- Duchroth
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Wappen Deutschlandkarte 49.7836111111117.7386111111111247Koordinaten: 49° 47′ N, 7° 44′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Kreuznach Verbandsgemeinde: Bad Münster am Stein-Ebernburg Höhe: 247 m ü. NN Fläche: 9,68 km² Einwohner: 563 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km² Postleitzahl: 55585 Vorwahl: 06755 Kfz-Kennzeichen: KH Gemeindeschlüssel: 07 1 33 027 Adresse der Verbandsverwaltung: Rheingrafenstraße 11
55583 Bad Münster am Stein-EbernburgWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Manfred Porr Lage der Ortsgemeinde Duchroth im Landkreis Bad Kreuznach Duchroth ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Duchroth liegt 240 m über dem Meeresspiegel im Naherholungsgebiet Rheingrafenstein, südlich des Hunsrücks, zwischen der Kurstadt Bad Kreuznach und der Edelsteinstadt Idar-Oberstein, unweit dem benachbarten Odernheim am Glan, wo die Glan in die Nahe mündet.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 633 mm. Die Niederschläge liegen im unteren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 27% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 15% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1128 erstmals in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Adalbert I. als Royde erwähnt; sie bezieht sich auf die Zeit des Erzbischofs Willigis (ab 975). Darin wird das Dorf verpflichtet, die St. Marien-Kapelle auf dem Disibodenberg teilweise zu unterhalten.
Im Jahre 1418 stritten Herzog Stephan von Zweibrücken, Sohn des Kaisers Ruprecht von der Pfalz, und Graf Friedrich von Montfort um das Dorf. Während des sog. „Duchrother Kriegs“ kam es auf beiden Seiten zu Toten und Verletzten sowie zu Raub und Brand im Dorf.
Im 16. Jahrhundert wurde das Rathaus errichtet, das heute eines der ältesten in Rheinland-Pfalz ist.
Im 17. und 18. Jahrhundert führten die wirtschaftlich schweren Zeiten dazu, dass viele nach Russland, Amerika oder nach Südosteuropa (Batschka, Banat) auswanderten. Johann Eimann aus Duchroth ist ein Siedlungspionier, der die Siedlungsgeschichte der Batschka begründet hat.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wurde Duchroth durch seinen Landesherrn Christian IV. gezwungen an der Lotterie zur Erbauung der Zweibrücker Herzogsvorstadt teilzunehmen. Tatsächlich gewann das Los des Dorfes. Gewonnen wurde ein Gebäude am Herzogsplatz. Dieses wurde sofort verkauft und mit dem Erlös eine Woche durchgefeiert.
Das Dorf, wie es sich 1798 darstellte, ist durch eine von Eimann aus dem Gedächtnis angefertigte Skizze überliefert. Der Plan zeigt die noch heute größtenteils vorhandene Dorfstruktur, kreisförmig umschlossen von Ringpfad und Graben.
Durch den Wiener Kongress kam das bislang pfälzische Duchroth zu Bayern, wo es bis 1945 verblieb und zum Rheinkreis, ab 1838 Rheinpfalz genannt, gehörte. 1848 standen viele Duchrother auf Seite der nationalen Freiheitsbewegung, weshalb eine längere Zeit im Dorf eine Kompanie bayrischer Jäger zur Strafe einquartiert war. Der Duchrother August Geib war Gründungsmitglied der SPD und ihr erster Schatzmeister.
Bei der Gebietsreform 1969 wurde der Ort vom Landkreis Rockenhausen in den Landkreis Bad Kreuznach umgegliedert. Kirchlich gehört Duchroth weiterhin zur Evangelischen Kirche der Pfalz und zum Bistum Speyer.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Duchroth besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[2]
Bilder
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Duchroth gehört zum „Weinbaubereich Nahetal“ im Anbaugebiet Nahe. Im Ort sind elf Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 35 Hektar. Etwa 85 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch 36 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche war mit 59 Hektar annähernd doppelt so groß.[3]
Verkehr
- Im Norden verläuft die Bundesstraße 41.
- In Norheim und Staudernheim sind Bahnhöfe der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Eimann (1764-1847), deutscher Kolonist im Königreich Ungarn
- August Geib (1842-1879), frühsozialistischer Lyriker, Buchhändler und Mitglied des deutschen Reichstages.
- Astrid Frick, Nahe-Weinkönigin 2003/2004
- Christine Dautermann, Nahe-Weinkönigin 2008/2009
Siehe auch
Weblinks
Commons: Duchroth – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
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