Wilamowice

Wilamowice
Wilamowice
Basisdaten
Staat:	Polen
Woiwodschaft:	Schlesien
Landkreis:	Bielsko-Biała
Fläche:	10,4 km²
Geographische Lage:	49° 55′ N, 19° 9′ O49.91638888888919.152222222222Koordinaten: 49° 54′ 59″ N, 19° 9′ 8″ O
Einwohner:	2890 (31. Dez. 2010)[1]
Postleitzahl:	43-330
Telefonvorwahl:	(+48) 33
Gemeinde
Gemeindeart:	Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung:	6 Schulzenämter
Fläche:	56,7 km²
Einwohner:	16.080 (31. Dez. 2010) [2]
Bevölkerungsdichte:	283 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS):	2402093
Verwaltung
Bürgermeister:	Marian Bronisław Trela
Adresse:	Rynek 1 43-330 Wilamowice
Webpräsenz:	www.wilamowice.pl

Wilamowice (deutsch Wilmesau, im lokalen „Wilmesaurisch“ Wymysoü) ist eine Landstadt in der Schlesischen Woiwodschaft in Südpolen mit rund 2900 Einwohnern.

Das mittlerweile vom Aussterben bedrohte Wilmesaurisch wird hier noch von ungefähr 100 Muttersprachlern gesprochen, die Mehrheit von ihnen älteren Jahrgangs.

Geschichte

Häuser am Marktplatz

Der Ort wurde erstmals im Jahre 1325 als Novovilamowicz erwähnt. Der Ortsname ist als Abgrenzung zu Antiquo-Willamowicz (heute Stara Wieś) zu sehen. Der Ort wurde im Zuge der Deutschen Ostsiedlung besiedelt. Die Siedler sollen aus Flandern, Friesland, Holland und sogar Schottland gekommen sein. Seit dem 15. Jahrhundert wurden für die beiden Orte die deutschen Namensformen Wilmeshau und Wilmesdorf benutzt. Der Ortsname war zahlreichen Veränderungen unterworfen, bis sich im 18. Jahrhundert die Bezeichnung Wilmesau durchsetzte. Durch Endogamie und die geographische Isolation des im polnischen Sprachgebiet liegenden Dorfes von der deutschen Sprachinsel um Bielitz-Biala bildete sich in Wilmesau eine eigenständiger Dialekt heraus, der bis zum Zweiten Weltkrieg im Alltagsleben genutzt wurde.

Während mit Ende des Zweiten Weltkrieges fast alle Deutschen der Gegend vertrieben wurden, konnte in Wilmesau die angestammte Bevölkerung bleiben, nicht zuletzt da sie eine deutsche Abstammung leugnete. Die lokale Mundart wurde aber verboten und die Bevölkerung endgültig polonisiert. Auch wenn das Sprachverbot 1956 aufgehoben wurde, wurde der wilmesaurische Dialekt aus dem öffentlichen Leben verdrängt.^[3]

Söhne und Töchter der Stadt

• Józef Bilczewski (* 26. April 1860; † 20. März 1923) – römisch-katholischer Erzbischof

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Wilamowice gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in folgende Ortsteile:

• Pisarzowice (Schreibersdorf)
• Dankowice (Denkendorf)
• Stara Wieś (Altdorf; auch Wilmesdorf)
• Hecznarowice (Hetschnarowitz)
• Zasole Bielańskie

Verweise

Weblinks

 Commons: Wilamowice – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

• Website der Gemeinde

Fußnoten

1. ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 9. August 2011. 
2. ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 9. August 2011. 
3. ↑ Vgl. Tomasz Wicherkiewicz: The making of a language: the case of the idiom of Wilamowice, southern Poland. 2003

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