- Gottes Werk und Teufels Beitrag (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Gottes Werk und Teufels Beitrag Originaltitel The Cider House Rules Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1999 Länge 126 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Lasse Hallström Drehbuch John Irving (auch Roman) Produktion Richard N. Gladstein Musik Rachel Portman Kamera Oliver Stapleton Schnitt Lisa Zeno Churgin Besetzung - Tobey Maguire: Homer Wells
- Charlize Theron: Candy Kendall
- Delroy Lindo: Mr. Rose
- Erykah Badu: Rose Rose
- Paul Rudd: Wally Worthington
- Michael Caine: Dr. Wilbur Larch
- Kieran Culkin: Buster
- Erik Per Sullivan: Fuzzy
- Jane Alexander: Schwester Edna
- J. K. Simmons: Ray Kendall
Gottes Werk und Teufels Beitrag (Originaltitel: The Cider House Rules) ist eine Literatur-Verfilmung nach dem gleichnamigen Roman von John Irving. Die Hauptrolle spielt Tobey Maguire.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Vereinigte Staaten, 1939–1945: Der junge Homer Wells wächst bei dem angesehenen Arzt Dr. Wilbur Larch auf, nachdem seine Mutter ihn in Larchs Klinik und Waisenhaus St. Cloud’s zur Welt brachte. Er wird zweimal adoptiert, kehrt jedoch immer wieder nach St. Cloud’s zurück, bis er zu alt für eine Adoption geworden ist. Dr. Larch entwickelt zu Homer eine besondere Vater-Sohn-Beziehung. Als dieser älter wird, bildet Dr. Larch ihn als Arzt aus. In der Klinik werden Frauen, die ungewollt schwanger wurden, entbunden. Dr. Larch führt aber auch, was zu dieser Zeit illegal war, Abtreibungen durch. Homer wird ein guter Arzt und Gynäkologe, weigert sich aber Abtreibungen durchzuführen.
Eines Tages kommen die hübsche Candy und ihr Freund Wally in die Klinik, um eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Homer packt die Gelegenheit das Waisenhaus zu verlassen beim Schopfe und fährt mit den beiden an die Küste. Dort kommt er bei Wallys Familie unter, bei der er als Apfelpflücker Geld verdienen kann. Er versteht sich gut mit Wally, dieser muss aber die Plantage bald verlassen, um als Pilot im Zweiten Weltkrieg zu kämpfen. Während Wallys Abwesenheit kommen Candy und Homer sich näher.
Homer ist glücklich und ignoriert die Briefe, die Dr. Larch ihm schreibt und ihn bittet, ins Waisenhaus zurückzukommen. Der Arzt soll nämlich aufgrund seiner „nichtchristlichen“ Haltung ersetzt werden. Dr. Larch fälscht Diplome für Homer und möchte, dass er eingestellt wird. Doch Homer weigert sich von seinem neuen Zuhause und Candy fortzugehen. Mit seiner „Berufung“ als Arzt und seiner Ausbildung will er nichts mehr zu tun haben und verschweigt sein Können.
Schließlich wird er mit seiner medizinischen Ausbildung und der Frage nach Abtreibungen konfrontiert, als Rose, die zur schwarzen Familie der Arbeiter auf der Apfelplantage gehört, schwanger wird. Als Homer erfährt, dass ihr eigener Vater sie geschwängert hat, ist er bereit zu helfen und führt die Abtreibung durch. Nachdem ihr Vater sie ein weiteres Mal belästigt, fügt sie ihm tödliche Messerstiche zu und flieht.
Homer gerät erneut in einen Konflikt, als sich ankündigt, dass Wally gelähmt aus dem Krieg zurückkehren wird. Da erhält er einen Brief aus dem Waisenhaus und erfährt, dass Dr. Larch gestorben ist. Daraufhin trennt er sich von Candy und geht zurück ins Waisenhaus, um dort als Arzt zu arbeiten.
