Hürtgenwald

Hürtgenwald
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Hürtgenwald
Hürtgenwald
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hürtgenwald hervorgehoben
50.7172222222226.3797222222222380
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Düren
Höhe: 380 m ü. NN
Fläche: 88,04 km²
Einwohner:

8.668 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km²
Postleitzahl: 52393
Vorwahl: 02429
Kfz-Kennzeichen: DN
Gemeindeschlüssel: 05 3 58 016
Gemeindegliederung: 13 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
August-Scholl-Straße 5
52393 Hürtgenwald
Webpräsenz: www.huertgenwald.de
Bürgermeister: Axel Buch (CDU)
Lage der Gemeinde Hürtgenwald im Kreis Düren
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Über dieses Bild

Hürtgenwald ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Düren.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Nationalpark Eifel in der Rureifel und im Naturpark Nordeifel. Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist am Forsthaus Jägerhaus am Langschoß auf 566 m ü. NN, der niedrigste zwischen Gey und Birgel auf 170 m ü. NN.

Nachbargemeinden

im Kreis Düren

in der Städteregion Aachen

Gemeindegliederung

Rathaus in Kleinhau

Die Ortsteile Simonskall und Vossenack sind als Erholungsorte anerkannt.

Geschichte

Im Gemeindebereich fand 1944 die Allerseelenschlacht um Vossenack und Hürtgen statt. Die Schlacht im Hürtgenwald tobte von Ende September 1944 bis zum Februar 1945.

General James M. Gavin, der Kommandeur der 82. US-Fallschirmjägerdivision, urteilte nach dem Kampf:

„Es war die verlustreichste, unproduktivste und schlechtest geführte Schlacht, die unsere Armee geschlagen hat.“[2]

Schweres Infanteriegeschütz der deutschen Streitkräfte im Wald von Hürtgenwald, 22. November 1944

An der Schlacht nahm auch der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway als Kriegsreporter teil. Er verarbeitete seine traumatischen Erlebnisse später teilweise in seinem Roman „Über den Fluss und in die Wälder“.

Die Konejung Stiftung: Kultur hat über diese Schlacht einen Film herausgegeben, der durch Interviews mit Zeitzeugen aus Deutschland und den USA sowie Filmaufnahmen aus den US National Archiven und privaten Archiven das schreckliche Geschehen veranschaulicht.

Der Name Hürtgenwald bezog sich bis zu diesen Ereignissen lediglich auf das staatliche Forstamt. Die US-amerikanische Bezeichnung des gesamten Gebietes mit „Huertgen Forest“ führte erst bei einer späteren Gebietsreform zum Namen „Hürtgenwald“.

Im Ortsteil Bergstein finden sich heute noch am Burgberg Reste eines mittelalterlichen Burghügels mit Aussichtsturm sowie ein Bunker des Westwalls.

Entstehung/Eingemeindungen

Aus dem im 19. Jahrhundert durch die Verschmelzung der Bürgermeistereien Straß und Bergstein entstandenen Amt Straß-Bergstein (Verwaltungssitz in Gey) ging am 1. Juli 1969 die Gemeinde Hürtgenwald hervor.[3]

Der § 9 des „Gesetzes zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Düren vom 24. Juni 1969“ sagt: „Die Gemeinden Bergstein, Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau und Straß (Amt Straß-Bergstein) werden zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Hürtgenwald.“

Das Amt Straß-Bergstein umfasste acht Gemeinden, nämlich Bergstein-Zerkall, Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau, Straß-Langenbroich-Horm und Untermaubach-Bilstein.

Ab 1969 bestand das Amt Straß-Bergstein aus den Gemeinden Hürtgenwald und Untermaubach-Bilstein.

Am 1. Januar 1972 erfolgte die letzte kommunale Neugliederung durch das Aachen-Gesetz, wobei die Gemeinde Hürtgenwald um die ehemalige Gemeinde Vossenack vergrößert wurde.[4]

Politik

Gemeinderat

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 67,9 % (+1,2 Pp.)
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
55,6%
19,0%
11,0%
7,1%
5,1%
2,2%
EB Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-4,9%
-3,9%
+2,5%
-0,9%
+5,1%
+2,2%
EB Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel

Die 28 Sitze des Gemeinderats verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 30. August 2009)

Wappen

Das Wappen ist ein dreigeteilter Schild: Auf grünem Grund ein goldgelber Göpel und je ein silberweißer Kiefernzapfen in den drei grünen Feldern.

