Luftangriffe auf Kiel

Luftangriffe auf Kiel
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Erste kleinere alliierte Luftangriffe auf Kiel im Rahmen des Zweiten Weltkrieges gab es bereits kurz nach Kriegsausbruch, insbesondere auf den Marinehafen. Die schwersten Luftangriffe auf Kiel erfolgten jedoch im Zeitraum vom 14. Mai 1943 bis 4. April 1945. Durch die alliierten Luftangriffe wurde Kiel zu über 80 % zerstört. Während der Angriffe wurden sowohl militärische Ziele als auch zivile Ziele im Rahmen der Area bombing directive im Stadtgebiet angegriffen.

Inhaltsverzeichnis

Zeitablauf

1943

  • Am 14. Mai 1943 griffen 154 B-17-Bomber, 21 Consolidated B-24-Bomber und 12 B-26-Bomber Kiel an. Hauptziele waren hierbei die U-Boot-Werft und der Marinestandort in Kiel. 126 B-17 und 17 B-24 - Bomber trafen ihre Ziele zwischen 12.00 und 12.03 Uhr. Beim Angriff abgeschossen wurden 3 B-17- und 5 B-24-Bomber, 27 B-17- und 10 B-24-Bomber wurden beschädigt. 3 Besatzungsmitglieder wurden getötet, 17 verwundet und 81 vermisst. Es wurden hierbei 380 Spreng- und 5000 bis 6000 Brandbomben abgeworfen. Rund 2700 Wohnungen wurden zerstört. 354 Personen kamen ums Leben.
  • Am Mittwoch, dem 19. Mai 1943 griffen 123 B-17-Bomber Kiel an. 103 Maschinen bombardierten das Ziel zwischen 13.29 und 13.33 Uhr. 6 B-17-Bomber wurden abgeschossen, 28 weitere beschädigt.
  • Am 13. Juni 1943 griffen 76 B-17-Bomber Kiel an. Ziel war die Germania-U-Bootwerft. Dabei wurden 22 Maschinen abgeschossen und 24 beschädigt. 3 Besatzungsmitglieder wurden getötet, 20 verwundet und 213 vermisst.
  • Am 25. Juli 1943 griffen 59 B-17-Bomber Ziele im Raum Kiel an. Der Angriff wurde jedoch wegen zu starker Bewölkung abgebrochen. Durch die abgeworfen Bomben kamen 9 Menschen zu Tode.
  • Am 29. Juli 1943 griffen 167 B-17-Bomber und 1 YB-40 mit dem Ziel der Kieler Schiffswerften an. 91 trafen die Schiffswerft um 09.01 Uhr und 48 Maschinen trafen weitere Ziele. 6 B-17-Bomber abgeschossen und 64 beschädigt. 2 Besatzungsmitglieder getötet, 8 verwundet und 61 vermißt. Es wurden eine größere Zahl von Spreng- und Brandbomben, u.a. auf die Kriegsmarinewerft, Deutsche Werke, Ellerbek und Neumühlen-Dietrichsdorf abgeworfen.
  • Am Sonntag dem 12. Dezember 1943 zwischen 12.45 und 13.17 Uhr griffen 367 B-17-Bomber, 93 B-24-Bomber Kiel an. 4 B-17-Bomber und 1 B-24 wurden abgeschossen. Durch den Kombinationseinsatz von Spreng- und Brandbomben wurden große Teile der Kieler Altstadt in Brand gesetzt.

