Domdidier

Domdidier
Domdidier
Wappen von Domdidier
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Freiburg
Bezirk: Broyew
Gemeindenummer: 2013i1f3f4
Postleitzahl: 1564
UN/LOCODE: CH DDR
Koordinaten: (567446 / 190704)46.8666657.011674443Koordinaten: 46° 52′ 0″ N, 7° 0′ 42″ O; CH1903: (567446 / 190704)
Höhe: 443 m ü. M.
Fläche: 8.96 km²
Einwohner: 2535 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.domdidier.ch
Karte
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Domdidier ist eine politische Gemeinde im Distrikt Broye des Kantons Freiburg in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Domdidier liegt auf 443 m ü. M., 7 km nordöstlich von Payerne (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am Südrand der Broyeebene und auf den angrenzenden sanft geneigten Hängen, am Fuss des Grand Belmont, im nordwestlichen Freiburger Mittelland.

Die Fläche des 9.0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Broyeebene und des anschliessenden Molassehügellandes. Der nördliche Gemeindeteil wird von der breiten Broyeebene eingenommen. Das Gebiet reicht über die kanalisierten Flussläufe von Ruisseau de la Baume und Arbogne bis jenseits der Broye. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden über den sanft geneigten Hang, der in verschiedene durch den eiszeitlichen Rhônegletscher geformten Hügel untergliedert ist, über die Waldhöhe von Chany bis in den ausgedehnten Wald des Grand Belmont, auf dem mit 658 m ü. M. der höchste Punkt von Domdidier erreicht wird. Dieser Gemeindeteil wird durch den Ruisseau de Coppet zur Arbogne entwässert. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 13 % auf Siedlungen, 15 % auf Wald und Gehölze, 71 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Domdidier gehören die Weiler Pra Gaud (500 m ü. M.) im Tal des Ruisseau de Coppet, Eissy (542 m ü. M.) auf einem Geländevorsprung beim Waldhügel Chany und Granges-Rothey (590 m ü. M.) auf einem Hochplateau am Nordabhang des Grand Belmont sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Domdidier sind Léchelles, Russy, Dompierre und Saint-Aubin im Kanton Freiburg sowie Missy, Avenches und Oleyres im Kanton Waadt.

Bevölkerung

Mit 2535 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) gehört Domdidier zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 86.3 % französischsprachig, 5.8 % deutschsprachig und 3.1 % sprechen Portugiesisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Domdidier belief sich 1850 auf 743 Einwohner, 1900 auf 847 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl langsam an. Erst seit 1960 (1159 Einwohner) wurde ein rasches Bevölkerungswachstum verbunden mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 40 Jahren verzeichnet.

Wirtschaft

Domdidier war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau und der Obstbau dank der fruchtbaren Böden in der Broyeebene sowie die Viehzucht einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung.

Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Seit den 1960er Jahren haben sich in Domdidier zahlreiche Betriebe niedergelassen. Eine grössere Gewerbe- und Industriezone entstand in der Broyeebene nördlich der Eisenbahnlinie. Heute sind in der Gemeinde Unternehmen der Elektrobranche (Wago Contact SA), der Nahrungsmittelindustrie, des Baugewerbes, der Telekommunikation, des Maschinenbaus und mechanische Werkstätten vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich Domdidier auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Payerne und Freiburg arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse 1 von Bern via Payerne nach Lausanne, die vor der Eröffnung der Autobahn von Bern in die Westschweiz sehr stark frequentiert war. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Lausanne-Bern), die im Jahr 1997 eröffnet wurde und den nördlichen Gemeindeteil durchquert, befindet sich rund 2.5 km vom Ortskern entfernt.

Am 25. August 1876 wurde die Eisenbahnlinie von Murten nach Payerne mit einem Bahnhof in Domdidier in Betrieb genommen. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgen Buslinien der Transports publics Fribourgeois, die von Domdidier aus nach Portalban (teilweise bis Gletterens) und nach Freiburg verkehren.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Domdidier war schon sehr früh besiedelt, was durch die Funde eines römischen Gräberfeldes und von Fundamenten eines Mausoleums aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus belegt werden konnte. Damals führte die Römerstrasse von Aventicum (rund 4 km nordöstlich des heutigen Domdidier) nach Octodurum (Martigny) oder nach Eburodunum (Yverdon-les-Bains) durch das Gebiet.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1162 unter dem Namen Donno Desiderio. Später erschienen die Bezeichnungen Sanctus Desiderius (1228), Dundedier und Dognodiderio (1267). Der Ortsname geht auf das latinisierte Domnus Desiderius (Heiliger Desiderius/Didier) zurück.

Seit dem Mittelalter bildete Domdidier eine Herrschaft, die zunächst den Grafen von Neuenburg unterstand, 1267 an die Herren von Montagny und ab 1405 in den Einflussbereich der Grafen von Savoyen kam. Die Herrschaft Domdidier erlebte daraufhin zahlreiche Besitzerwechsel. Seit dem späten 14. Jahrhundert erhielten die Bürger von Domdidier gewisse Freiheiten, die später auch unter den neuen Herrschaften immer wieder erneuert wurden.

1478 gelangte das Dorf durch Kauf unter die Oberhoheit von Freiburg und wurde der Vogtei Montagny zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Domdidier während der Helvetik bis 1803 zum Bezirk Avenches, danach zum Bezirk Montagny und ab 1831 zum Bezirk Dompierre, bevor es 1848 in den Bezirk Broye eingegliedert wurde.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Saint-Didier erhielt ihre heutige Gestalt beim Neubau in den Jahren 1837 bis 1842. In Domdidier gibt es zwei Kapellen: die Kapelle Notre-Dame de Compassion, die an der Stelle einer frühchristlichen Kirche aus dem 5. oder 6. Jahrhundert errichtet wurde, und die Kapelle von Coppet. Das Schloss von Domdidier wurde 1527 erbaut. Es ist eine dreigeschossige Anlage mit einem vorgebauten Treppenturm, deren äussere Gestalt seit der Erbauungszeit kaum verändert wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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