Hoof (Schauenburg)

Hoof (Schauenburg)
Hoof
Gemeinde Schauenburg
Koordinaten: 51° 17′ N, 9° 20′ O51.283469.341039379Koordinaten: 51° 17′ 0″ N, 9° 20′ 28″ O
Höhe: 379 m ü. NN
Einwohner: 3.200
Eingemeindung: 1. Aug. 1972
Postleitzahl: 34270
Vorwahl: 05601

Hoof ist ein Ortsteil der Gemeinde Schauenburg im nordhessischen Landkreis Kassel.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Hoof befindet sich etwa 11km südwestlich von Kassel in der nach dem Ort benannten Hoofer Pforte, einer mit der Bauna in Richtung Südosten verlaufenden Talsenke zwischen dem Hohen Habichtswald (bis 614,7 m ü. NN) im Norden und dem Langenberg (bis 557 m) im Süden. Es liegt zentral in der Gemeinde Schauenburg zwischen den Orten Breitenbach im Westen und Elgershausen im Osten und breitet sich am Zusammenfluss der Vorderen und Hinteren Bauna zur Bauna hin aus.

Die Topografie von Hoof weist eine starke Hanglage mit etwa 100m Höhenunterschied im bebauten Ortsgebiet (310 bis 410m) auf. Etwa 90m oberhalb bzw. westlich von Hoof befinden sich auf dem 500m hohen Schauenburger Burgberg die Überbleibsel der Burgruine Schauenburg.

Zudem führen Abschnitte des Baunapfads und des Herkuleswegs durch Hoof.

Geschichte

Das Dorf wird erstmals im Jahre 1315/18 als daz nuwe hus erwähnt. Historische Namensformen waren im Hobe (1366) und der Hoff (1585 u. 1747).

Grabstein des letzten von Dalwig zu Schauenburg am Wolwerskopf

Der Ortsname bezieht sich auf den ersten Siedlungskern des Dorfs, das am Fuß der Schauenburg von dem dort ansässigen Rittergeschlecht von Dalwig noch deutlich vor dem Dreißigjährigen Krieg gegründet wurde. Der namensgebende Gutshof ist in veränderter Form bis heute erhalten und wird weiterhin landwirtschaftlich genutzt, während die auf dem Burgberg gelegene Festung nur noch in Rudimenten erkennbar ist.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Hessischen Landgrafen und den Mainzer Erzbischöfen führten zeitweise zu einer Teilung des Dorfes in einen nordwestwärts gelegenen mainzischen und einen weiter östlich gelegenen hessischen Teil.

In der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807-1813) war Hoof Verwaltungssitz des Kantons Hoof.

Seit dem 1. August 1972 ist die damalige Kerngemeinde Hoof ein Ortsteil der (Groß-)Gemeinde Schauenburg. Vom 31. Dezember 1971 bis zum 31. Juli 1972 gehörten zu der Gemeinde Hoof die Ortsteile Martinhagen, Breitenbach und Elmshagen, die daraufhin in die Gemeinde Schauenburg aufgingen.[1]

Hoofer Seekuh

1978 sorgte ein bemerkenswerter Fund eines Wirbeltierskeletts im Alt-Tertiär von Hoof auf einem Gartengrundstück direkt neben der Kassel-Naumburger Eisenbahn für viel Aufsehen.[2]

Die Überreste der berühmten Seekuh, ein etwa 30 Millionen Jahre altes Fossil waren kurze Zeit im Ort in der Schauenburghalle ausgestellt. Mittlerweile kann man sich die Überreste im Naturkundemuseum Ottoneum in Kassel anschauen.

Ortsbild

Der alte Ortskern mit hessischem Fachwerk, das nur in einzelnen Fällen durch besondere Qualität besticht, liegt im oberen Drittel des Gefälles vorwiegend nördlich der Hauptstraße (Korbacher Straße).

Nennenswerte Baudenkmäler sind das von Dalwigsche Gutshaus, das direkt an der Hauptstraße gelegen ist, sowie der eigentliche, oben bereits erwähnte Gutshof, der sich heute im Besitz der Familie von Kiekebusch befindet, seitdem die Familie von Dalwig im Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts das Anwesen veräußert hat.

Erwähnenswerte größere Gewerbebetriebe existieren mit Ausnahme eines großen Sägewerks nicht. Durch eine allgemein als etwas unglücklich angesehene Bauplanung befinden sich größere Geschäfte mittlerweile nur noch auf halber Strecke zu dem tiefer gelegenen Ortsteil Elgershausen.

Die Bevölkerung pflegte früher von Lohnarbeit auf den großen Höfen, karger eigener Landwirtschaft oder Arbeit Untertage (Zeche Marie, Roter Stollen im Habichtswald) zu leben. Heute wohnen in Hoof zahlreiche Pendler, die im Volkswagenwerk Baunatal oder in Kassel arbeiten.

Blick vom Wolwerskopf auf die Kirche

Kirchengebäude

Wie auch die ehemalige Kirche, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert thront die heutige neugotische Kirche sichtbar auf einem Felsvorsprung über dem Dorf.

Vor der Reformation stand Hoof unter dem Dekanat Fritzlar, ab 1872 gehörte es zur protestantischen Klasse Wilhelmshöhe.

Öffentliche Einrichtungen

Im Ort steht das Rathaus, eine Gemeindebücherei sowie eine Grillhütte.

Hoof ist außerdem Standort der Schauenburghalle.

Sonstiges

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hoof im Historischen Ortslexikon Hessen
  2. Naturparkzentrum Habichtswald

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