Ernst Theodor Echtermeyer

Ernst Theodor Echtermeyer

Ernst Theodor Echtermeyer (* 12. August 1805 in Liebenwerda; † 6. Mai 1844 in Dresden) war Schriftsteller, Literaturhistoriker, Ästhetiker und Philosoph.

Echtermeyer studierte in Halle (Saale) die Rechte, wechselte aber nach Berlin und studierte hier Philosophie und deutsche Philologie. Er promovierte 1831 und wurde darauf an das Königliche Paedagogicum der Franckeschen Stiftungen in Halle berufen. Mit seinem Kollegen Arnold Ruge gab er die Hallischen Jahrbücher für Wissenschaft und Kunst heraus, in denen sein protestantistischer Liberalismus gegen "Romantizismus" und die "romantisierende" Literatur polemisch verteidigt wurde. Als heiles Gegenbild gegen die kritikwürdigen Tendenzen seiner Zeit stellt Echtermeyer (besonders in dem Essay Der Protestantismus und die Romantik) die Kunst Goethes und Schillers. Heine hat die Hallischen Jahrbücher "fürchterliche Totschlagblätter" genannt. Echtermeyer wurde von den Zensurbehörden drangsaliert und verlegte, um Verfolgungen zu entgehen, seinen Wohnsitz 1841 nach Dresden. Zusammen mit Ruge gab er den Deutschen Musenalmanach (1840) heraus. Echtermeyer war auch ein Junghegelianer. Mit Moritz Seyffert schrieb er: Anthologie aus neuern lateinischen Dichtern (Halle 1834-35, 2 Tle.) und Carmina aliquot Goethii et Schilleri latine reddita (Halle 1833), mit Ludwig Henschel und Karl Joseph Simrock: Quellen des Shakespeare in Novellen, Märchen und Sagen (Berlin 1831, 3 Bde.; zweite, von Simrock allein bearbeitete Auflage, Bonn 1870, 2 Bde.). Seine Mustersammlung deutscher Gedichte für gelehrte Schulen (Halle 1836) war bis zum Ende des 20. Jahrhunderts die bedeutendste deutsche Gedichtsammlung, durch die Geschmack und Stil vieler Schülergenerationen geprägt wurden. (Bearbeitet durch Benno von Wiese 1981, zuletzt durch Elisabeth K. Paefgen und Peter Geist 2005.)

In Bad Liebenwerda war bis 2007 das Echtermeyer-Gymnasium nach ihm benannt.

Literatur

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