Hans-Joachim von Hopffgarten

Hans-Joachim von Hopffgarten

Hans-Joachim von Hopffgarten (* 12. September 1915 in Ohrdruf; † 2000) war Major der Wehrmacht und später Generalleutnant der Bundeswehr. Ein von ihm verfasstes Gutachten war der Auslöser der Spiegel-Affäre von 1962.[1][2]

Karriere

Hans-Joachim von Hopffgarten ist der Sohn eines Beamten und besuchte ein Gymnasium. Im April 1935 trat er als Fahnenjunker in die Wehrmacht ein, absolvierte die Kriegsschule Potsdam, die Panzertruppenschule Wünsdorf und verbrachte zwei Jahre an der Heeressportschule Wünsdorf. Vom 15. September 1939 bis Oktober 1940 war v. Hopffgarten Kompaniechef im Kradschützenbataillon 1, danach im Kradschützenbataillon 61. Anfang Dezember 1941 wurde er verwundet und war für fünf Monate außer Gefecht. Ab Oktober 1942 absolvierte v. Hopffgarten einen zweimonatigen Bataillonsführerlehrgang für schnelle Truppen in Paris, ab Dezember war er Taktiklehrer für Offizierslehrgänge an der Schule für schnelle Truppen in Groß-Glienicke. Am 15. Oktober 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt, von April bis Oktober 1943 absolvierte er einen Generalstabslehrgang an der Kriegsakademie Hirschberg in Schlesien. Am 1. November 1944 wurde er zum Major befördert, in den Generalstab versetzt und zum Inspekteur der Schulen der Panzertruppen kommandiert, um acht Wochen später erneut in die Führerreserve versetzt zu werden. Vom 1. Februar bis 30. März 1945 diente v. Hopffgarten als Ia im Stab der Panzer-Grenadier-Division „Kurmark“. Anschließend wurde er als Offizier zbV. zum OKW/Wehrmachtführungsstab abkommandiert. Im Mai 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft.[3][4]

Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft 1946 war v. Hopffgarten zunächst als Gespannführer und Zimmermannsgeselle tätig, 1950 wurde er Sportlehrer in einem Verein. Ab 1952 war er für das Amt Blank tätig, am 13. Oktober 1955 trat er als Major in die neu gegründete Bundeswehr ein. Bis September 1958 und vom 1. Februar 1961 bis 30. September 1964 fand er in verschiedenen Führungsstäben des Bundesministeriums der Verteidigung - zuletzt als Referent - Verwendung. Dazwischen war er Chef des Stabes bei der 7. Panzerdivision in Unna. Ab 1. Oktober 1964 führte v. Hopffgarten für zweieinhalb Jahre die Panzerbrigade 3 in Nienburg. Seine Beförderung zum Brigadegeneral erfolgte am 25. August 1966.[3][4]

Von April 1977 bis Mai 1969 war v. Hopffgarten Direktor der Abteilung Streitkräfte und stellvertretender Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Am 1. Mai 1969 löste er dann Generalmajor Frh. Freytag von Loringhoven als Kommandeur der 5. Panzerdivision in Schloß Oranienstein in Diez ab, zwei Monate später erfolgte die Beförderung zum Generalmajor. Ab September 1970 diente v. Hopffgarten als stellvertretender NATO-Befehlshaber der alliierten Streitkräfte "Ostseezugänge", im Oktober erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant. Ende September 1973 wurde er durch Generalleutnant Hans Werner Mehlen abgelöst und trat in den Ruhestand. Am 22. Dezember 1973 wurde Hans-Joachim von Hopffgarten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Zur Rolle Hopffgartens in der Spiegel-Affäre siehe z.B. Rudolf Augstein: Wie es zur SPIEGEL-Affäre kam, DER SPIEGEL 33/1966, S. 21-29
  2. Weiterführende Literatur
  3. a b c Dermot Bradley (Hrsg.): Die militärischen Werdegänge der Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997, Bd. 2.2, ISBN 978-3-7648-2370-2, S. 436ff.
  4. a b c Vgl. Munzinger-Archiv

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