206. Infanterie-Division (Wehrmacht)

206. Infanterie-Division (Wehrmacht)
206. Infanterie-Division
Aktiv 17. August 1939–18. Juli 1944 (Auflösung)
Land Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanteriedivision
Grobgliederung Gliederung
Stärke 15.000 Soll
Spitzname Pik As
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 206. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht und wurde im Juni 1944 bei Witebsk in Weißrussland während der Operation Bagration vollständig vernichtet.

Inhaltsverzeichnis

Divisionsgeschichte

Einsatzgebiete

  • Polen: 1939
  • Ostgrenze: 1939/40
  • Westwall: 1940
  • Ostgrenze: 1940/41
  • Ostfront, Zentralabschnitt: 1941–1944

Die 206. ID wurde am 17. August 1939 als Teil der 3. Aufstellungswelle in Insterburg/Ostpreußen aufgestellt. Der erste Kriegseinsatz erfolgte an der Westfront in Frankreich, danach wurde die Division für mehrere Monate beurlaubt. Die 206. ID wurde schwerpunktmäßig in den Schlachten um Rschew und am Tudowka-Bogen eingesetzt. Im April 1944 wurde die Division als Division neuer Art 44 umgestellt. Danach wurde die 206. ID in der 3. Panzerarmee integriert.

Als am 24. Juni 1944 die Heeresgruppe Mitte angesichts der zehnfachen Überlegenheit der Roten Armee zusammenbrach, befahl Hitler General Gollwitzer vom LVIII. Korps, dass der Ausbruch vom letzten „festen Platz“ Witebsk im Osten genehmigt sei. Eine Division hätte jedoch in der Stadt zu verbleiben, der Name des Kommandeurs sei unverzüglich zu melden. Gollwitzer wählte die 206. ID unter Generalleutnant Hitter für dieses Himmelfahrtskommando aus. 8.000 Wehrmachtssoldaten gelang der Ausbruch aus Witebsk, nach sowjetischen Quellen fielen über 20.000 Soldaten. Der General der Infanterie Friedrich Gollwitzer und sein Generalstabschef Oberst Schmidt gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Hitter erteilte am 26. Juni 1944 den Ausbruchsbefehl auf eigenem Entschluss für die letzten überlebenden Soldaten, nachdem keine Gegenwehr mehr möglich war. 15 Kilometer von Witebsk entfernt, wurden die Reste der GR 301, 312 und 413 in einem Waldstück eingekreist und vernichtet. Nur wenige überlebten die Schlacht von Witebsk und schlugen sich nach Westen durch. Da Ostpreußen bereits von der Roten Armee besetzt wurde, richtete man im thüringischen Rudolstadt eine Abwicklungsstelle ein, um die Namen der 12.000 gefallenen Angehörigen der 206. ID zu ermitteln und deren Familien zu informieren, da sämtliche Dokumente der Division in Witebsk untergingen. Am 18. Juli 1944 wurde die 206. ID für aufgelöst erklärt, sie erhielt die Feldpostnummer 18744, um an diesen Tag zu erinnern.

Gliederung[1]

  • Grenadier-Regiment 301
  • Grenadier-Regiment 312
  • Grenadier-Regiment 413
  • Artillerie-Regiment 206
    • I.–IV. Abteilung
  • Füsilier-Bataillon 206
  • Pionier-Bataillon 206
  • Nachrichten-Abteilung 206
  • Nachschubtruppen 206

Personen

Divisionskommandeure der 206. ID
Dienstzeit Dienstgrad Name
1. September 1939–10. Juli 1942 Generalleutnant Hugo Höfl
10. Juli 1942–13. Juli 1943 Generalleutnant Alfons Hitter
13. Juli–14. September 1943 Generalmajor Carl André
14. September 1943–28. Juni 1944 Generalleutnant Alfons Hitter
Generalstabsoffiziere (Ia) der 206. ID
Dienstzeit Dienstgrad Name
26. August–28. Dezember 1939 Major Walter Nagel
10. August 1940–1. März 1942 Oberstleutnant Walter von Bogen und Schönstedt
12. Juli 1942–10. Mai 1944 Oberstleutnant Moritz Liebe
Mai–Jun 1944 Major Axel Ribbentrop
Generalstabsoffiziere (Ic) der 206. ID
Dienstzeit Dienstgrad Name
 ?  ? Reinhard Nietzki

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 8: Die Landstreitkräfte 201–280. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1174-9. ; S.23f.

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