-Holstein konnte sich das Werk nach wenigen Jahren so erweitern, dass ab 1950 abschnittsweise ein großer Komplex mit mehreren Werkstätten entstand.
1951 Das Versehrtenwerk hatte seine Tätigkeit seit dem 23. November offiziell auf die Schulung von Unfallverletzten und Körperbehinderten erweitert.
1. April 1952

In enger Zusammenarbeit mit den Schulungswerkstätten Versehrtenwerk, aber als eine besondere Einrichtung der Inneren Mission der Propstei Husum-Bredstedt, wurde ein Lehrlingswohnheim eröffnet. Dieses wurde errichtet, um allen Gruppen von Lehrlingen, versehrte, körperbehinderte, vertriebene und einheimische Lehrlinge, die in der weiteren Umgebung der Stadt wohnhaft waren und dort keine Ausbildungsmöglichkeit hatten, eine Wohnstatt zu bieten, wenn sie in Husum einer Ausbildung nachgingen.

1958 Aufnahme der Ausbildung im Metallbereich in den neugeschaffenen Räumen der Schulungswerkstätten.
1959 Das Versehrtenwerk und das Lehrlingswohnheim, unter bisheriger Trägerschaft des Kirchenkreises Husum-Bredstedt, wurden als Sondervermögen offiziell an die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein übertragen.
1961 Das Lehrlingswohnheim wurde erweitert. Das Versehrtenwerk erhielt weitere Werkstätten.
1965 Am 1. April wurden beide Einrichtungen verbunden, am 15. November wurde der offizielle Name Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk bekanntgegeben.
1966 Es wurden erstmals auch behinderte Mädchen aufgenommen. Mit vier schwerhörigen Mädchen wurde in der alten Schuhmacherwerkstatt die Bauzeichnerausbildung begonnen.
1967 Bau einer Schlosserei, Beginn der Mechanikerausbildung, Durchführung von Berufsfindungsmaßnahmen.
1968 Ein Anwesen im Stadtbereich Husum wurde als Außeninternat angemietet.
1969 Im Erdgeschoss dieses Internats wurde eine weitere Werkstatt für Behinderte eingerichtet.

Ausbau des TSBW als Reha-Einrichtung.

1972 Aufnahme der Ausbildungen in Elektrotechnik, Feinmechanik, Näher,-innen und Raumausstatter,-innen.

Eigener ärztlicher und psychologischer Dienst und eigene Berufsfindung.
In diesem Jahr fand erstmals ein "Tag der offenen Tür" statt, der seitdem jährlich durchgeführt wird.

1973 Beginn des Förderungslehrgangs für noch nicht „berufsreife“ Jugendliche. Pachtung weiterer Außenwohnstellen.
1975 Die Werkstatt für Behinderte wurde als eigenes Unternehmen vom TSBW unabhängig, angegliedert an die schon bestehende Husumer Werkstatt für Behinderte.
1988 Fertigstellung weiterer Modernisierungsmaßnahmen (Blockheizkraftwerk, Elektrotechnik u.a.)
1991 Die Behindertenwerkstatt O.N.P.LI. in Montevideo/Uruguay erhält den Namen Escuela Theodor Schäfer.
2003 Fertigstellung der Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen Internat III. mit Plätzen für schwer- und schwerstkörperbehinderte Menschen und Wohnungen für Umweltkranke.
2005 Aufstellung eines 68 Meter hohen Übungsturmes für angehende Servicetechniker für Windkraftanlagen.

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