Lexzau, Scharbau

Lexzau, Scharbau
Lexzau, Scharbau GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1879
Sitz Bremen, Deutschland
Leitung Jörg Conrad (Inhaber)
Mitarbeiter 1500 (500 in D)(09/2009).[1]
Umsatz 384.190.000 Euro (2007) [2]
Bilanzsumme 86.156.000 Euro (2007) [2]
Branche Logistik
Website Lexzau, Scharbau (bei www.anker-leschaco.com)
Bürogebäude der Firmenzentrale in Bremen-Häfen

Die Lexzau, Scharbau GmbH & Co. KG ist ein 1879 in Hamburg gegründetes Logistikunternehmen, das heute seinen Hauptsitz in Bremen hat. Der international tätige Betrieb ist nach der BLG Logistics Group das zweitgrößte Automobil-Umschlagsunternehmen in Deutschland.[1]

Lexzau, Scharbau ist Teil der international tätigen Unternehmensgruppe Anker Leschaco Group. Der Hauptsitz ist in der Bremer Firmenzentrale von Lexzau, Scharbau GmbH & Co. KG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wilhelm Lexzau und Julius Scharbau gründeten 1879 in Hamburg das Unternehmen Lexzau, Scharbau. 1898 erfolgte die Eröffnung eines Bremer Büros unter der Leitung von Friedrich August Meyer, der 1919 zum Teilhaber des Unternehmens wurde. F. A. Meyer machte wiederum 1935 seine beiden Söhne Julius und Hans zu Teilhabern.

Die Firma war von Beginn an auf allen Gebieten der Spedition tätig, wobei in Bremen der Schwerpunkt auf dem Massengutsektor lag. In Hamburg entstanden schon um die Wende zum 20. Jahrhundert Geschäftsbeziehungen mit der chemischen Industrie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 das erste Büro in Bremen am Bremer Domshof eröffnet. Nach mehreren Umzügen innerhalb Bremens bezog das Unternehmen 1969 ein neues Verwaltungsgebäude im Bremer Stadtteil Häfen in der Kap-Horn-Straße, auf einer Landzunge zwischen der Weser und dem Hafenkanal A der Bremer Industriehäfen.

Das nach den Plänen des Bremer Architekten Gerhard Müller-Menckens erstellte Bürogebäude weist eine Besonderheit auf: Es wurde auf der Decke des während der NS-Zeit gebauten und nicht mehr fertiggestellten U-Boot-Bunkers Hornisse errichtet.

Lexzau, Scharbau agierte im Bereich der Verkehrswirtschaft mit großer Innovationsbereitschaft. So investierte das Unternehmen ab Beginn der 1960er-Jahre in Aufbau und fortlaufende Entwicklung einer firmeneigenen Datenverarbeitungsanlage, die heute als umfassendes Daten- und Informationssystem eingesetzt wird. Des Weiteren übernahm Lexzau, Scharbau 1971 die Speditionsfirma Hagens, Anthony & Co., mit dem es im Luftfrachtbereich tätig wurde. Der Geschäftsbereich Luftfracht wurde dort 1994 ausgegliedert und von der Leschaco Aircargo GmbH übernommen. Ab Ende der 1970er-Jahre bis heute wuchs das Unternehmen im Rahmen der Auslandsexpansion unter dem Dach der Unternehmensgruppe Anker Leschaco Group.

Der Unternehmer Herbert Conrad wurde 1959 Teilhaber und 1970 alleiniger Inhaber in Bremen. In der Nachfolge ist seit 1992 dessen Sohn Jörg Conrad alleiniger Gesellschafter der Unternehmensgruppe Anker-Leschaco.

Das Unternehmen

Das Logistikunternehmen Lexzau, Scharbau wird in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG geführt und von dem Unternehmer Jörg Conrad als alleinigem Gesellschafter geleitet.

