Brand (Aachen)

Brand (Aachen)
Brand
Stadt Aachen
Wappen von Brand
Koordinaten: 50° 45′ N, 6° 9′ O50.7516666666676.1555555555556Koordinaten: 50° 45′ 6″ N, 6° 9′ 20″ O
Einwohner: 18.000
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahlen: 52076, 52078
Vorwahl: 0241

Brand ist ein Stadtteil von Aachen in der Städteregion Aachen. Brand liegt im Süden Aachens und grenzt an die Stadtteile Kornelimünster, Forst, Oberforstbach und Eilendorf sowie an die Stadt Stolberg (Rhld.). Brand hat ca. 18.000 Einwohner. Bis zur Gebietsreform 1972 war Brand eine selbstständige Gemeinde im damaligen Kreis Aachen.[1] Der heutige Stadtbezirk Brand besteht aus den Ortsteilen Brand, Freund, Krauthausen, Niederforstbach, Brander Feld und Rollef.

Höchster Punkt Brands ist der so genannte Brander Wall, ein Lärmschutzwall an der Autobahn A 44, der 270,90 m ü. NN liegt.

Inhaltsverzeichnis

Wappen und Symbole

Brander Stier, Skulptur von Karl-Henning Seemann

Das Brander Wappen ist horizontal zweigeteilt und zeigt im oberen Teil das Korneliushorn als Symbol der früheren Zugehörigkeit zur ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster. Im unteren Teil zeigt es einen brennenden Dreiberg. Hier symbolisieren die drei Hügel die drei Ortsteile Brands Freund, Brand und Niederforstbach, die jeweils auf einem kleinen Hügel liegen. Das Feuer steht für den Ortsnamen Brand, dessen etymologische Herkunft jedoch nicht abschließend geklärt ist.

Symbol des Stadtteils Brand ist der Brander Stier, dessen Bronzestatue auf dem Marktplatz steht. Er leitet sich wohl von dem Korneliushorn im Wappen ab und symbolisiert gleichzeitig den angeblichen Starrsinn der Einwohner von Brand.

Brander Heide

Der englische Graf de Rice, dessen persönliche Daten unbekannt sind, kaufte am 30. August 1780 vom Abt von Kornelimünster das baumlose Gelände Brander Heide (Brander Feld) im Umfang von mehr als 300 Morgen zwischen den Ortschaften Brand, Rollef und Freund mit dem Gut Neuenhof, dem Krummerrück und dem Hebscheider Hof, um dort mehrere Häuser und eine Pferderennbahn einzurichten. 1789 ging der Graf mit seinen Unternehmungen bankrott und das Gelände wurde zwangsversteigert. Später ging das Gelände wieder an die Gemeinde Brand, die dann doch noch eine Pferderennbahn mit Tribünen etc. errichten ließ.

Im 19. Jahrhundert erfreuten sich hier die Pferderennen großer Beliebtheit, die um 1830 von dem Industriellen James Cockerill nach englischem Vorbild initiiert und um 1870 von seinen Enkeln und angesehenen Herrenreitern Otto und Henry Suermondt weiter ausgebaut worden waren und als Keizelle des späteren Aachen-Laurensberger Rennverein dienten. Nicht nur im deutschen Pferdesport, auch international wurde die Brander Heide in einschlägigen Pferderennkreisen bis Brüssel, Amsterdam, Paris und London bekannt. Neben ihrem Kuraufenthalt und dem Spielvergnügen in Aachen besuchten sowohl die adlige und "gut betuchte" bürgerliche Gesellschaft die Rennen als auch die einfache Aachener Bevölkerung. So kann auch die Brander "Nationalhymne" "Vür fahre met de Modder noh dr Brand" in Zusammenhang mit diesen, von vielen Aachenern besuchten Pferderennen verstanden werden. Eine in Bronze gegossene Skulptur von Bonifatius Stirnberg erinnert noch heute vor der Sparkasse Trierer Straße an diese alte Zeiten.

Nachdem um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert der Reitsport sich auf die Soers konzentrierte, diente das weitläufige Gelände später als Start- und Landeplatz für Flugvorführungen der ersten Propellermaschinen. Hier war es anfangs vor allem der Aachener Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur Erich Lochner, der mit seinen Darbietungen in den Jahren 1910/11 das Publikum zum Staunen brachte. Später wollte gar der 1911 gegründete Aachener Verein für Luftschifffahrt, dem neben Privatpersonen auch bedeutende Wissenschaftler der RWTH Aachen, Offiziere sowie angesehene Geschäftsleute und Unternehmer angehörten, das Gelände für ihre Aktivitäten pachten und ließ zu diesem Zwecke auch Wartungs- und Montagehallen bauen. In der Folgezeit fanden hier bis 1913 zahlreiche Flugtage mit internationaler Beteiligung statt. Trotz dieser anfänglichen Erfolge mussten die Aktivitäten auf dem Fluggelände eingestellt werden, da sich der Verein verkalkuliert und überschuldet hatte und auch ein Aufruf des amtierenden Oberbürgermeister Veltman zu einer "Nationalflugspende" daran nichts mehr ändern konnte.

