Gisela Szagun

Gisela Szagun

Gisela Szagun (* in Remscheid) ist eine deutsche Psychologin und Professorin für Entwicklungspsychologie. Ihre Familie war in Remscheid am Widerstand gegen Adolf Hitler beteiligt, was auch zur Auswanderung nach England führte. Heute sagt Gisela Szagun, dass sie als Kind auch gerne Geigerin geworden wäre. Sie lebt in England.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Gisela Szagun machte Abitur am Gertrud-Bäumer-Gymnasium in Remscheid und studierte von 1969 bis 1972 an der London School of Economics (University of London) Psychologie (Social Psychology). Sie schloss das Studium 1972 ab und promovierte 1976 ebenfalls an der University of London.

Im Jahr 1976 ging sie nach Berlin, wo sie sich nach einigen Jahren der Forschung und Lehre 1983 an der Technischen Universität (Technische Universität Berlin) habilitierte. Während dieser Zeit war sie wissenschaftliche Assistentin im Institut für Psychologie. Von 1984 bis 2006 lehrte und forschte sie als Professorin für Entwicklungspsychologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, am Institut für Psychologie (Abteilung: Kognition). Seit Oktober 2006 ist sie emeritiert.

Forschung

Bekannt ist Gisela Szagun für ihre Forschungen und Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Sprachpsychologie (Spracherwerb bei Kindern). Ihre Forschungsschwerpunkte sind:

  • Erwerb der Flexionsmorphologie bei deutschsprachigen Kindern
  • individuelle Variabilität im frühen Spracherwerb
  • Elterfragebögen zur Erfassung des frühen Spracherwerbs bei deutschsprachigen Kindern
  • Altersnormen beim frühen Spracherwerb
  • kurzes diagnostisches Instrument zur Erfassung des frühen Spracherwerbs
  • unterschiedliche Verläufe der grammatischen Entwicklung
  • spezielle Schwierigkeiten beim Erwerb von Flexionsmorphologie
  • reifungsbedingte und soziale Einflüsse auf den Spracherwerb von Kindern mit Cochlea-Implantat

Gisela Szagun ist Mitglied der British Psychological Society und der International Association for the Study of Child Language. Mit ihren vielen Veröffentlichungen gilt Gisela Szagun vor allem als Expertin für kindlichen Spracherwerb.