Der Hauptsitz von Lexzau, Scharbau befindet sich in Bremen, weitere Büros bestehen in Deutschland in Bremerhaven (Container-Terminal), Hamburg-Hammerbrook, Brunsbüttel (Elbehafen),Düsseldorf (nahe beim Flughafen Düsseldorf), Stuttgart und bei München am Flughafen München.

Lexzau, Scharbau ist Teil der Unternehmensgruppe Anker Leschaco Group, deren Inhaber Jörg Conrad ist und die ihren Hauptsitz in der Bremer Zentrale von Lexzau, Scharbau hat. Die Anker Leschaco Group ist die Dachgesellschaft der inzwischen weitverzweigten Unternehmensgruppe mit zurzeit acht Einzelgesellschaften. Neben der „Stammfirma“ Lexzau, Scharbau sind dies die Leschaco Aircargo GmbH sowie die Anker Schifffahrts-Gesellschaft mbH und die AC CONTAINER LINE GmbH. Hinzu kommen die Anker Umschlags- und Speditionsgesellschaft mbH, die ANLOG Logistics GmbH und ein eigenes Versicherungsunternehmen, die Anker Assekuranz GmbH.[1]

Die Unternehmensgruppe unterhält ein internationales Netzwerk in über 20 Ländern und ist neben Deutschland vertreten in Belgien, Brasilien, China, Chile, Hong Kong, Indien, Indonesien, Israel, Japan, Südkorea, Malaysia, Mexiko, Niederlande, Singapur, Südafrika, Schweiz, Thailand, USA und Vietnam.

In Deutschland sind die weiteren Einzelgesellschaften der Unternehmensgruppe teils auch an den Standorten von Lexzau, Scharbau mit vertreten. Außerdem bestehen Büros bzw. teils auch Firmensitze der Einzelgesellschaften in Emden, Minden, Frankfurt am Main und Messel.

Die Unternehmensgruppe beschäftigt insgesamt rund 1500 Mitarbeiter, davon etwa 500 in Deutschland (Stand September 2009).[1]

Geschäftsfelder

Blick von der Weser auf die Einfahrt zum U-Boot-Bunker, mittig die Bremer Firmenzentrale von Lexzau, Scharbau

Lexzau, Scharbau ist als Dienstleistungsunternehmen in der Logistikbranche weltweit tätig und erbringt unter anderem Leistungen wie Seefracht, Gefahrguttransport, Luftfracht, Containerbeladung und -transport, Distribution (Absacken, Umfüllen, Silieren, Lagerei) und Massengutbeförderung.

Außerdem gehören dazu organisatorische Aufgaben, wie Ladungsüberwachung, Zollabfertigung, internationale Abfalllogistik sowie Projektlogistik für Anlagen und Projekte.

Darüber hinaus bietet das Unternehmen Beratungsleistungen an, wie Gefahrgutberatung, Training und Seminare sowie IT-Beratung.

Zu den Auftraggebern von Lexzau, Scharbau gehören vor allem die Automobil- und die Chemie-Industrie.

Während Herbert Conrad in den 1960er-Jahren vom Bremer Industriehafen aus die ersten VW-Käfer in die USA verschiffte, läuft dieses „Hauptgeschäft“ von Lexzau, Scharbau heute über Emden, wo ein großes VW-Werk steht. 2008 verschiffte Lexzau, Scharbau gemeinsam mit Partnerfirmen dort mehr als eine Million Fahrzeuge, im Jahr 2009 waren es bis Ende Juli rund 450.000 Fahrzeuge.[1] Der Emder Hafen ist nach denjenigen in Bremerhaven und Zeebrügge der drittgrößte Autoverladehafen Europas.

Schwerpunkt der Logistikaufträge aus der chemischen Industrie sind Zulieferprodukte für die Automobilindustrie, wie Farben und Lacke.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Vgl. Lexzau Scharbau expandiert trotz Krise, Artikel von Annemarie Struß-von-Poellnitz im Bremer Weser-Kurier, Wirtschaftsteil, vom 27. August 2009, S. 20.
  2. a b Jahresabschluss 2007 Bundesanzeiger

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