Der Göpel teilt das Wappen auf, wodurch die Zusammensetzung von Hürtgenwald aus verschiedenen Ortschaften symbolisiert werden soll, die früher zu den Ämtern Straß, Bergstein und Simmerath gehörten. Die Zapfen verweisen auf die umliegenden Wälder, die das Landschaftsbild prägen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ehrenfriedhof Hürtgen

Museen

Ehrenfriedhöfe im Hürtgenwald

Die beiden Ehrenfriedhöfe im „Hürtgenwald“ sind der Ehrenfriedhof Vossenack in Vossenack etwa 500 Meter hinter dem Ortsende an der Simonskaller Straße und der Ehrenfriedhof Hürtgen in Hürtgen etwa 500 Meter hinter dem Ortsende unmittelbar an der Bundesstraße 399, jeweils aus Richtung Düren gesehen.

Bauwerke

Der Burgberg, wie er von oberhalb Brandenberg zu sehen ist

Wirtschaft und Infrastruktur

Maubacher Bleiberg

Von 1948 bis 1968 wurde neben dem Ort Horm im Maubacher Bleiberg Erzabbau betrieben. Später befand sich hier die Mülldeponie für den Kreis Düren.

Verkehr

Die Bundesstraße 399 durchzieht die Gemeinde von Nordosten nach Südwesten zwischen den Ortschaften Gey und Raffelsbrand, die L 11 von Südosten nach Nordwesten zwischen den Gemeindeteilen Kleinhau und Zerkall.

Zerkall ist auch durch die Rurtalbahn erschlossen.

Bildung

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. http://www.konejung-stiftung.de/You_Enter_Germany_DE.htm
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  4. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Literatur

  • Dieter Robert Bettinger, Hans-Josef Hansen, Daniel Lois: Der Westwall von Kleve bis Basel. Auf den Spuren deutscher Geschichte. Nebel Verlag, Eggolsheim, 2. aktualiesierte und erweiterte Auflage 2008, ISBN 978-3-89555-414-8
  • Alexander Kuffner: Zeitreiseführer Eifel 1933–1945. Helios, Aachen 2007, ISBN 978-3-938208-42-7.
  • Hans-Josef Hansen (Hrsg.): Auf den Spuren des Westwalls. Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Aachen, 2009, ISBN 3-925087-76-1
  • Manfred Groß, Horst Rohde, Rudi Rolf: Der Westwall – Vom Denkmalwert des Unerfreulichen. Rheinland-Verlag GmbH Köln, 1997, ISBN 3-7927-1668-2
  • Adolf Hohenstein und Wolfgang Trees: Hölle im Hürtgenwald. Triangel-Verlag, ISBN 3-922974-01-5
  • Rainer Monnartz: Hürtgenwald 1944/45 – Militärgeschichtlicher Tourenplaner. Helios-Verlag Aachen, ISBN 978-3-938208-68-7
  • Matthias Thömmes: Tod am Eifelhimmel. Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Aachen, ISBN 3-933608-04-X
  • Peter Többicke: Militärgeschichtlicher Reiseführer Hürtgenwald. Taschenbuch Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH Hamburg, ISBN 3-8132-0735-8
  • Wolfgang Trees: Schlachtfeld zwischen Maas und Rhein. Triangel Verlag Aachen, ISBN 3-922974-05-8
  • Robert Hellwig: „Gedenken und Mahnen“ Mahnmale in Hürtgenwald, Herausgeber: Geschichtsverein Hürtgenwald 2007 (38 Mahnmale mit Fotos und Text auf 56 Seiten).
  • Jobst C. Knigge: Hemingway und die Deutschen, Verlag Dr. Kovac Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-4707-0

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Hürtgenwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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