Reuden (Calau)

Reuden (Calau)
Reuden
Stadt Calau
Koordinaten: 51° 45′ N, 14° 0′ O51.75472222222214.007222222222Koordinaten: 51° 45′ 17″ N, 14° 0′ 26″ O
Einwohner: 109 (1. Mai 2009)
Eingemeindung: 1. Mai 1974
Postleitzahl: 03205
Vorwahl: 03541
Gutskapelle Reuden

Reuden (niedersorbisch Rudna) ist ein Gemeindeteil von Saßleben und damit Ortsteil der Stadt Calau im nördlichen Teil des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Reuden liegt in der Niederlausitz östlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken.

Nordwestlich von Reuden liegt Gemeindeteil Kalkwitz im Norden der Ort Dubrau, der ein Gemeindeteil der Stadt Vetschau/Spreewald ist sowie der Vetschauer Ortsteil Koßwig. Im Osten grenzt Reuden an die Orte Repten, Erlenau und Bolschwitz. Im Süden folgt Gahlen und weiter im Südosten die Stadt Calau. Westlich von Reuden befindet sich Saßleben.

Geschichte

Ortsgeschichte

Im Jahr 1975 wurde bei Reuden ein Gräberfeld entdeckt, das Tongefäße aus der Zeit um 1200 v. Chr. enthielt. Diese befinden sich heute im Heimatmuseum Calau.

Die erste Erwähnung war im Jahr 1438. Der Name leitet sich vom niedersorbischen Wort ruda für Raseneisenstein ab. Im Jahr 1447 wurde der Ort als Rewden, 1448 als Ruden und 1527 als Reuden genannt. Die sorbische Namensvariante Rudna wurde 1761 und 1843 genannt. Reuden wurde häufig mit dem Ort Plieskendorf erwähnt, beide Orte gehörte bis 1900 denselben Besitzern. Von 1447 bis 1649 war das Gut im Besitz der Familie Zabeltitz. Weitere Besitzer waren die Familie von Minckwitz und die Familie von Liszt. Im Jahr 1690 tauschte der Besitzer Adam Heinrich von Liszt das Gut mit Ernst Matthias von Borcke gegen das Gut Döberitz. Borcke lebte am sächsischen Dresden und ließ, inspiriert von der dortigen Bautätigkeit, das Gut Reuden barock ausbauen. So ließ er unter anderem die Gutskapelle neu gestalten.

Im Ergebnis des Wiener Kongress kam Reuden an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Reuden zum 1952 neugegründeten Kreis Calau und wurde am 1. Mai 1974 nach Saßleben eingemeindet. Mitte der 1980er-Jahre lag Reuden im Bergbauschutzgebiet und war durch den geplanten Tagebau Calau-Nordost bedroht. Der Ort gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz. Am 26. Oktober 2003 wurde Saßleben mit Reuden sowie mit den Orten Mlode, Groß-Mehßow, Kemmen, Bolschwitz und Werchow in Calau eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Reuden von 1875 bis 1971 [1]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 234 1890 246
1910 206 1925 226
1933 192 1939 170
1946 252 1950 261
1964 200 1971 160

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Gutskapelle Reuden ist ein in der Region einmaliges barockes Bauwerk. Sie wurde 1729 eingeweiht. Borcke holte für den Bau Dresdner Bauleute nach Reuden. Leitende Dresdner Bauleute werden in dieser Zeit auch in den Kirchenbüchern als Paten Reudener Kinder genannt. Von 1997 bis 2003 wurde das Gebäude saniert, nachdem als zu DDR-Zeiten verfiel.

Die Kapelle gehört wie das Gutshaus zu den Baudenkmalen in Calau.

Wirtschaft und Infrastruktur

Westlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 13 und nördlich die Bundesautobahn 15.

Seit 1920 werden im Ort Merinoschafe und Ostfriesen-Rindern gezüchtet.

Einzelnachweise

  1. Statistik Brandenburg (PDF)

Literatur

  • Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.

Weblinks


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