Kritik
„Verfilmung des Romans von John Irving, die die Vorlage zugunsten einer atmosphärisch dichten, stimmungsvollen Initiationsgeschichte entschlackt. Zwar wird dabei der in der Vorlage weit subtiler ausdifferenzierte Diskurs über die Determinanten des menschlichen Daseins vereinfacht (vor allem in der gelegentlich etwas sentimentalen Verklärung der Abtreibungsproblematik), dennoch wird pointiert die Ambivalenz von Gut und Böse als zwei Seiten einer Medaille versinnbildlicht. Hervorragend inszeniert und gespielt, brillant fotografiert.“
– Lexikon des Internationalen Films
„Nie hätte man bei der Lektüre an Michael Caine (als Larch) oder Tobey Maguire (als Homer) gedacht - und jetzt kann man sich niemanden sonst in diesen Rollen vorstellen. Sie und der ganze Film vermitteln die Essenz des Romans. Fazit: Fast so toll wie das Buch.“
– Karl-Heinz Schäfer bei Cinema[1]
„Doch trotz alledem scheint mir „The Cider House Rules” von angesprochenen, angedeuteten Themen überfrachtet: die Problematik im Waisenhaus, Inzest, Abtreibung, Kinder-Eltern-Verhältnis, die Dreiecksgeschichte Homer-Candy-Wally verbunden mit der Frage Freundschaft, die Problematik Erwachsenwerden, Verhältnis Homer-Dr. Larch – „The Cider House Rules” schneidet dies alles an, verknüpft dies in die Geschichte Homers, verfolgt einiges bis zu einem gewissen Punkt, ohne allerdings einer Frage wirklich bis „zum Ende” nachzugehen. Das setzt die zweifellos an etlichen Punkten nahe gehende Geschichte einer gewissen Beliebigkeit aus und nimmt den in Bezug genommenen Konflikten ein gutes Stück an Dramatik.“
– Ulrich Behrens bei filmstarts.de[2]
Hintergrund
Der Film wurde an Schauplätzen in Vermont, Maine, New Hampshire und Massachusetts gedreht. Da der Umfang des Romans nicht in einen Spielfilm gepasst hätte, änderte John Irving für das Drehbuch die Geschichte des Romans in etlichen Details. Autor John Irving war von der Verfilmung so angetan, dass er eine Gastrolle als Bahnhofsvorsteher spielte. Irvings Sohn Colin ist in der Rolle von Major Winslow zu sehen.
Auszeichnungen
Oscar in den Kategorien:
- Bester Nebendarsteller: Michael Caine
- Bestes adaptiertes Drehbuch: John Irving
Nominierung in den Kategorien
- Beste Ausstattung: David Gropman, Beth A. Rubino
- Beste Regie: Lasse Hallström
- Bester Filmschnitt: Lisa Zeno Churgin
- Beste Musik: Rachel Portman
- Bester Film
- Golden Globes 2000
Nominierung in den Kategorien:
- Bester Nebendarsteller: Michael Caine
- Bestes Filmdrehbuch: John Irving
- BAFTA Awards 2000
Nominierung in der Kategorie:
- Bester Nebendarsteller: Michael Caine
- Satellite Awards 2000
Golden Satellite Award in der Kategorie:
- Bestes adaptiertes Drehbuch: John Irving
Nominierung in den Kategorien:
- Bester Nebendarsteller: Michael Caine
- Beste Nebendarstellerin: Erykah Badu
- Beste Nebendarstellerin: Charlize Theron
Auszeichnung in der Kategorie:
- Bester Nebendarsteller: Michael Caine
- Bestes Schauspielensemble: Jane Alexander, Erykah Badu, Kathy Baker, Michael Caine, Kieran Culkin, Delroy Lindo, Tobey Maguire, Kate Nelligan, Paul Rudd, Charlize Theron
Literatur
- John Irving, Gottes Werk und Teufels Beitrag, 2001 Diogenes Verlag AG Zürich, ISBN 3-257-23195-4
- Drehbuch mit zahlreichen Fotos.
- John Irving, My Movie Business, 2000 Diogenes Verlag AG Zürich, ISBN 3-257-06238-9
- Bebildeteter Werkstattbericht über die Verfilmung des Romans Gottes Werk und Teufels Beitrag.
Weblinks
- Gottes Werk und Teufels Beitrag in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Gottes Werk und Teufels Beitrag bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Gottes Werk und Teufels Beitrag - Fotos
Belege
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