1944

  • Am 4. Januar 1944 griffen 371 B-17-Bomber und 115 B-24-Bomber Kiel an. 7 B-17 und 34 B-24 trafen weitere Ziele in der Umgebung. 11 B-17 und 6 B-24 gingen verloren, 113 B-17 und 19 B-24 wurden beschädigt. Am Ende des Angriffs waren 22 Besatzungsmitglieder tot, 53 wurden verwundet und 170 vermisst. 70 P-38- und 42 P-51-Jäger eskortierten die Bomberstaffel zum Ziel. 1 P-38 und 1 P-51 wurden abgeschossen, 1 P-38 beschädigt. Hier waren 1 Verwundeter und 2 vermisste Besatzungsmitglieder zu beklagen. Es fielen Spreng-und Brandbomben auf den nördlichen Teil der Stadt. Es wurden in der der Preußer-, Lornsen-, Adolf-, Holtenauer-, Waitz- und Gerhardstraße sowie in der Beseler Allee, Breiter Weg und Langersegen viele Häuser zerstört bzw. schwer beschädigt. Das Schloss, der Westbahnhof und die Nordostseehalle wurden bei diesem Angriff schwer beschädigt bzw. zerstört.
  • Am 5. Januar 1944 griffen 119 B-17-Bomber und 96 B-24-Bomber Kiel an.
  • Am 19. Mai 1944 griffen 588 B-17-Bomber die Kieler Innenstadt mit Spreng und Brandbomben an. Zerstört oder schwer beschädigt wurden unter anderem: das Rathaus an der Ecke Fleethörn, der Schwertträgerbrunnen die Reichsbank, die Stadtbücherei und das Oberlandesgericht am Lorenzendamm, die Universität, das Antoniusheim in der Muhliusstraße sowie viele Häuser in der Rathausstraße, Dammstraße, Ziegelteich, Schülperbaum, Knooper Weg, Brunswiker Straße.
  • Am 22. Mai 1944 griffen 342 B-17-Bomber Kiel an. Zerstört wurden beim Angriff das Stadttheater, die Sparkasse und die Kinderklinik am Lorentzendamm, das Arbeitsamt, die Lehrmeierei, das Intendanturgebäude in Düsternbrook, ferner Häuser in der Rathaustraße, Knooper Weg, Kehden-, Holsten-, Küterstraße, Lorentzendamm, Schloßgarten, Brunswiker Straße, Markt, Dänische Straße, Schuhmacherstraße, Flämische Straße, die Persianischen Häuser und die Nikolaikirche, Dahlmannstraße, Koldingstraße, Karl-, Preußer- und die Christianistraße. Des Weiteren gab es schwere Schäden in den Stadtteilen Ellerbek und Wellingdorf.
  • Am 6. Juli 1944 griffen 262 B-24-Bomber Kiel an. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört bzw. beschädigt, u.a. in der Annenstraße, Jungmann-, Holtenauer-, Adolf-, Tirpitz-, Esmarch-, Moltkestraße, Sophienblatt, Königsweg, Papenkamp, Wilhelmplatz, Knooper Weg, Jess-, Ring-, Boninstraße, Schützenwall, Gellertstraße, Winterbeker Weg, Kirchhofallee, Paul-Flemming-Straße, Bellmannstraße, Eichhofkaserne, Hasselmannstraße, Düvelsbeker Weg, Lehmberg, Teichstraße, Niemannsweg, Reventlouallee, Gerhardstrasse, Waitzstraße, Ellerbek, Neumühlen-Dietrichsdorf, das Institut für Weltwirtschaft und Seeverkehr, Howaldtswerke, Deutsche Werke und die Holzhandlung Ahrens, Bartels & Langness.
  • Am 18. Juli 1944 griffen 107 B-24-Bomber Kiel an. Zahlreiche Gebäude und Einrichtungen wurden zerstört bzw. beschädigt, u.a das Bahnhofshotel Sophienblatt, die Germaniawerft, die Deutsche Werke, Gebüde in der Schulstraße, Johannes-, Elisabeth-, Hügelstraße, Anlegebrücke der Fähre auf der Gaardener Seite, Arsenal, Ellerbek, Howaldtswerke, Bohn & Kähler, Kirchhofallee, Gerichtsgebäude, Schützenwall, Ring-, Bonin-, Dänische Straße, die Apotheke in der Fleethörn, Knooper Weg, Prinz-Heinrich-Straße, Prinz-Heinrich-Brücke, Flugplatz Holtenau, Walther & Co., Projensdorfer Straße, Hindenburgschule, Stadtfeldkamp, Stadtkloster, Harmsstraße, Luther-, Lüdemann-, Gellert-, Zastrowstraße und Hasseldieksdammer Weg. Auch der Schützenpark wurde stark beschädigt.
  • Am 4. August 1944 griffen 89 B-24-Bomber Kiel an. Stark beschädigt wurden die Kasernen in der Wik, die Gasanstalt, Fabrik Walther & Co. und das Schleusengelände. Außer Sprengbomben wurden auch Strahlstabbrandbomben mit Zeitzünder abgeworfen.
  • Am 6. August 1944 bombardierten 58 B-24-Bomber den Marine-Stützpunkt in Kiel
  • Am 24. August 1944 um 11.30 Uhr griffen 52 B-24-Bomber die Walther-Werke und die Funkschule am Tannenberg in Kiel an.
  • Am 30. August 1944 griffen 637 B-17-Bomber Ziele in Kiel an. Hierbei gab es starke Zertörungen im Bereich: Bahnhof Hassee, Gärtnerstraße, Hasseer Straße, Saarbrückenstraße, Alte Lübecker Chaussee, Baracken auf der Moorteichwiese, Braustraße, Rendsburger Landstraße, Hamburger Chaussee, Gasometer am Rondeel, Röntgen-, Brommy-, Norddeutsche-, Gaus-, Gebhardstraße, Hollwisch, Ellerbeker Markt, Wohnschiff S. Louis, Deutsche Werke. Außerdem wurden die Feinmechanischen Werkstätten in Neumühlen - Dietrichsdorf stark beschädigt. Das Gut Schrevenborn brannte vollständig ab.

1945

  • Am Sonntag den 11. März 1945 griffen 344 B-24-Bomber die Krupp-, Germania- und U-Boot-Werft in Kiel an. Es kam zu starken Zerstörungen durch Spreng- und Brandbomben im Süden Kiels, der Innenstadt und am Ostufer
  • Am 3. April 1945 griffen 752 B-17-Bomber und 569 P-51-Begleitjäger die U-Boot-Werft in Kiel an. Im gesamten Stadtbereich kam es zu schweren Schäden. Mehrere Kriegsschiffe und sonstige Fahrzeuge im Hafen wurden schwer getroffen, u.a. erhielten der schwere Kreuzer „Admiral Hipper“ zwei und die „Emden“ einen Treffer ab. 20 Personen kamen im Lessing-Bunker durch einen Volltreffer ums Leben. Im Luftschutzbunker Moltke-Stollens kamen 230 Menschen zu Tode.
  • Am 4. April 1945 griffen 505 B-17-Bomber in mehreren Wellen an. Getroffen wurden hierbei alle 3 Werften sowie die Stadtteile Gaarden und Ellerbek und der Flugplatz in Eggebek. Der Angriff forderte 26 Menschenleben.

Literatur

  • Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945. 11. Auflage. Propyläen, München 2002, ISBN 3-549-07165-5
  • Jürgen Jensen, Peter Wulf (Hrsg.): Geschichte der Stadt Kiel. Kiel, 1242–1992, 750 Jahre Stadt. Wachholtz, Neumünster 1991, ISBN 3-529-02718-9.
  • Hedwig Siever: Kiel einst und jetzt - Die Altstadt. Verlag Walter G. Mühlau, 2. Auflage, Kiel 1963
  • Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon, Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 978-3-529-02556-3.

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