Dietrich Haugk

Dietrich Haugk

Dietrich Haugk (* 12. Mai 1925 in Ellrich) ist ein deutscher Regisseur und Synchronsprecher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur absolvierte Dietrich Haugk zunächst eine Schauspielausbildung bei Karl Bock in Bielefeld, die er 1943 in Berlin abschloss. Nach der Einberufung zum Kriegsdienst arbeitete er als Sprecher beim Großdeutschen Rundfunk. Auch nach Kriegsende behielt er seine Arbeit beim Rundfunk bei und arbeitete als Regisseur und Sprecher u.a. beim Berliner Rundfunk, Radio Bremen und dem NWDR, während er in Berlin Zahnmedizin studierte.

1946 debütierte er zudem als Oswald in Ibsens Gespenster in Bielefeld als Theaterschauspieler, wo er auch sein erstes Bühnenengagement erhielt. Neben der Arbeit als Schauspieler war er dabei auch als Regieassistent tätig.

1949 wechselte Haugk an die Junge Bühne Hamburg. Dort gab er mit einer Inszenierung von Heinz Coubiers Aimée oder Der gesunde Menschenverstand sein Debüt als Bühnenregisseur. In den Folgejahren arbeitete er als Spielleiter an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, u.a. in Bielefeld, Hamburg, Berlin, Basel, als Schauspieldirektor in Stuttgart (1957-60)[1] sowie als Gastregisseur in Zürich, Wuppertal und Bochum. Haugk inszenierte dabei ebenso Klassiker wie leichte Komödien.

Ab 1960 arbeitete er auch intensiv als Regisseur für Film- und Fernsehproduktionen. Er inszenierte auch hier leichte Komödien wie Agatha, lass das Morden sein! und die Serie Adrian, der Tulpendieb (mit Heinz Reincke), aber auch Klassikverfilmungen wie Lessings Minna von Barnhelm (unter dem Filmtitel Heldinnen) und Molières Georges Dandin, die Familienserie Harry & Sunny mit Harald Juhnke und sozial- und gesellschaftskritische Dramen wie Die Asche des Siegers. Für den politisch-gesellschaftskritischen Fernsehfilm Ich war Schlemihl... über zwei Mitläufer im Deutschland des 20. Jahrhunderts wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

Darüber hinaus drehte Haugk zahlreiche Episoden für Fernsehserien und –reihen wie Der Kommissar, Tatort, Derrick, Der Alte, Die Männer vom K3, Siska und Praxis Bülowbogen. Außerdem war er in den Folgen Der Alte – Ein ehrenwerter Mann, Derrick – Gesicht hinter der Scheibe sowie dem Fernsehfilm Radiofieber auch als Darsteller zu sehen. Zudem leitete er die Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg.

Darüber hinaus war Dietrich Haugk umfangreich in der Filmsynchronisation tätig und lieh seine Stimme international bekannten Schauspielern wie Dirk Bogarde (Sekunden der Verzweiflung), Montgomery Clift (Verdammt in alle Ewigkeit), Denholm Elliott (Das Herz aller Dinge), Vittorio Gassman (Giuliano – Der Rebell von Sizilien), Gérard Philipe (u.a. Fanfan, der Husar und Teufel im Leib), Donald Pleasence (Ins Paradies verbannt) und Jean-Louis Trintignant (Und immer lockt das Weib).

Dietrich Haugk war in erster Ehe mit der Schauspielerin Suzanne Lyncker und in zweiter Ehe mit der Schauspielerin und Sängerin Johanna von Koczian verheiratet. In dritter Ehe war er mit der Schauspielerin und ORF-Mitarbeiterin Signe Seidel verheiratet, in vierter Ehe mit der Burgschauspielerin Sylvia Lukan. Aus erster Ehe stammt ein Sohn, aus letzter Ehe eine Tochter und ein Sohn.

Filmografie (Auswahl)

  • 1960: Heldinnen
  • 1960: Agatha, lass das Morden sein! (auch Drehbuch)
  • 1963: Amphitryon 38
  • 1964: Georges Dandin
  • 1966: Adrian, der Tulpendieb
  • 1966: Der Richter von London (Drehbuch Tankred Dorst)
  • 1966: Ich war Schlemihl…
  • 1969: Asche des Siegers (nach Georges Conchon)
  • 1973: Wienerinnen
  • 1973: Der Sieger von Tambo
  • 1974: Derrick: Waldweg
  • 1986: Tatort – Tod auf Eis
  • 1989: Radiofieber
  • 1993: Harry & Sunny
  • 2000: Lebenslügen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Ludwigsburg

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