Veröffentlichungen

  • (2010) Sprachentwicklung beim Kind: ein Lehrbuch (3.aktualisierte Auflage). Weinheim; Beltz Verlag
  • mit Stumper, B. & Schramm, S.A. (2009). FRAKIS – Fragebogen zur frühkindlichen Sprachentwicklung. Tests Info. Frankfurt am Main: Pearson. 2009
  • Rüter, M. (2009). The influence of parents speech on the development of spoken language in German-speaking children with cochlear implants. Revista de Logopedia, Foniatria y Audiologia, 29, 165–173.
  • Stumper, B., Sondag, N. & Franik, M. (2007). The acquisition of gender marking by young German-speaking children: Evidence for learning guided by phonological regularities. Journal of Child Language, 34(3), 445–471.
  • (2007). Langsam gleich gestört? Variabilität und Normalität im frühen Spracherwerb. Forum Logopädie, 21(3), 20–25.
  • (2007). Das Wunder des Spracherwerbs. Weinheim: Beltz.
  • mit Tigges-Zuzok, C. & Michaelis, R. (2006). Ist Variabilität im frühen Spracherwerb behandlungsbedürftig? Kinder- und Jugendarzt, 37(3), 136–140.
  • mit Sondag, N. ., Stumper, B. . & Franik, M. (2006). Sprachentwicklung bei Kindern mit Cochlea-Implantat. Institut für Psychologie, Universität Oldenburg.
  • mit Steinbrink, C., Franik, M. & Stumper, B. (2006). Development of vocabulary and grammar in young German-speaking children assessed with a German language development inventory. First Language, 26, 259–280.
  • (2004). Learning by ear: on the acquisition of case and gender marking by German-speaking children with normal hearing and with cochlear implants. Journal of Child Language, 31, 1–30.
  • mit Steinbrink, C. (2004). Typikalität und Variabilität in der frühkindlichen Sprachentwicklung: eine Studie mit einem Elternfragebogen. Sprache – Stimme – Gehör, 28(3), 137–145.
  • (2004). Neurobiologische und entwicklungsmäßige Grundlagen des Spracherwerbs. Sprache – Stimme – Gehör, 28(1), 8–14.
  • (2004). Individual differences in language acquisition by young children with cochlear implants and implications for a concept of 'sensitive phase'. In R. Miyamoto (Ed.), Cochlear Implants (pp. 308–11). Amsterdam: Elsevier.
  • mit Bertram, B. & Meyer, V. (2003). Das Nachsprechen von Sätzen der Hannover-Hörprüfreihen (HHPR) und Grammatikerwerb. Hörgeschädigte Kinder, erwachsene Hörgeschädigte, 40(3), 128–132.
  • (2003). Spracherwerb bei Kindern mit Cochlea-Implantat im Vergleich mit normal hörenden Kindern. Forum. Halbjahresschrift des Deutschen Fachverbandes für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik, 11, 71–82.
  • (2002). Wörter lernen in der Muttersprache: Der ontogenetische Vokabularerwerb. In J. Dittmann & C. Schmidt (Hrsg.), Über Wörter (S. 311–333). Freiburg: Rombach Verlag.
  • (2002). Spracherwerb bei Kindern mit Cochlea-Implantat: Individuelle Entwicklungswege und Implikationen für Konzeptionen einer sensiblen Phase. Pediatrics and Related Topics, 41, 545–558.
  • (2002). Learning the h(e)ard way: The acquisition of grammar in young German-speaking children with cochlear implants and with normal hearing. In F. Windsor, M. L. Kelly & N. Newlett (Eds.), Investigations in Clinical Phonetics and Linguistics (pp. 131–144). Mahwah, NJ: Lawrence Erlbaum Associates.
  • (2001). Language acquisition in young German-speaking children with Cochleat Implants. Individual differences and implications for conceptions of a „Sensitive Phase“. Pediatrics and related topics, 6(5), 288–297.
  • (2001). Wie Sprache entsteht. Spracherwerb bei Kindern mit normalem und beeinträchtigtem Hören. Weinheim: Beltz.
  • (2001). Learning different regularities: The acquisition of noun plurals by German-speaking children. First Language, 21, 109–141.
  • (2001). Language acquisition in young German-speaking children with cochlear implants: Individual differences and implications for conceptions of a „sensitive phase“. Audiology & Neuro-Otology, 6, 288–297.
  • mit Hampf, T. (2000). Normal hörende Kinder und Kinder mit Chochlea-Implantat: Der Dialog zwischen Mutter und Kind im frühen Sprachalter. Sprache – Stimme – Gehör, 24(4), 164–168.
  • mit Steinbrink, C. (1999). Der Einfluß überdeutlichen Sprechens auf den Spracherwerb von Kindern mit Cochlea-Implantat. Sprache – Stimme – Gehör, 23(4), 213–217.
  • (1998). Spracherwerb bei Kindern mit Cochlea-Implantat: Erste Ergebnisse einer entwicklungspsycholinguistischen Studie. Sprache – Stimme – Gehör, 22(3), 133–138.
  • mit Schäuble, M. (1997). Children’s and adults’ understanding of the feeling experience of courage. Cognition and Emotion, 11(3), 291–306.
  • mit Pavlov, V. I. (1995). Environmental awareness. A comparative study of German and Russian adolescents. Youth & Society, 27(1), 93–112.
  • mit Mesenholl, E. & Jelen, M. (1994). Umweltbewußtsein bei Jugendlichen. Emotionale, handlungsbezogene und ethische Aspekte. Frankfurt a. M.: Lang.
  • Szagun, G. (1992). Age-related changes in children’s understanding of courage. Journal of Genetic Psychology, 153(4), 405–420.
  • Szagun, G. (1992). Children’s understanding of the feeling experience and causes of sympathy. Journal of Child Psychology and Psychiatry and Allied Disciplines, 33(7), 1183–1191.
  • Szagun, G. (1991). Zusammenhänge zwischen semantischer und kognitiver Entwicklung. In M. Grohnfeldt (Hrsg.), Störungen der Semantik (S. 37–53). Berlin: Edition Marhold.
  • Szagun, G. (1990). Die Konstruktion mentaler Begriffe am Beispiel des Begriffs Mut. Unterrichtswissenschaft, 18(4), 368–381.
  • Spracherwerb und Spracherwerbsstörungen. Tagungsbericht der XVII. Arbeits- und Fortbildungsveranstaltung der dgs vom 1. bis 4. Oktober 1986 in Düsseldorf (S. 412–430). Hamburg: Wartenberg.
  • Szagun, G. (1983). From „outer“ to „inner“ reality. On the meaning of some moral words. In T. B. Seiler & W. Wannenmacher (Eds.), Concept development and the development of word meaning (pp. 157–172). Berlin: Springer.
  • Szagun, G. (1983). Bedeutungsentwicklung beim Kind. Wie Kinder Wörter entdecken. München: Urban & Schwarzenberg.
  • Szagun, G. (1980). Sprachentwicklung beim Kind. Eine Einführung. Muenchen: Urban & Schwarzenberg.
  • Szagun, G. (1979). The development of spontaneous reference to past and future:. A cross-linguistic study. Berlin: Technische Universitaet, Institut fuer Psychologie.
  • Szagun, G. (1977). Time concepts and tense forms in children’s speech. In B.A. Geber (Ed.), Piaget and knowing: studies in genetic epistemology. London: Routledge & Kegan Paul.

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