Infrastruktur

Brand verfügt über eine Autobahnauffahrt (A 44), die Lützow-Kaserne der Bundeswehr, eine Gesamtschule (Städt. Gesamtschule Aachen-Brand) und drei Grundschulen (GGS Brander Feld, Karl-Kuck-Schule, Marktschule). Die katholische Pfarre St. Donatus verfügt über zwei Kirchen. Daneben gibt es auch die evangelische Martin-Luther-Kirche und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Zudem hat Brand seit 1998 mit dem Theater Brand ein eigenes Theater.

Neben einer eigenen Polizeistation, gibt es auch eine Wache der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Aachen. Zudem ist in Brand der Aachener Ortsverband des Technischen Hilfswerkes ansässig.

Bahnhof Brand (Rheinland)

Ehemaliger Vennbahn-Bahnhof Brand (Rheinland)

Mit dem Bahnhof Brand (Rheinland) hatte Brand früher eine Station an der Vennbahn. Der Bahnhof wurde am 1. Dezember 1885 als Bahnhof Brand eröffnet und in den 1950er Jahren nach Brand (Rheinland) umbenannt. Er befand sich zwischen Trierer Straße und Eckenerstraße (s. !550.7529685506.1585545Lage50.752967666.15855419), die mit Bahnübergängen gequert wurden. Am 29. Mai 1960 wurde der Personenverkehr eingestellt, am 1. April 1980 schließlich auch der Güterverkehr. Die Gleise wurden 1982 zunächst von Brand bis Kornelimünster abgebaut, nach der Streckenstilllegung am 31. August 1984 folgte der Abbau des Reststücks nach Aachen-Rothe Erde im Jahr 1985.

Die frühere Bahntrasse zwischen Rothe Erde und Walheim wird heute als Rad- und Fußgängerweg genutzt und ist als Vennbahnweg bekannt. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde umgebaut und beherbergt eine Gaststätte.

Vereine

Sportvereine

  • DJK Raspo Brand e. V.
  • Borussia Brand
  • FC Germania 1919 Freund e. V.
  • Brander Schwimmverein 1973 e. V.
  • Brander Turnverein 1883 e. V. (mit einer Judomannschaft (Frauen) in der 1. Bundesliga)
  • Tennisclub Aachen-Brand e. V.
  • Reit- und Fahrverein 1954 Brand e. V.
  • Behindertensportgemeinschaft Brand
  • Philips Fluggruppe Aachen e. V. (Vereinssitz in Brand)
  • Erster Aachener Base- und Softballverein 1989 e. V. Aachen Greyhounds

Schützengesellschaften

  • St.-Vincenz-Bogenschützengesellschaft Niederforstbach 1891 e. V.
  • St.-Donatus-Schützengesellschaft 1834 Brand
  • St.-Georg-Schützenbruderschaft 1879 Freund
  • St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1682 Krauthausen

Kultur und Musik

  • Trommler- und Pfeiferkorps 1919 Brand
  • JoB – Jugendorchester Brand
  • Chorgemeinschaft Humor-Harmonie e. V.
  • Kirchenchor St. Donatus Brand
  • Theater Brand
  • Theaterfreunde Brand 1903 e. V.
  • Chor Schola Nova (St. Donatus)
  • Freunder Maijungen
  • Närrisches Freund
  • Erste Große Brander Karnevals-Gesellschaft
  • Prinzengarde Brander Stiere
  • Brander Unterbähner
  • Bund der Deutschen Kath. Jugend
  • Mobilé St. Donatus, offene Kinder- und Jugendarbeit
  • Messdienerschaft Sankt Donatus Erlöserkirche
  • KJG Brand
  • DPSG Stamm Brand-Kornelimünster
  • PSG Stamm Brand
  • Vogelfreunde Farbenfroh
  • Hundesportverein Aachen-Brand
  • Jugend und Begegnung im Brander Feld e. V.
  • KG Brand und Fründe 05
  • Rolling Stones Club Aachen - Stolberg

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Literatur

  • Kratz, Christian: St. Donatus in Aachen-Brand. Einhard-Verlag, Aachen 2000.
  • Jeuckens, Robert: Geschichte von Gemeinde und Pfarre Brand. Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen, Bd. 21, Aachen 1954
  • Heimatblätter des Landkreises Aachen. Jg. 6, Nr. 3, Juli 1936
  • Brand. Ein Ort verändert sich. Hrsg. vom Bürgerverein Brand e. V., Aachen 1985
  • Brand Heimatkundliche Blätter 1, 1990 ff.

Weblinks

 Commons: Brand (Aachen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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